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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Palisade, seinen Schild über dem linken Arm. Das ihm von der Machart her nicht so vertraute Katana der Nihon-Jan befand sich in seiner rechten Hand. Hinter sich hörten und spürten Walt und Will Tritte auf der Leiter, die von unten hoch zum Laufsteg führte. Sie drehten sich beide um und sahen Shigeru in einer lackierten Lederuniform, wie er gefolgt von Reito hochstieg.
    »Eure Majestät, ich würde es begrüßen, wenn Ihr Euch vor den Kampfhandlungen zurückziehen würdet«, sagte Walt. Er fürchtete um die Sicherheit des Kaisers.
    »Euer Wunsch wurde zur Kenntnis genommen, Walto-san«, erwiderte Shigeru und machte keine Anstalten, wieder die Leiter hinabzusteigen. Walt begegnete seinem Blick, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Nun, ich habe es versucht«, sagte er.
    Auf einen lauten Befehl hin begannen die Angreifer loszulaufen. Sie hatten keine besondere Formation eingenommen und schwärmten so weit aus, wie die Felswände des schmalen Tals es erlaubten, immer drei bis vier Männer hintereinander. Walt erspähte insgesamt fünf behelfsmäßige Sturmleitern, bei denen es sich mehr oder weniger nur um Baumstämme handelte, in die man Kerben gehauen hatte. Mindestens weitere zehn Männer trugen Seile und Enterhaken mit sich. Der zu grunde liegende Plan war offensichtlich: den Wall an fünf zehn oder sechzehn verschiedenen Stellen anzugreifen, um so die etwa dreißig Senshi im Fort auszuschalten.
    Die Angreifer hatten keine Ahnung, dass hundert Kikori hinter den Holzwällen warteten. Die ersten drei Leitern wurden an drei verschiedenen Stellen angelegt, und Shigerus Männer traten vor, um den hochkletternden Männern den Weg zu versperren. Walt wartete, bis sich auf jeder Leiter mehrere Männer befanden.
    »Kikori! Jetzt!«, schrie er.
    Die Holzfäller erhoben sich mit einem triumphierenden Schrei und schon regnete es Felsbrocken über den Festungswall auf die am Fuße der Leiter wartenden Krieger. Der erste Angreifer, der oben auf einer Leiter angekommen war, hieb nach einem Kikori, der sich gerade noch rechtzeitig vor der Klinge wegduckte. Moka stieß mit seinem Schwert zu und der Mann stürzte mit einem Aufschrei nach unten.
    Ein Stück weiter wehrte Horace einen Schwerthieb mit seinem Schild ab. Bevor er jedoch zurückschlagen konnte, hatte ein Kikori bereits seinen Speer in die Schulter des Angreifers gerammt. Mit einem Schmerzensschrei fiel auch dieser Mann zurück auf seine nachfolgenden Kameraden.
    Eine dritte Leiter stürzte um, als vier Kikori ihre langen Piken dagegenstemmten, bis sie kippte. Der Senshi, der am weitesten oben war, schaffte es, auf den Wall zu springen. Er versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden, als auch schon die Axt eines Kikori durch seine Rüstung fuhr.
    Vornübergebeugt fiel er auf den Laufsteg. Ein anderer Kikori schob ihn mit dem Speer zurück über den Wall.
    Jetzt wurden Enterhaken gegen die Palisade geworfen und Arisakas Männer versuchten hochzuklettern.
    Im mittleren Teil des Walls sah Walt, wie einer von Shigerus Leibwächtern gegen einen Senshi kämpfte. Zwei reglos daliegende Kikori lagen zu Füßen des Angreifers. Während Walt noch hinübersah, schlug ein Pfeil in die Brust des Verteidigers und ließ ihn zurückstolpern.
    Aber noch bevor der Angreifer sich seinen Vorteil zunutze machen konnte, sprang Selethen schon auf ihn zu und sein Krummsäbel bohrte sich in die Lücke zwischen dem Helm und dem Schulterstück der Rüstung.
    Zufrieden, dass diese Bedrohung abgewehrt worden war, blickte Walt sich um und sah diesmal einen Kikori mit einem Pfeil in der Brust zu Boden sinken. Die Waldläufer suchten das Tal unterhalb des Walls mit Blicken ab. Fünf feindliche Bogenschützen standen etwa dreißig Schritte hinter ihren Kameraden und zielten auf die Verteidiger.
    »Will!«, rief er. Sein Lehrling war gerade dabei, das Seil eines Enterhakens mit dem Sachsmesser zu durchtrennen. Jetzt blickte er auf und sah Walt mit ausgestrecktem Arm auf die Bogenschützen deuten. Sofort ließ er den Bogen von seiner Schulter gleiten.
    »Du von links, ich von rechts!«, rief Walt ihm zu, und Will nickte. Sie hatten nur einmal den Fehler begangen, beide auf den gleichen Feind zu zielen. Jetzt surrten beide Bogensehnen, und die Senshi an den entgegengesetzten Enden der Reihe stolperten zurück und starrten entsetzt auf die Pfeile, die sich durch ihre Lederrüstung gebohrt hatten, als wäre sie aus Papier. Bevor die anderen es bemerkten, hatten die Waldläufer bereits die nächsten beiden

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