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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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reichen. Nun schob er das geöffnete Fass an die Wand und verstellte es mit unbeschädigten Fässern. Dies waren um die zwanzig, was einige Zeit beanspruchte. Jaros laute Fluche wurden nur noch durch dessen Rülpsen übertönt.
    Torwak ging hastig die Treppe hoch in den Vorratsraum. Hier hatte es noch um die zehn Fässer, genug für ein bis zwei Tage.
    Torwak legte sich auf den Boden und wand sich im Dreck. Sein Oberteil war noch nass vom Wein und so klebte der Sand äußerst gut an ihm. Schon bald war er über und über mit Sand bedeckt. Danach wickelte er sich die Kette mehrmals um sein linkes Bein, zog diese fest und humpelte, so gut es ging, zur Treppe.
    Was für ein verrückter Plan ... Aber vielleicht klappt es ja. Ich habe nichts zu verlieren ... fast nichts ...
    An der obersten Stufe hielt er inne, zögerte. Es waren immer noch 36 Stufen. So gesehen waren dies sehr viele Stufen. Schmerzhaft viele.
    „Sklave! Wach auf, Drecksack! Pennst du immer noch!?“
    Jetzt oder nie!
    „Ich bin ja sch – sch - sch -o -o“, versuchte er so gut es ging, die betrunkenen Stimmen nachzumachen, die er täglich gehört hatte. Dann schloss er die Augen und ließ sich, die Hände schützend um den Kopf haltend, nach vorne kippen. Er fiel nach vorne, instinktiv versuchte er, sein linkes Bein hochzuziehen, aber es war in der Kette verfangen.
    „Verflucht!“, schrie er und fiel vornüber die Treppe hinunter. Er hörte nur noch das Poltern und Rasseln der Ketten und sah seine Beine und Füße um sich herumwirbeln. Dann schlug sein Kopf auf etwas Hartes auf und er bekam alles nur von weit entfernt mit. Das Poltern erstarb und er fand sich im Dreck des Kellers wieder.
    Er spürte nichts, gar nichts.
    Bin ich etwa noch heil? Hat es nicht geklappt?
    Torwak versuchte, sich aufzurichten. Aber sein Körper reagierte nicht und er spürte nichts. Auch beim zweiten Versuch geschah nichts.
    „Was ist denn passiert, Sklave!“, schrie Jaros genervt.
    Torwak versuchte zu antworten. Er konnte seinen Mund öffnen, aber die Zunge klebte ihm am Gaumen und er brachte kein Wort heraus. Plötzlich pfiff es in seinen beiden Ohren. Laut, stark und ein pochender, stechender Schmerz machte sich in seinem rechten Bein breit. Wenigstens spürte er wieder etwas. Der Schmerz ging durch seinen ganzen Körper und wich einem schwarzen Schleier, der sich um sein Bewusstsein legte und ihm die Augen schloss.
     
     
    „Der Idiot ist die Treppe hinuntergefallen. Stockbesoffen! Er hat meinen Wein geklaut und sich, also meine Ware, beschädigt! Der wird was erleben! Das schwöre ich bei den Gur, Doktor.“
    „Ich verstehe Ihren Ärger. Aber erst muss er wieder zu Kräften kommen. Wenn er denn wieder gesund wird.“
    „Wird er denn wieder gesund werden, Doktor?“, hörte Torwak Myrthas Stimme.
    „Er ist ein kräftiger Kerl, Sklavin. Wir kümmern uns um ihn. Bring mir unsere Salben und die Verbände.“
    „Jawohl, Herr Doktor“, antwortete Myrtha erleichtert.
    Torwak konnte nichts sehen und entglitt wieder in die Bewusstlosigkeit. Aber hie und da hörte er einige Worte. Er freute sich, tatsächlich Myrthas Stimme zu hören. Sie arbeitete also hier. Würde ihr Plan aufgehen?
     

 
     
     
     
     
     
     
    14. KAPITEL
     
     
    Torwak verbrachte die nächsten Tage in demselben Bett. Erst am zweiten Tage konnte er die Augen wieder öffnen. Er lag auf einer mit weißen Tüchern bedeckten Liege. Er war alleine in einem äußerst kleinen Raum untergebracht, in den nur sein Bett hineinpasste. Es gab gerade genug Raum, um dieses zu erreichen. Von allen Seiten drangen immer wieder laute Schreie, Stöhnen und Schnarchen zu ihm. Alle Geräusche kamen ausnahmslos von Männern. Myrtha kam immer wieder vorbei, um ihm Salben aufzutragen und die Wunden zu säubern. Er wusste nicht, welche Verletzungen er bei dem Sturz davongetragen hatte. Zumindest hatte es soweit funktioniert, dass er jetzt in der Krankenstation lag. Die Frage, die ihn quälte, war: Konnte er sich genug bewegen, um eine Flucht zu planen? Oder war er etwa zu stark verletzt und sie würden ihn töten?
    Myrtha kam mit einem großen Lächeln herein.
    „Na, wie fühlen wir uns heute, starker Mann?“, sagte sie und schaute prüfend über ihre Schulter.
    „Ganz gut, denk ich“, antwortete Torwak, obwohl er keine Ahnung hatte, wie es wirklich um ihn stand.
    „Sie haben reichlich übertrieben ... Ihr rechtes Bein ist so stark geschwollen, dass wir eine Splitterung des Schienbeines vermuten ... fraglich, ob wir

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