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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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das hinkriegen ...“, sagte sie laut für jeden gut hörbar.
    Verdammt! Das darf nicht wahr sein ...
    „Was könnt ihr tun? Ich muss ...“, dann flüsterte Torwak: „... ich muss hier weg!“
    Myrtha flüsterte: „In dem Zustand? Niemals! Da kannst du dich gleich von den Mauern stürzen, da stirbst du schneller und es schmerzt weniger.“
    „Aber was dann?“
    „Abwarten. Wenn die Schwellung zurückgeht, sehen wir mehr. Leider können wir nicht in dich hineinschauen ...“, scherzte sie.
    „Aber die Zeit läuft mir davon ... verdammt!“
    „Das wird schon“, sagte Myrtha beruhigend und legte ihren Kopf auf die Seite. „Du brauchst nun viel Ruhe, dann heilt es schneller.“
    Torwak wollte sich aufrichten. Da fuhr ihm ein stechender Schmerz durch sein rechtes Schienbein. Er wollte aufschreien, öffnete aber nur den Mund, ohne einen Ton von sich zu geben.
    „Sehen Sie? Bitte ruhen Sie sich aus“, sagte Myrtha förmlich, als ein Arzt an seinem Zimmer vorbeiging.
    Danach verschwand Myrtha.
     
     
    Es vergingen weitere zwei Tage. Myrtha hatte er seit dem letzten Besuch nicht mehr gesehen. Torwak wunderte sich, ob ihr etwas zugestoßen sei. Seine Schwellungen gingen rasch zurück, was die Doktoren äußerst verwundert feststellten. Anfangs schauten die Doktoren ihn immer mit einem mitleidsvollen Blick an, inzwischen war das Mitleid Unglaube gewichen. Verwunderung bei manchen und bei einigen glaubte er gar, etwas Angst auszumachen.
    Einen Tag später kam endlich Myrtha wieder zu ihm und wechselte ihm die Verbände.
    „Waschen dürfen wir Sklaven leider nicht. Das Wasser ist zu kostbar“, sagte Myrtha beiläufig.
    Erst jetzt fiel ihm auf, wie er stank. Der Wein war inzwischen abgestanden, aber duftete dafür umso heftiger aus seinen Kleidern. Sein ganzer Körper klebte und juckte überall. Er schämte sich, dass er vor einer Frau in so einem desolaten Zustand war.
    „Mach dir wegen mir mal keine Sorgen. Deine Wunden heilen schnell. Zu schnell, meinen die Doktoren“, sagte Myrtha und wickelte frische Verbände um seine Beine.
    „Kann ich bald wieder gehen?“
    „Bald. Wenn deine Heilung weiter so schnell voranschreitet, in wenigen Tagen.“
    „Weißt du, was in Tur vor sich geht?“, flüsterte Torwak.
    „Deine Mutter erwartet bald Neuigkeiten. Die Gerüchte verheißen aber nichts Gutes …“
    Torwak richtete sich erschrocken im Bett auf. Schmerzen durchfuhren seinen Körper wie Peitschenhiebe, aber es kümmerte ihn nicht.
    „Sag mir, was los ist! Bitte!“, zischte er verzweifelt.
    Myrtha schloss die Augen, holte tief Luft und sagte mit belegter Stimme: „Die Horden Gondrans sind bereits vor den Toren Turs angelangt und belagern die Stadt. Die gesamten Nordstämme haben sich vereint und kämpfen gemeinsam. Als ob dem nicht genug wäre, ist eine kondranische Armee unterwegs, um von Süden anzugreifen. Es sind einfach zu viele …“, Myrtha wischte sich eine Träne aus dem Auge.
    „Verdammt, ich muss hier weg!“
    „Du brauchst noch ein paar Tage …“
    „Die Zeit hat Tur nicht … wie geht es meiner Mutter?“
    „Sie ist froh, dass wenigstens ich dich sehen kann. Sie ist Sklavin, ist aber für die anderen Sklavinnen von General Maximus zuständig. Er ist auch mein Herr und hat mich als Hilfe dem Krankenhaus zugeteilt. Zolomos, den du auf dem Marktplatz gesehen hast, ist einer von Maximus‘ Sklavenaufsehern. “
    Torwak nickte und sagte mit schmerzverzerrtem Gesicht: „Gibt es eine Möglichkeit, meine Mutter zu sehen?“
    „Dafür ist keine Zeit. Ihr geht es hier gut. Sie wünscht, dass du nach Tur zurückkehrst und deine Pflicht erfüllst.“
    „Aber sie ist meine Mutter … ich kann sie nicht einfach hier zurücklassen, ohne sie zu sehen … ich kenne sie nicht mal.“
    Myrtha nickte traurig und flüsterte: „Ich weiß. Glaube mir, wenn ich dir sage: Sie weint jeden Tag, an dem sie dich nicht sehen kann. Jeden Tag.“
    „Aber warum will sie dann …“
    Myrtha unterbrach ihn abrupt und emotionslos: „Die Pflicht …“
    „Die Pflicht, die Pflicht. Meine Mutter darf ich doch wohl noch sehen, bevor ich im Krieg mein Leben riskiere!“
    „Pssst!“, zischte Myrtha, „Du bist hier nur ein Sklave. Ich werde sehen, was ich machen kann.“
    Torwak nickte nur müde, ließ sich ins Bett fallen und schlief ein.
    „Wach auf! Wach auf!“, hörte Torwak von weit her und fühlte sich, als ob die ganze Erde bebte. Seine Sinne kehrten zurück und er bemerkte, dass eine sanfte Hand ihn an der

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