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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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seine Männer wehrten sie ab. Die Angreifer waren in der Überzahl und hatten es mittlerweile geschafft, auf der Furt zwischen den Pfählen voranzukommen. Soweit man es aus der Entfernung sagen konnte, hielt Shukin die Stellung. Es sah sogar so aus, als hätte er Arisaka verwundet.
    »Er hat ihn getroffen!«, rief Horace aufgeregt und berührte Shigeru an der Schulter.
    Der Kaiser schüttelte den Kopf. »Aber nicht tödlich«, sagte er, denn der Mann in der roten Rüstung griff wieder an und drängte Shukin zurück.
    »Vorsicht, mein treuer Shukin!«, flüsterte der Kaiser. »Er wird … Aaaah!« Shigeru entfuhr ein entsetzter Schrei, als der Mann in der blauen Rüstung zu Boden stürzte und reglos liegen blieb. Sie hörten sogar das Triumphgeschrei von Arisakas Männern.
    Horace und Shigeru hatten sich hingekniet, um die Furt besser sehen zu können. Nun schob Horace seine Hand unter den Arm des Kaisers und half ihm hoch.
    »Gehen wir«, sagte er. »Wir müssen die Zeit nutzen, die Shukin und seine Männer uns verschafft haben.«

Dreiundzwanzig

    S ie lagen schon einige Stunden am Pier vor Anker, bevor die Behörden von Iwanai auf sie aufmerksam wurden. Walt wäre am liebsten sofort an Land gegangen und hätte mit der Suche nach Atsu begonnen. Doch er wusste, dass das ein Fehler gewesen wäre.
    »Geh niemals an Land, bevor du nicht deine Hafengebühr bezahlt hast«, hatte Gundar zu ihm gesagt. In jedem Hafen war es üblich, dass man auf die Erlaubnis zum Landgang wartete – die normalerweise auch gewährt wurde, sobald man eine Gebühr entrichtet hatte. Wenn Walt sich nicht an diese Gepflogenheit hielt, würde er nur unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen und womöglich verbot man ihm den Landgang sogar.
    Am späten Nachmittag stolzierte eine Gruppe von vier Senshi über den Kai und sämtliche Hafenarbeiter und Fischer machten ihnen eilig Platz. Sie gingen unaufgefordert an Bord der Wolfswill und ihr Anführer sprach in Allgemeen mit Gundar. Die fünf Passagiere beobachteten das Gespräch aus den beengten Schlafquartieren im Heck.
    Der Anführer der Senshi wirkte beinahe gelangweilt, als der Skirl ihm erklärte, dass das Schiff aus Skandia kam, einem Land viele Meilen weit im Westen. Für ihn war ein Fremder ein Fremder, egal woher er kam, und kein Fremder war es wert, dass ein Senshi sich in besonderem Maße für ihn interessierte.
    Nach einigen Minuten kam der Senshi zum eigentlichen Zweck seines Besuches. Er und Gundar handelten die Höhe der Hafengebühren aus. Als sie sich schließlich auf einen Betrag einigten, verriet Gundars Stirnrunzeln, dass er damit nicht zufrieden war, aber nichts dagegen tun konnte. Das schien den Senshi zum ersten Mal in gute Laune zu vesetzen. Mit einem sarkastischen Lächeln akzeptierte er die Goldmünzen, die Gundar abzählte. Dann machte er sich mit seinen Begleitern wieder auf den Weg. Sie verließen das Schiff, drehten sich zum Schluss noch einmal um und lachten alle über eine Bemerkung, die ihr Anführer machte.
    Sobald sie außer Sicht waren, kamen Walt und die anderen aus der Kabine.
    »Hat er um die Wette gefeilscht?«, fragte Will neugierig. Zu seiner Überraschung ließ der Skirl ein donnerndes Lachen hören.
    »Der? Der hätte nicht mal um sein Leben feilschen können«, antwortete er grinsend. »Er war so sehr damit beschäftigt, die Gaijins zu beleidigen …« Er machte eine Pause und sah Alyss an. »Was ist ein Gaijin überhaupt?«
    »Ein Fremder«, antwortete sie.
    Gunder runzelte die Stirn. »Warum hat er mich so genannt? Er ist schließlich der Fremde, oder nicht?«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Walts Mundwinkel. Egal wo Gundar sich befand, er würde sich selbst niemals als Fremdling betrachten.
    »Also, wie war das mit den Hafengebühren?«, fragte er nach, und wieder grinste Gundar übers ganze Gesicht.
    »Nicht einmal die Hälfte von dem, womit ich gerechnet hatte! Der Grünschnabel ist noch nicht allzu lange in diesem Geschäft, würde ich sagen.« Bei dem Gedanken daran lachte er laut auf. »Übrigens sagte er ständig, er treibe das Geld im Namen von seiner Exzellenz Arisaka ein. Ist das der Zwerghahn, der dem Kaiser Schwierigkeiten macht?«
    »Mir gefällt Eure Beschreibung des Mannes«, warf Selethen ein. Der Senshi war tatsächlich wie ein aufgeplusterter Hahn herumstolziert.
    Walt nickte bereits als Antwort auf Gundars Frage.
    »Ja. Und das erklärt vielleicht auch, warum die Gebühr so niedrig war. Sehr wahrscheinlich hat der Mann diese Aufgabe

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