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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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erst inne, seit Arisaka an der Macht ist.«
    Evanlyn runzelte nachdenklich die Stirn. »Wenn Arisakas Männer hier die Macht übernommen haben, könnte es für uns noch schwieriger werden, Atsu ausfindig zu machen.«
    Walt nickte. »Stimmt. Es könnte länger dauern, als wir gehofft haben.« Er blickte Alyss an. »Vielleicht sollten wir uns in diesem Ryokan mit dem watschelnden Kranich ein paar Zimmer nehmen.«
    »Es war ein fliegender Kranich, Walt«, antwortete sie. »Aber du hast recht. Auf diese Weise geben wir Atsu die Möglichkeit, unauffällig zu uns zu kommen. Er möchte vielleicht nicht gesehen werden, wie er an Bord eines fremden Schiffes geht.«
    Walt drehte sich zu Gundar. »Wir gehen erst nach Einbruch der Dunkelheit an Land«, sagte er. »Es ist besser, wenn uns nicht allzu viele Leute dabei beobachten. Haben Eure Männer die Erlaubnis für einen Landgang?«
    Gundar nickte. »Das haben sie sich verdient. Aber ich passe schon auf, dass sie sich keinen Ärger einhandeln.«
    »Das wäre gut. Wir müssen vielleicht länger als eine Nacht in der Gastwirtschaft übernachten, daher sollten sich die Männer wenn möglich auf die Hafengegend beschränken.«
    »Was sie an Vergnügungen suchen, befindet sich sowieso im Hafenviertel«, sagte Gundar. »Jedenfalls wenn es schäumt und in einen Krug passt.«
    Walt drehte sich entschuldigend zu Selethen und Evanlyn. »Ich fürchte, ich muss euch bitten, an Bord und obendrein außer Sicht zu bleiben«, sagte er. Beide nickten verständnisvoll.
    »Selbstverständlich«, sagte Selethen. »Besonders auffällige Gaijins würden Gerede verursachen und das könnte unseren Mann verschrecken.«
    Evanlyn lächelte den Wakir an. »Bin ich auch eine besonders auffällige Gaijin ?«, fragte sie.
    »Das kann man wohl sagen, Prinzessin«, erwiderte er ernst.
    Walt war erleichtert, dass Evanlyn sich damit abgefunden hatte, an Bord zu bleiben. Ihre Worte erinnerten ihn an etwas anderes, was ihm durch den Kopf gegangen war.
    »Alyss, meinst du, du könntest etwas tun, um ein bisschen weniger aufzufallen?«, fragte er. »Dabei dachte ich vor allem an dein Haar.«
    Sie nickte zustimmend. »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen.«
    Als sie sich zum Gehen wandte, überraschte Evanlyn sie, indem sie fragte: »Kann ich vielleicht helfen?«
    Alyss lächelte die Prinzessin an. »Das wäre nett«, sagte sie. »Welches Mädchen hört nicht gern eine zweite Meinung, wenn sie einen neuen Stil ausprobiert.«
    Die beiden Mädchen verschwanden unter Deck. Will sah ihnen nach, dann fragte er Walt: »Soll ich auch irgendetwas tun? Vielleicht mir einen Bart wachsen lassen? Wie ein Zwerghahn stolzieren?«
    »Wenn du aufhören könntest, so unglaublich witzige Fragen zu stellen, wäre das schon mal ein Anfang«, sagte Walt. »Aber wahrscheinlich bist du schon zu alt, um dich noch zu ändern.«

    Walt und Will warteten auf dem Landungssteg auf Alyss. Die beiden Waldläufer sahen in ihren gesprenkelten Umhängen mit hochgezogenen Kapuzen, um ihre Gesichter zu verbergen, auf den ersten Blick recht unauffällig aus. Das galt jedoch nicht für die Langbogen, die sich bei sich trugen. Walt hatte schon überlegt, ob er sie an Bord lassen sollte, aber sie begaben sich auf unbekanntes Gebiet und da wollte er seine wirksamste Waffe bei sich haben.
    Die Luke der hintersten Kabine wurde geöffnet und Alyss kam an Deck. Sie trug einen langen dunklen Umhang, ebenfalls mit einer hochgeschlagenen Kapuze. Sie war groß, das konnte sie nicht verbergen, aber zumindest ging sie leicht nach vorne gebeugt. Als sie vor die beiden Waldläufer trat und ihre Kapuze zurückschlug, stieß Will einen überraschten Ausruf aus.
    Ihr langes Haar war kurz geschnitten und statt des früheren Hellblond war es jetzt schwarz – pechschwarz. Zum Glück war das ihm so vertraute Lächeln noch da. Aber irgendwie war auch an ihrem Gesicht etwas anders. Im flackernden Licht der Laterne erkannte Will, dass ihre Hautfarbe einen leichten Olivton hatte.
    »Du liebe Güte!«, rief er aus. Es war außerordentlich verwirrend. Sie war Alyss und auch wieder nicht. Sie war eine Fremde mit den Augen und dem vertrauten Lächeln seiner Freundin.
    »Da ist ja nicht gerade sehr schmeichelhaft«, sagte sie, und er stellte erleichtert fest, dass zumindest die Stimme noch vertraut klang.
    »Gut gemacht, Alyss«, sagte Walt anerkennend. »Du hast Wunder vollbracht.«
    »Evanlyn hat mir dabei geholfen«, sagte Alyss und

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