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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Schulter schüttelte.
    „Was ist?“, fragte er schläfrig.
    „Ich bin‘s … deine Mutter!“
    Diese Worte rissen Torwak blitzartig aus seinem Schlaf. Seine Gefühle überrannten ihn wie eine Welle, wirbelten ihn herum und ließen ihn orientierungslos zurück.
    „Mutter! Du …“, sie drückte ihm sanft die Hand auf den Mund.
    „Niemand darf wissen, dass ich hier bin, Sohn. Wie habe ich dich vermisst!“, schluchzte sie und nahm ihn in die Arme, drückte ihn.
    „Mutter! Endlich …“
    Er schob sie etwas von sich, betrachtete ihr Gesicht. Tatsächlich.
    „Du bist es!“, sagte er unter Tränen und hielt ihr Gesicht mit beiden Händen sanft fest wie eine kostbare Vase.
    „Mutter!“, flüsterte er. Wie gut diese Worte ihm taten; seine Mutter zu sehen, zu fühlen und mit ihr zu sprechen.
    „Was machst du bloß für Sachen, Pete … Musst immer gleich übertreiben, wie dein Vater“, sagte sie unter Tränen mit einem Lächeln.
    „Ich habe meinen Vater gesehen, Mutter, er ist …“
    „Schht, ich weiß, ich weiß. Möge er in Frieden ruhen,“ sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und fuhr mit leuchtenden Augen und stolzer Stimme fort: „Ich habe ständig Sklaven mit Vorwänden nach Tur geschickt, um zu sehen, wie es dir geht, was du machst. Meine Güte, bist du groß geworden. Stark dazu!“
    Da wurde sie ernst. Hektisch schaute sie über ihre Schulter, dann hinter Torwak.
    „Junge, Pete, Torwak, uns bleibt nicht viel Zeit. Ich sollte gar nicht hier sein. Eigentlich wollte ich nicht herkommen, um dich nicht zu verraten, aber ich konnte einfach nicht anders. Mein Sohn ...“
    Torwak schluchzte nur noch.
    „Der Krieg wird jeden Augenblick ausbrechen. Die ersten Kämpfe finden bestimmt schon statt. Du musst Tur helfen. Du bist die Person, die den Unterschied über Sieg oder Tod machen kann. Du Pete, mein Junge, du!“
    Seine Mutter drückte ihn abermals fest an sich. Ihre Tränen liefen ihm die Schultern herunter. Wie unglaublich schön dieses Gefühl war, seine Mutter umarmen zu dürfen, ihre Wärme zu spüren, ihre Liebe. Er fühlte sich wie im Himmel. Was mehr hätte er sich jemals wünschen können? Er war sich sicher, dass es nichts Größeres gab, nichts Wertvolleres als die Bande der Liebe zwischen Eltern und Kind. Und in dem Moment fühlte er sich einfach nur als Kind.
    „Wir müssen hier weg. Kommst du mit mir, Mutter?“
    Noch mehr Tränen liefen über ihre Wangen. Sie stammelte: „Ich - ich kann nicht, Pete. Wenn herauskommt, dass ich deine Mutter bin und du mich befreist, ist das eine persönliche Sache für General Maximus. Er wird weitere Armeen gegen Tur schicken. Eine ist bereits auf dem Weg. Vielleicht kann Tur dies überstehen. Aber wenn die ganze kondranische Armee vereint mit der gondranischen gegen Tur marschiert, ist alles verloren.“
    „Es muss einen Weg geben, ich kann dich nicht einfach als Sklavin zurücklassen ...“
    „Mein Junge, wie gerne würde ich mit dir gehen. Aber es geht nicht. Mein Platz ist hier. Es geht mir den Umständen entsprechend gut hier.“
    Torwak zerbarst beinahe innerlich. Wie sollte er dies jemals akzeptieren können?
    „Mutter, wir finden einen Weg. Ich sterbe lieber, als dass ich dich hier zurücklasse ...“
    „Sag das bloß nicht, mein Junge“, unterbrach ihn seine Mutter besorgt. „Ich habe schon deinen Vater verloren, meinen Mann. Verloren an die endlosen Kriege auf Gonran. Lass mir wenigstens die Gewissheit, dass du lebst. Selbst wenn der Preis dafür der ist, dass ich dich nicht sehen kann.“
    Dann nahm sie seine Hand und hielt sie mit beiden Händen fest.
    „Du bist immer in meinem Herzen. Du warst es immer und wirst für immer dort sein.“
    Torwak zog die Hand zurück.
    „Nein! Mutter! Ich finde einen Weg. Ich hole dich hier raus!“
    Sanft strich ihm seine Mutter über die vor Tränen glänzenden Wangen.
    „Du bist wie dein Vater. Genau so ein Junge hatte er sich immer gewünscht ...“, sagte sie, drückte Torwak an sich und weinte bitter.
    „Verdammt, Mutter, gehen wir einfach weg von hier. Zurück nach Tur oder wenn das nicht geht, auf die Erde ...“
    „Wenn das so einfach wäre, mein Junge, wären ich und dein Vater damals längst zur Erde zurückgegangen, zurück zu dir. Aber die Gur holen Menschen nur her. Niemand verlässt Gonran lebend. Wir kommen hierher, überleben oder sterben ... Es gibt kein zurück.“
    „Dann gehen wir halt nach Tur. Xeron ist weise, er weiß bestimmt einen Weg, damit wir alles unter einen

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