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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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schworen.
    Shukin und Horace tauschten ein grimmiges Lächeln aus.
    »Nun haben wir Männer«, sagte Shukin.
    Horace nickte. »Jetzt müssen wir sie nur noch in Krieger verwandeln.«

Neunzehn

    D as Piratenschiff war eine lange, niedrige Galeere, schmal in der Mitte und mit zwölf Rudern an jeder Seite. Sie hatte einen kleinen Mast und ein viereckiges Segel, das im Augenblick jedoch eingerollt war. Als sie sich dem Wolfsschiff näherte, bewegten sich die beiden Ruderreihen in perfektem Einklang.
    »Können wir sie abhängen, Gundar?«, fragte Walt.
    Wie immer blickte Gundar zum Himmel, zum Segel und zum anderen Schiff, dann schnüffelte er noch versuchsweise in der Luft, bevor er antwortete.
    »Solange der Wind anhält, ist das nicht weiter schwierig«, sagte er. Er rief zwei Matrosen einen Befehl zu, woraufhin sie an verschiedenen Seilen zogen und das Segel in eine stärkere Schräglage brachten. Gleichzeitig bewegte er sachte die Ruderpinne, sodass der Bug des Schiffes einschwenkte. Will spürte einen leichten Ruck, als das Schiff sich stärker zur Seite legte und dann an Geschwindigkeit gewann.
    Walt rieb sich nachdenklich den Bart. Er schätzte die Mannschaft des Piratenschiffs auf etwa vierzig bis fünfzig Mann ein. Ihr Kapitän merkte anscheinend, dass sie hinter dem merkwürdigen Schiff mit seinem dreieckigen Segel zurückblieben, denn er feuerte seine Ruderer lauthals an.
    »Und wenn der Wind nachlässt?«, fragte Walt.
    Gundar zuckte mit den Schultern. »Zwölf Ruder auf jeder Seite, im Gegensatz zu unseren acht«, überlegte er laut. »Wenn wir rudern müssen, sind sie wahrscheinlich schneller als wir.«
    Walt dachte darüber nach, dann sagte er: »Und es ist wahrscheinlich nicht das einzige Schiff, dem wir begegnen werden.«
    Gundar nickte. »Die Segelkarte besagt, dass es in diesen Gewässern von Piraten nur so wimmelt.«
    Die Piratengaleere hatte sich mit den verstärkten Anstrengungen ihrer Rudermannschaft etwas näher an die Wolfswill herangearbeitet. Doch nun fiel sie wieder zurück. Die Ruder der Wolfswill wurden eingezogen und mindestens die Hälfte ihrer Mannschaft ruhte sich unten auf den Ruderbänken aus. Wahrscheinlich dachten die Piraten, sie hätten es mit einem Handelsschiff zu tun, das mit höchstens einem Dutzend Männern besetzt war.
    »Können wir die Galeere näher kommen lassen, ohne dass sie merken, dass es Absicht ist?«, fragte Walt.
    Diesmal antwortete Gundar sofort. »Natürlich«, sagte er mit blitzenden Augen. »Ich vermute, Ihr wollt ihnen eine kleine Überraschung bereiten?«
    »Etwas in der Art.« Walt blickte zu den Männern auf den Ruderbänken. »Haltet eure Waffen bereit, aber bleibt in Deckung«, rief er. Die Antwort darauf war ein wölfisches Grinsen von mindestens einem Dutzend Nordländern. Walt wusste ja, dass die Seewölfe nie etwas gegen einen guten Kampf einzuwenden hatten.
    Gundar hatte inzwischen den Bug wieder mehr nach Backbord genommen und seinen Matrosen weitere Befehle erteilt. Das Segel wurde straffer gezogen und das Schiff neigte sich etwas stärker. Es sah eindrucksvoll aus, aber in Wirklichkeit verlor sie bei dem Manöver an Geschwindigkeit, da das Segel den Wind nicht mehr so gut einfing. Das andere Schiff holte auf. Etwa ein Dutzend Piraten war im Bug der Galeere versammelt. Sie riefen Drohungen und fuchtelten mit ihren Waffen herum.
    »Das ist ein ziemlich heruntergekommener Haufen«, stellte Will fest. »Soll ich schon mal die Sache ins Rollen bringen?«
    Er hatte einen Pfeil an die Bogensehne gelegt.
    Walt schüttelte den Kopf. »Noch nicht.« Er blickte zu Evanlyn und Alyss, die an der Reling standen. Evanlyn hatte ihre Schleuder bereit und schwang die Schlinge leicht hin und her. Alyss hatte ihren Übungssäbel gegen einen echten eingetauscht, der in einem Schwertgürtel an ihrer Taille steckte.
    »Ihr beiden zieht euch dorthin zurück«, sagte er und deutete auf eine Position im Heck des Schiffes. Widerwillig gehorchten sie. Beide wussten, sobald das Schiff in einen Kampf verwickelt wurde, mussten Walts Befehle ohne Zögern befolgt werden.
    »Du kannst ein paar mit deiner Schleuder außer Gefecht setzen, wenn wir näher dran sind«, sagte Walt zu Evanlyn. »Und du, Alyss, hältst ihr den Rücken frei, für den Fall, dass irgendjemand von ihnen an Bord gelangt.« Alyss nickte.
    Dann wandte sich Walt wieder an Gundar und die Mannschaft und erklärte ihnen seinen Plan. »Wir fangen erst an zu kämpfen, wenn sie näher herangekommen sind und wir Bug

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