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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Hut kriegen. Vielleicht können wir den Kondranern einen Tausch anbieten ...“
    „Aber mit was denn?“, sagte seine Mutter verzweifelt.
    „Was weiß ich, Gold, Eisen, wir haben davon ja mehr als genug ...“
    „Torwak, wenn sie erfahren, wer du bist und wer ich bin, wird kein Gold auf allen Planeten sie umstimmen. Dann wollen sie dich und mich. Die Legende, die dein Vater schuf, ist Segen und Fluch.“
    Torwak atmete laut aus. Von seinen Schmerzen spürte er nichts mehr. Er wollte nur noch den Weg finden. Die Lösung.
    „Und wenn Tur einen Kondraner gefangen nimmt, dann könnten wir eingetauscht werden.“
    „Möglich wäre es, aber Tur ist zu sehr mit dem eigenen Überleben beschäftigt, als dass sie sich um uns kümmern könnten. Außerdem musst du bald hin ...“
    „Ich kann dich aber nicht einfach hier lassen - ich kann nicht!“, schrie Torwak verzweifelt und weinte wieder. Schluchzend fügte er hinzu: „Meinen Vater habe ich verloren, ihn sah ich nur tot, aufgebahrt, blass und leblos, kalt. Endlich finde ich dich, meine Mutter. Nach all den Jahren der Suche, der Hoffnung. Warum das alles? Was ist hier bloß los? Was geschieht mit uns?“
    Seine Mutter nahm in sanft in die Arme, schaukelte ihn hin und her.
    „Wenn ich das wüsste, mein Junge. Wenn ich das bloß wüsste. Die Gondraner würden dir sagen, nur die Gur wissen es ...“
    „Die Gur! Was sind das überhaupt für Kerle, die mir mein Leben zerstören?“
    „Schhht, mein Junge, sprich nicht gegen sie. Wir dürfen das nicht ...“, sagte sie traurig.
    „Sollen sie doch herkommen! Dann schauen wir, wer was darf!“
    „Bitte red nicht solches Zeug! Sie strafen Fehlverhalten umgehend!“
    Torwak nickte nur, sah aber, mit welchem Ernst und mit welcher Überzeugung seine Mutter sprach, und nahm deshalb ihre Worte umso mehr zu Herzen.
    „Ich nehme dich mit, Mutter. Es geht nicht anders. Ich finde einen Weg.“
    „Wir werden sehen. Ich hoffe, wir ...“ Ein lauter Knall ertönte und ließ seine Mutter abrupt schweigen. Erschrocken drehten sie sich zur Tür. Im Flur hörten sie rasche Schritte vieler Menschen.
    „Los, Männer, alles wird hier geräumt. Wo ist der Doktor?!“, schrie ein Mann in militärischem Ton.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte ihn seine Mutter an.
    „Oh nein, jetzt finden sie uns!“, flüsterte sie.
    Versteck dich hinter dem Bett“, sagte Torwak besonnen.
    Kaum war seine Mutter hinter dem Bett verschwunden, kam auch schon ein Soldat in den Raum.
    „Das Spital wird ab sofort geräumt. Raus hier Sklave!“
    „Aber warum denn? Ich kann noch nicht gehen …“, sagte Torwak und versuchte, Zeit zu schinden.
    „Was geht dich das an? Wir brauchen die Plätze für unsere Armee. Nun raus hier!“
    „Jawohl!“, sagte Torwak gehorsam, erhob sich und ließ sich gleich wieder auf den Boden fallen. Die Landung auf dem harten Steinboden ließ ihn laut aufschreien. Den Fall hatte er vorgetäuscht, die Schmerzen beim Aufprall waren echt, zu echt.
    „Jammer hier nicht rum, Sklave! Oder bist du etwa nicht mehr brauchbar?“
    Das war gleichbedeutend mit einem sofortigen Tod. Arbeitsunfähige Sklaven waren für nichts nützlich und die Armee zögerte niemals lange.
    „Es, es geht schon ... ich muss mir nur einen Verband anlegen, dann komm ich hier weg ... bestimmt!“
    „Nun gut, wenn wir mit dem Rest des Gebäudes fertig sind, komme ich wieder zurück. Wenn du dann noch hier bist, war‘s das für dich.“
    Der Soldat verschwand so schnell, wie er gekommen war, im Flur. Torwak rollte sich auf den Boden und schaute in die Augen seiner Mutter, die starr unter dem Bett lag.
    „Was jetzt?“, fragte sie ungläubig.
    „Wir hauen ab!“, sagte Torwak bestimmt.
    Er vergewisserte sich, dass sie alleine waren. Dann zog er sich am Bett hoch. Da die Krankenschwestern keine Materialien im Zimmer ließen, zerriss er die Laken und verband sich kräftig sein rechtes Bein. Er versuchte, ein paar Schritte zu gehen, was ihm überraschend gut gelang.
    „Stärke oder Tod!“, sagte er.
    „Wie dein Vater, mein Junge. Versuchen wir unser Glück.“
    Torwak zog seine Mutter mit einer Hand unter dem Bett hervor und stellte sie auf die Beine.
    „Komm, wir gehen. Bleib dicht bei mir!“, sagte Torwak und schaute ihr nochmals tief in die Augen. Würden sie jemals wieder ein Gespräch wie eben führen können? Die Ungewissheit zerfraß ihn. Aber jetzt war keine Zeit für Gefühle.
    Tron würde sagen: „Es zählt nur der Augenblick. Jede Sekunde kann

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