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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Iwanai die Küste entlang nach Norden zu segeln und so wochenlange Märsche durch die Berge zu vermeiden.
    »Das könnten wir tun, wenn wir ein Schiff hätten«, wies Evanlyn sie sofort auf die offensichtliche Schwachstelle in ihrem Plan hin.
    Alyss schüttelte energisch den Kopf, während ihre Idee in ihren Gedanken immer mehr Gestalt annahm.
    »Wir brauchen kein Schiff. Wir brauchen nur ein Kajak.«
    »Ein was?«, fragte Evanlyn, die den Ausdruck nicht kannte.
    Alyss nahm ihr den Pinsel ab und zeichnete schnell an den Rand der Karte ein langes, schmales Boot.
    »Ein Kajak! Das ist ein schmales, leichtes Boot mit einem Holzrahmen und einem geölten Segeltuch. Die Nordländer benutzen solche Boote gern zum Fischen. Ich habe sogar eines in Redmont. Ich fahre damit im Fluss und auf den Seen. Es ist eine gute sportliche Übung«, fügte sie hinzu.
    Evanlyn betrachtete kritisch die Skizze.
    »Könntest du eines bauen?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete Alyss. Evanlyns Hoffnung schwand, kehrte aber gleich wieder zurück, als Alyss hinzufügte: »Aber ich wette, die Kikori könnten das, wenn ich ihnen eine Skizze zeichne.« Sie zog die Karte näher heran und fuhr mit dem Zeigefinger quer über den See. »Wir könnten die Strecke in mehreren Abschnitten schaffen«, sagte sie. »Es gibt ja anscheinend jede Menge Inseln, wo wir nachts ein Lager aufschlagen könnten.«
    »Wir?«, fragte Evanlyn, und Alyss sah sie an.
    »Wer sonst? Wenn Arisakas Armee kommt, wird hier jeder verfügbare Mann dringend gebraucht. Aber wir beide können da nicht wirklich viel machen.« Sie sah, wie Evanlyn protestieren wollte, und fuhr schnell fort: »Oh, ich weiß, du würdest bestimmt ein paar von ihnen mit deiner Schleuder umhauen. Aber wenn es uns gelingt, die Hasanu für unsere Seite zu gewinnen, dann schaffen wir etwas noch viel Besseres! Komm schon«, sagte sie nach einer kurzen Pause, »eigentlich hast du es doch sowieso schon selbst vorgehabt, oder?«
    »Vielleicht«, gab Evanlyn zu.
    »Dann lass es uns zusammen tun! Ich komme mit dir. Du brauchst vielleicht eine Übersetzerin und ich kann dir das Kajakfahren beibringen.«
    Evanlyn dachte ein paar Sekunden nach, dann straffte sie die Schultern und traf eine Entscheidung.
    »Warum nicht?« Dann überlegte sie laut. »Was wohl Walt sagen wird, wenn wir es ihm vorschlagen?«
    Alyss zuckte mit den Schultern. »Der Plan ist absolut logisch. Also kann er ja wohl kaum Nein sagen, oder?«

    »Nein!«, sagte Walt. »Nein, nein, nein – und für den Fall, dass ihr es das erste Mal nicht verstanden habt: Nein!«
    »Warum nicht?«, fragte Evanlyn, deren Stimme etwas höher wurde, ein untrügliches Anzeichen dafür, dass sie ärgerlich war. »Es ist die naheliegende Lösung.«
    Walt starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Kannst du dir vorstellen, was dein Vater sagen würde, wenn er erführe, dass ich dich auf eine so tollkühne Expedition gehen lasse?«
    Evanlyn zuckte mit den Schultern. »Erstens ist sie nicht tollkühn. Wir haben uns die ganze Sache ziemlich gut überlegt.« Um genau zu sein, hatten sie und Alyss den größten Teil der Nacht noch wach gesessen und sich Einzelheiten notiert und nachgedacht, welche Ausrüstung sie bräuchten. »Und zweitens«, fuhr sie fort, »wird mein Vater nie davon erfahren. Denn wenn wir es nicht tun, werden wir nämlich alle tot sein.«
    »Mach dich nicht lächerlich!«, schnaubte Walt.
    »Walt, du musst den Tatsachen ins Auge sehen«, warf Alyss ein. »Evanlyn hat recht. Wenn wir keine Hilfe bekommen, wird Arisaka im Frühling oder im Sommer dieses Fort stürmen. Natürlich werden wir eine Weile aushalten. Doch früher oder später werden seine Männer den Durchbruch schaffen. Dies ist unsere einzige Chance.«
    »Von dir habe ich etwas mehr Vernunft erwartet, Alyss«, sagte er kühl. »Ich weiß, dass Evanlyn gern mit verrückten Ideen ankommt, aber du überraschst mich. Was meinst du, würde Pauline dazu sagen?«
    Alyss Wangen röteten sich bei seinen Worten. Dann antwortete sie ausgesprochen ruhig, damit sie nicht vor lauter Ärger etwas Unüberlegtes sagte.
    »Was würdest du zu Pauline sagen, wenn es ihre Idee wäre?«
    Walt zögerte. Sie wussten alle, dass er Pauline niemals vorwerfen würde, sie verhielte sich verrückt oder lächerlich.
    Als Alyss sein Zögern wahrnahm, fuhr sie rasch fort. »Walt, abgesehen von der Tatsache, dass du dir Sorgen um uns machst, wo liegt der Fehler in diesem Plan?«
    Walt öffnete den Mund, hielt dann

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