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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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alleine und konnte nur noch an seine Eltern denken.
    Ich werde ein starker Krieger wie du Vater und ich finde euch, das schwöre ich.
    Er legte sich auf sein Felllager und versuchte, zu schlafen. Draußen auf den Straßen feierten die Leute immer ausgelassener und der Lärm machte es Pete schwer, auch nur ein Auge zu schließen. Pete drückte ein Ohr auf die Felle und steckte einen Finger in das andere.
    Endlich hörte er nur noch entfernte, dumpfe Stimmen. Erschöpft vom harten Training und den Aufregungen des Tages schlief Pete bald zufrieden ein.
     

 
     
     
     
     
     
    8. KAPITEL
     
     
    Als die ersten Sonnenstrahlen in Bordans Hütte drangen, lagen alle Bewohner noch im tiefsten Schlaf. Das rauschende Fest war zu Ende, die Straßen leer. Hier und da schliefen Männer, die über die Stränge geschlagen hatten, auf und unter Tischen, in Heuhaufen, an Holzwänden, auf Stufen und manche gar mitten auf den Wegen Gorons.
    Als Pete von den ersten wärmenden Strahlen der Sonne sanft aus seinem Schlaf geholt wurde, schnarchte Bordan noch friedlich und laut wie ein Stein im Felllager vor seinem Bücherregal. Pete öffnete die Augen und streckte seine Arme aus den Fellen. Nur schon diese Bewegung ließ ihn vor Schmerzen zusammenzucken. Dennoch richtete er sich vorsichtig auf. Es war, als hätte ihm jemand die Muskeln aus dem Körper gerissen und wieder eingepflanzt. Alles an seinem Körper schmerzte. Er befürchtete, dass all seine Muskeln schlicht und einfach die Arbeit verweigern wollten. Ja, bereits beim Aufstehen verkrampfte sich sein kleiner Zeh. Unter Schmerzen hüpfte er eine Weile herum, bis er sich an seinen letzten großen Muskelkater erinnerte.
    Dies war vor ein paar Jahren im Waisenhaus gewesen. Marcy hatte alle Kinder mit auf eine Wanderung genommen, bei der natürlich nur sie, die Leiterin, einen Kompass und eine Karte mitnehmen durfte. Das Endergebnis war, dass die ganze Gruppe acht Stunden im Wald und auf Bergen ohne Verpflegung umhergeirrt und völlig erschöpft nach Hause gekommen war. Pete erinnerte sich nun sehr gut an den Muskelkater am nächsten Morgen. Was ihm damals am meisten geholfen hatte, den Muskelkater loszuwerden, war, dass er im Regen zehn Strafrunden um das Waisenhaus rennen musste. Die Strafe hatte er damals wegen eines vergessenen Pünktchens auf einem „i“ in einem zehnseitigen Diktat kassiert. So übertrieben die Strafe auch gewesen war, gegen den Muskelkater half das Ausdauertraining offensichtlich. So zog Pete die Fellhose, die er fürs Training benutzte, schnell an. Thobor hatte ihn kurz nach Sonnenaufgang zum Übungsplatz bestellt und Pete wollte unbedingt vor Thobor dort sein. Er schnappte sich ein paar Äpfel und schlich leise aus der Hütte.
    Zu dieser frühen Stunde zogen dicke Nebelschwaden um die Ecken der Hütten. Die in der Nacht abgekühlte feuchte Luft durchdrang Petes Felle.
    Ihn fröstelte.
    Vorsichtig bahnte sich Pete einen Weg durch die Straßen Gorons, zwischen aufgeschlagenen Fässern, umgekippten Tischen, zerschlagenen Holzstühlen und den Schlafenden hindurch. Obwohl deren Felle von dem feuchten Nebel bereits durchnässt waren und sich nun Morgentau auf den Haaren und Gesichtern niederließ, schliefen sie selig weiter.
    Die sind wohl daran gewohnt, draußen im kalten Schlamm zu schlafen.
    Pete marschierte weiter und aß während des Laufens seine Äpfel. Niemand würde ihn jemals wieder unterdrücken. Vielleicht würde er in Zukunft den einen oder anderen Kampf verlieren, aber solange er lebte, würde sein Geist niemals mehr gebrochen werden. Zu oft hatte er dies bereits zugelassen, viel zu oft.
     
     
    Als er auf dem Übungsplatz eintraf, schaute er sich um. Von Thobor keine Spur.
    „Auf geht’s!“, sagte er laut und begann, in lockerem Trab seine Runden zu drehen. Erst zogen und schmerzten ihn alle Muskeln im Körper. Seine jungen Gelenke knackten. Doch Schritt um Schritt verflog die Morgenstarre und mit jedem Pulsschlag wurde der Muskelkater weiter weggepumpt. Nach ungefähr 30 Minuten fühlte Pete, dass sein Körper wieder geschmeidiger wurde und er für das Training des Tages bereit war.
    Die Sonne drang nun bereits durch den dichten Nebel und erwärmte den Übungsplatz. Mit ihr erwachten auch die Bewohner Gorons langsam. Sie streckten sich, gähnten und stolperten langsam nach Hause in ihre Hütten, wo Männer von ihren Frauen und Frauen von ihren Männern gebührend empfangen wurden.
    Pete setzte sich unter den Hochsitz des Übungsplatzes und

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