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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Wirkung auf den Boten nicht. Diesmal antwortete der Mann viel gefasster.
    »Die erste Gruppe kommt gerade hinter der Bergkette im Nordwesten hervor, Eure Majestät. Sir Vincent ist der Meinung, dass Ihr vom kleinen Hügel zu Eurer Linken den besten Überblick über die Lage hättet.«
    Der König nickte und drehte sich zu einem der jüngeren Offiziere.
    »Ranald, vielleicht könntet Ihr losreiten und Sir David von dieser neuen Entwicklung unterrichten. Sagt ihm, wir verlegen den Kommandoposten auf den Hügel, den Sir Vincent vorgeschlagen hat.«
    »Sehr wohl, Majestät«, erwiderte der junge Ritter, ehe er sein Pferd wendete und davongaloppierte.
    Der König drehte sich zu seinen Mitstreitern. »Meine Herren, wir sehen uns die Sache genauer an.«
     
    Baron Arald schirmte die Augen ab und spähte zu der sich nähernden Truppe. Selbst auf diese Entfernung konnte man die mit Hörnern versehenen Helme und die riesigen Rundschilde der Seepiraten erkennen.
    Genauso offensichtlich war die typische Pfeilspitzenformation der Nordländer beim Marschieren. Es waren jetzt einige Hundert Feinde in Sicht und wohl eine nicht bekannte Anzahl auf der anderen Seite der Hügel verborgen. Eine große Traurigkeit erfasste Baron Arald. Dass die Nordländer hierher vorgedrungen waren, konnte nur eines bedeuten: Walt hatte es nicht geschafft. Und so wie er den bewährten Waldläufer kannte, hatte er sein Leben bei diesem Unternehmen aufs Spiel gesetzt. Walt hätte niemals aufgegeben.
    Duncan sprach die Gedanken aller aus. »Es sind tatsächlich Nordländer.« Er blickte sich in der Runde
um. »Wir werden nach zwei Seiten kämpfen müssen. Zumindest ist diese Stelle dafür nicht die schlechteste. Ich schlage vor, wir positionieren unsere Männer rund um den Hügel.«
    Alle wussten, dass es jetzt nur noch eine Frage der Zeit war, bis Morgarath einen Angriff unternahm.
    »Reiter nähert sich!«, rief einer der Späher und zeigte die Richtung an. Alle drehten sich zu einem Wäldchen, wo ein einzelner Reiter in Sicht kam. Er ritt, tief über den Hals seines Pferdes gebeugt, und sein graugrüner Umhang flatterte im Wind.
    »Das ist Gilan«, stieß Baron Arald hervor, der das Pferd des Reiters erkannte. Er hielt nach einem zweiten Waldläufer Ausschau, in der Hoffnung, dass Walt vielleicht doch überlebt hätte. Aber Gilan war allein. Baron Aralds Schultern sackten nach unten. Offenbar war Gilan der einzige Überlebende der Truppe, die so kühn in den Dornbuschwald marschiert war.
    Gilan überquerte jetzt in hohem Tempo die Ebene. Die königlichen Standarten, die auf dem Hügel flatterten, zeigten ihm, wohin er reiten musste. Schon nach wenigen Minuten hielt er vor ihnen an. Er war staubbedeckt, ein Ärmel seiner Tunika war zerrissen und um den Kopf trug er einen notdürftigen, blutgetränkten Verband.
    »Sir!«, stieß er atemlos hervor und vergaß die königliche Anrede. »Walt sagt, Ihr könnt –«
    Er kam nicht weiter, denn mindestens vier Leute
unterbrachen ihn. Baron Fergus’ Stimme war die lauteste.
    »Walt? Er ist am Leben?«
    Gilan grinste. »Oh ja, Sir! Und wie.«
    »Aber die Nordländer …?«, begann König Duncan und deutete zu den Männern auf dem Hügelkamm.
    Gilans Grinsen wurde noch breiter. »Geschlagen, Sir. Wir haben sie in einem Überraschungsangriff besiegt. Diese Männer dort sind unsere Bogenschützen, sie tragen lediglich die Helme und Schilde, die wir vom Feind erbeutet haben. Es war Walts Idee …«
    »Zu welchem Zweck?«, fragte Arald spitz.
    »Um Morgarath zu täuschen, Sir«, erwiderte Gilan. »Morgarath erwartet einen Angriff der Nordländer in unserem Rücken und genau das bieten wir ihm. Unsere eigene Reiterei befindet sich am Fuß der Hügelkette. Walt schlägt vor, dass er mit den verkleideten Bogenschützen voranmarschiert, Euch dadurch anscheinend zwingt, umzudrehen und Euch gegen den angeblichen Feind im Rücken zu wehren. Wenn Morgarath dann mit seinen Wargals angreift, werden sowohl die Bogenschützen als auch die Hauptarmee einen Pfad durch die Mitte öffnen, und die Reiterei prescht hindurch und greift Morgarath an, sobald er in offenem Gelände ist.«
    »Himmel, das ist wirklich eine großartige Idee!«, rief Duncan aus. »Wir werden so viel Staub aufwirbeln
und Verwirrung stiften, dass Morgarath von Walts Reiterei nichts sehen wird, bis sie unmittelbar vor ihm steht.«
    »Und dann, Eure Majestät, können wir unsere Flankentrupps losschicken, um die Wargals anzugreifen«, sagte Sir David. Er war

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