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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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reiten.«
    »Sieben«, warf Evanlyn ein.
    Walt sah auf den zweiten Blick, dass ihre Anzahl sich tatsächlich erhöht hatte. Er sah auch, dass Evanlyn bereits ihre Schleuder in der Hand hielt und sie langsam hin und her schwang. Zweifellos lag bereits ein Wurfgeschoss in der Vertiefung in der Mitte. Er lächelte die Prinzessin grimmig an.
    »Etwas weit für deine Steinschleuder«, meinte er.
    Evanlyn zuckte mit den Schultern. »Man weiß ja nie. Außerdem …«, sie deutete nach vorn, »scheint der Kanal sich zu verengen.«
    Sie hatte recht. Sandbänke formten sich an der nördlichen Seite des Kanals, wodurch der Kanal um einiges schmaler wurde.
    Walt rieb sich nachdenklich den Bart. »Hm. Ich bin mir nicht sicher, ob sie tatsächlich näher kommen. Der Treibsand ist viel zu gefährlich.«
    Will war zurückgekehrt und reichte Walt seinen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Er selbst hatte seinen eigenen Köcher bereits umgehängt und sowohl sein als auch Walts Bogen waren bereits mit einer Sehne versehen. Walt bedankte sich mit einem Nicken und spannte probeweise die Sehne.
    »Vielleicht sollten wir sicherheitshalber zum südlichen Ufer ausweichen?«, schlug Selethen vor. Diese Seite wurde von keiner Sandbank verengt. Das Ufer verlief absolut gerade und war von festem Untergrund.
    »Es wirkt sehr einladend«, stellte Walt fest. »Vielleicht zu sehr.«
    »Ihr habt recht, Waldläufer«, sagte Gundar. Sein erfahrener Seemannsblick hatte einige verdächtige Wirbel auf der Wasseroberfläche entdeckt. »Mir scheint, es gibt da einige Hindernisse unter Wasser, die nur darauf warten, dass wir auflaufen.«
    »Unterirdische Sandbänke, meint Ihr?«, fragte Selethen.
    Gundar schüttelte den Kopf. »Eher Spieße, Baumstämme und schwere Seile. Alles Mögliche, um uns dort auf- und festzuhalten.«
    »Damit die Kerle uns einen Besuch abstatten können«, ergänzte Walt. Er hatte das Südufer genau beobachtet, denn die Tatsache, dass die Reiter auf der Nordseite aufgetaucht waren und die Südseite scheinbar Sicherheit verhieß, hatte ihn misstrauisch gemacht. Und er hatte ein Licht aufblitzen sehen, als hätte sich die Sonne auf einem Schwert oder Helm gespiegelt. Er hätte wetten mögen, dass am Südufer eine Bande darauf wartete, dass das Schiff sich in den Unterwasserbarrikaden verfing, von denen Gundar gesprochen hatte.
    Er teilte den anderen seinen Verdacht mit und sie beobachteten alle genau das Südufer. Nach einigen Sekunden bemerkte auch Will eine kleine Bewegung.
    »Stimmt, da wartet jemand auf uns«, sagte er.
    »Und zwar nicht nur einer«, fügte Selethen hinzu. »In der Luft liegt ein leichter Staubschleier, der nur von mehreren verursacht worden sein kann.«
    »Man ist offensichtlich davon ausgegangen, dass unsere Aufmerksamkeit sich ganz auf die Reiter richtet«, vermutete Alyss.
    Noch während sie das sagte, trieben die sieben Reiter auf der Nordseite ihre Pferde an, um etwas Vorsprung zu gewinnen. Dann hielten sie an, nahmen ihre Bögen und legten Pfeile auf.
    Walt blickte warnend zu Gundar, doch der Skirl traf bereits Vorkehrungen.
    »Schilde!«, schrie er, und die Ersatzruderer stiegen in den Ruderraum, um dort acht der großen nordländischen Schilde in Holzträger an die Reling zu stecken, um die Ruderer zu schützen. In den vielen Jahren der Seefahrt war dies nicht das erste Mal, dass die Nordländer unter Beschuss standen, und sie wussten genau, wie sie sich schützen mussten.
    »Ich bezweifle, dass ihre Reichweite ausreicht, um uns zu treffen«, sagte Walt. »Aber es schadet nie, auf Nummer sicher zu gehen.«
    Da hörten sie auch schon das Surren der Pfeile. Wie Walt vorhergesagt hatte, waren die Schützen zu weit entfernt. Sechs Pfeile fielen harmlos ins Wasser, der siebte traf den Rumpf, jedoch ohne große Durchschlagskraft, sodass er abprallte und ebenfalls ins Wasser fiel.
    »Außer Reichweite«, sagte Will. »Du hattest recht.«
    »Ich bin gar nicht sicher, ob sie uns überhaupt treffen oder nicht vielmehr nur unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken wollten«, sagte Walt. »Trotzdem sollten wir ihnen zeigen, dass es keine gute Idee ist, uns zu nahe zu kommen.«
    Er legte einen Pfeil an seine Bogensehne. Will tat das Gleiche. Die Reiter ließen eine erneute Salve an Pfeilen los, die das Schiff wieder nicht erreichten.
    »Will, nimm du den weiter hinten mit dem purpurroten Turban. Ich übernehme den Nachbarn«, sagte Walt leise. Will nickte.
    »Jetzt«, gab Walt das Kommando. Sie hoben beide ihre Bögen,

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