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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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zogen und schossen gleichzeitig.
    Die zwei Pfeile, einer schwarz und einer grau, stiegen hoch in die Luft und beschrieben dann einen Bogen.
    Die Reiter, die Walt ausgewählt hatte, wollten gerade wieder schießen, als die beiden langen, schweren Pfeile sie trafen. Der eine schrie vor Schmerz auf, ließ den Bogen fallen und umklammerte den Oberarm, in dem Walts Pfeil steckte. Der Mann mit dem purpurroten Turban gab keinen Laut von sich, sondern kippte einfach aus dem Sattel und fiel in den Sand.
    Laute Rufe waren zu hören, ehe die anderen Reiter voller Panik davonpreschten, um sich in Sicherheit zu bringen. Das reiterlose Pferd folgte ihnen. Nur der Mann mit dem purpurroten Turban blieb reglos im Sand liegen.
    Wenig später zeigten sich auch diejenigen, die auf der Südseite einen Hinterhalt aufgebaut hatten. Sie erschienen auf der Uferanhöhe, schwangen die Waffen und schrien Beleidigungen und Flüche in Richtung des Schiffes. Die Bande bestand aus etwa drei Dutzend Männern in abgerissener Kleidung, die mit verschiedensten Waffen ausgestattet waren – Schwerter, Speere, Dolche und auch Kurzbogen. Die Bogenschützen schossen mehrere Salven nacheinander ab, doch sie verfehlten alle das Schiff. Will blickte zu Walt und dann wieder auf den Bogen in seinen Händen.
    Der bärtige Waldläufer schüttelte den Kopf. »Lass gut sein. Sie können uns nichts tun, und jetzt wissen sie, dass es für sie sicherer ist, wenn sie uns in Ruhe lassen.« Zu Gundar gewandt sagte er: »Trotzdem ist es vielleicht keine gute Idee, irgendwo im ungesicherten Gelände vor Anker zu gehen.«

    Die Sonne ging hinter ihnen als riesiger blutroter Ball unter, als sie wenig später ungehindert aus dem Assaranyan-Kanal in die Blutsee glitten – ein schmaler Golf, der schließlich in den riesigen Östlichen Ozean mündete.
    »Ich nehme an, der Name kommt daher«, sagte Will und deutete auf die Wasseroberfläche hinter ihnen.
    Der Schein der untergehenden Sonne spiegelte sich im Wasser und verlieh ihm die gleiche tiefrote Farbe, sodass das glitzernde Wasser wie ein Meer aus Blut wirkte.
    Eine leichte Meeresbrise kam aus Süden. Sie war warm, aber dennoch willkommen nach der lähmenden Hitze, die sie bei der Durchquerung des Kanals niedergedrückt hatte.
    »Segel setzen«, befahl Gundar. Die Matrosen beeilten sich, seinem Befehl zu folgen. Als der Wind in die Segel fuhr und aufblähte, gab Gundar weitere kurze Befehle.
    »Ruder einziehen und verstauen!«
    Die langen Ruder erhoben sich tropfend aus dem Wasser. Es herrschte einige Sekunden ein geschäftiges Klappern, als die Ruderer sie ins Boot holten und wieder an ihren Plätzen verstauten. Zur gleichen Zeit machten sich die Matrosen an den Segeln zu schaffen, und die Passagiere spürten die Auswirkungen des Windes, der jetzt das Segel ausbauchte. Die Wolfswill neigte sich etwas nach Backbord, dann setzte Gundar mit Nachdruck das Steuerruder ein und lenkte das Schiff im rechten Winkel zum Wind.
    »Nachlassen«, rief er. Wenn das Segel straffer als nötig war, bekam das Schiff zu viel Schlagseite und das würde unnötig Zeit kosten. Bald fand die Wolfswill ihr Gleichgewicht, richtete sich weiter auf und segelte wie eine Möwe über eine lange, langsame Welle.
    Gundar sah sich unter seinen Passagieren um und grinste zufrieden. »Davon kriege ich nie genug!«, rief er.
    Der Fahrtwind war angenehm, besonders nach den angespannten Stunden in der drückenden Schwüle des Assaranyan-Kanals.
    »Was erwartet uns in der Blutsee, Gundar?«, fragte Will.
    Gundar hielt die Ruderpinne mit der Hüfte an Ort und Stelle und breitete die Seekarte auf dem kleinen Kartentisch neben sich aus. Er betrachtete sie ein paar Minuten, dann blickte er hoch zu Will.
    »Um diese Jahreszeit werden wir gute Winde haben«, sagte er. »Auch wenn es vielleicht in ein oder zwei Monaten eine Flaute geben könnte.«
    Seeleute, ging es Will durch den Kopf, wollen doch immer, dass man sich aufs Schlimmste gefasst macht, selbst wenn die Lage gut aussieht.
    »Und«, fuhr Gundar fort, »in den Anmerkungen wird dazu geraten, andere Schiffe wenn möglich zu meiden. Anscheinend sind hier ziemlich viele Piraten unterwegs.«
    »Piraten?«, fragte Walt.
    Gundar nickte und deutete mit dem Daumen auf den Kartentisch. »Das steht da. Piraten.«
    Walt hob ausnahmsweise einmal beide Augenbrauen.
    »Piraten«, wiederholte er. »Na prima. Ganz was Neues.«

Sechzehn

    J a. Ich kenne den Weg nach Ran-Koshi«, antwortete der Waldarbeiter. Shukin und Shigeru

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