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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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an Bug liegen. Entert das Schiff und nehmt es auseinander.«
    »Was ist mit der Mannschaft?«, rief Nils von der Ruderbank aus.
    »Jeder, der euch in die Quere kommt, wird außer Gefecht gesetzt«, sagte Walt. »Kappt den Mast, schlagt Löcher in den Rumpf und kommt zurück an Bord.«
    »Sollen wir sie versenken?«, fragte Gundar.
    Walt schüttelte den Kopf.
    »Nein. Sie soll stark beschädigt sein, es aber immer noch zurück in den Hafen schaffen, damit sich herumspricht, dass das merkwürdige Schiff unter der Flagge des roten Falken«, er deutete auf Evanlyns Fahne, die am Mast flatterte, »von gefährlichen bärtigen Wilden mit Äxten befehligt wird und unter allen Umständen gemieden werden muss.«
    »Das klingt ganz nach uns«, sagte Gundar fröhlich. Von der Mannschaft kam ein zustimmendes Knurren. »Jens«, sagte der Skirl zu einem der Matrosen, »du nimmst acht Männer mit in den Bug. Haltet die Enterhaken bereit und seid klar zum Entern, sobald wir sie in der Zange haben.«
    »Ich komme mit, Skirl!« Das war Nils Ropehander.
    Gundar nickte. »Die ersten vier Reihen von jeder Seite folgen Jens an Bord«, sagte er. »Aber bleibt noch außer Sicht«
    »Zeigt euch erst, wenn ich den Befehl gebe!«, rief Walt. »Wir wollen doch, dass der Anblick eurer lieblichen Gesichter für diese Jungs eine große Überraschung wird.«
    Ein erwartungsvolles Raunen kam von der Mannschaft. Einige grinsten bei dem Gedanken an das Entsetzen, das sich unter den Piraten breitmachen würde, wenn sie erkannten, dass das harmlos aussehende Segelschiff in Wirklichkeit ein Wolf im Schafspelz war. Um genau zu sein, ein Seewolf im Schafspelz.
    »Evanlyn, lass mal sehen, was du kannst«, sagte Walt leise. Das brauchte er ihr nicht zweimal zu sagen. Sie hatte bereits ein eierförmiges Bleigeschoss in der Schlinge liegen. Jetzt ließ sie die Schlinge zweimal kreisen und dann flog das Geschoss auch schon davon.
    Sie konnten seiner Flugbahn ein paar Sekunden folgen, dann verloren sie es aus dem Blick. Nur Sekunden später klappte plötzlich einer der Piraten im Bug zusammen wie ein leerer Sack. Seine Kumpane wichen schockiert zurück, doch dann riefen sie noch lautere Drohungen und Beleidigungen und drängten ihre Ruderer zu mehr Schnelligkeit, um diese frechen Eindringlinge einzuholen. Wie Will bereits bemerkt hatte, war es eine heruntergekommene Truppe, die zerfledderte Kleidung und schmutzige Turbane trug. Die meisten waren sehr dünn und eher dunkelhäutig. Will sah, dass sie keine einheitlichen Waffen hatten, sondern Schwerter, Dolche oder auch Messer.
    Walt nickte anerkennend nach Evanlyns erfolgreichem Schuss.
    »Bemerkenswert. Nur zwei Umdrehungen«, sagte er. »In Arrida warst du noch nicht so gut.«
    »Ich habe geübt«, sagte sie. »Wenn man die Schlinge zu oft dreht, wird der Feind aufmerksam und schießt zurück. Mein Ziel ist es, nur durch eine einzige Umdrehung genügend Geschwindigkeit zu gewinnen, aber so weit bin ich noch nicht.« Sie griff in ein Ledersäckchen, das über ihrer Schulter hing, und holte ein weiteres Bleigeschoss heraus. Die Tage, in denen sie Flusskiesel benutzt hatte, waren längst vorbei.
    »Soll ich noch einmal schießen?«
    Wald kniff die Augen gegen die blendende Sonne zusammen und sah zum Piratenschiff hinüber.
    »Nein. Ich denke, wir haben das Hornissennest ausreichend aufgeschreckt. Sobald wir sie geentert haben, kannst du dir die Leute an der Ruderpinne vorknöpfen.« Er drehte sich zu Gundar. »Ich bin so weit, wenn Ihr so weit seid, Skirl.«
    Gundar beurteilte Entfernung und Winkel und den Zustand des Segels.
    »Klar zur Wende!«, bellte er und drückte gegen die Ruderpinne.
    »Ist klar!«, kam die Antwort.
    Das Schiff schwenkte herum, der Wind wurde nicht mehr eingefangen und das Segeltuch fing an zu flattern.
    »Segel einholen!«, donnerte Gundar.
    »Zeigt euch, Seewölfe!«, schrie Walt, und sechzehn stämmige, schwer bewaffnete Männer tauchten von den Ruderbänken auf, um die Seewölfe zu unterstützen, die sich bereits im Bug befanden.
    Die Piraten, die allenfalls mit einem Dutzend leicht bewaffneter Seeleute gerechnet hatten, fanden sich plötzlich mindestens dreißig bärtigen Männern gegenüber, die alle mit doppelköpfigen Streitäxten bewaffnet waren.
    Im selben Augenblick segelten zwei Enterhaken vom Bug des Schiffs heran und schlugen im Holz der Piratengaleere ein. Der Kapitän, der im Heck an der Ruderpinne stand, schrie seinen Männern Befehle zu. Anscheinend sollten sie die Seile

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