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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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jung – so, wie die anderen Goblins auch. Um den Hals trug er eine Kette aus den Zähnen von wilden Tieren, in deren Mitte ein goldenes Amulett hing. Ein Blick durch sein Monokel zeigte Snip, dass es leicht magisch sein musste. Der Anführer der Wolfsreiter richtete seinen Blick starr auf die drei Gefährten, die ziemlich belämmert aus der Wäsche schauten. Mit einem leichten Kopfnicken gab Snip den Orks zu verstehen, dass sie den Anordnungen des Goblins Folge leisten sollten. Rabb grunzte hörbar unwillig, warf aber seinen Schild und seine Axt von sich. Der Dolch, den er in seinem Gürtel trug, folgte. Nogg tat es ihm gleich. Auch Snip griff in seinen Mantel und förderte ein kurzes, aber scharfes Schwert zutage, das er auf den Boden fallen ließ. Seine kleine Pistole hatte er gut in der Innentasche seiner Weste versteckt. Vielleicht durchsuchten die Wolfsreiter sie ja nicht so gründlich, dass sie sie finden würden. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert. Nachdem die drei von ihren Pferden gestiegen waren, ritt einer der Wolfsreiter auf sie zu, nahm die Zügel ihrer Tiere und führte sie zur Seite. Dann kamen zwei weitere Goblins auf sie zu und banden ihre Hände mit Stricken zusammen, so dass sie nach vorne zeigten. Um die Fesseln legten sie jeweils ein Seil, das am Sattel eines Wolfes befestigt wurde. Danach durchsuchten die Goblins noch flüchtig ihre Gefangenen nach verborgenen Waffen. Allerdings ohne Erfolg. Der Anführer der Wolfsreiter gab nun ein Zeichen mit der Hand, woraufhin die Bogenschützen kurz verschwanden, nur um nach einigen Momenten, ebenfalls auf Wölfen reitend, hinter den Baumstämmen hervor zu kommen. Ohne auf weitere Kommandos zu warten, schlossen sie sich ihren Stammesgenossen an, so dass sich jeweils die Hälfte der Wölfe vor und hinter den Gefangenen befand. Snip spürte den Atem eines Wolfes direkt hinter sich im Nacken. Er fühlte sich warm an und stank nach totem Tier. Aus den Augenwinkeln heraus betrachtete er sorgenvoll das Tier. Ganz schön lange und spitze Zähne besaß es. Herrschte bislang weitgehend Ruhe bei den Wolfsreitern, so mischten sich jetzt plötzlich lautere Stimmen in das allgemeine Gemurmel, als ein weiterer Wolfsreiter aus dem Unterholz auf die Gruppe zuritt. Es brauchte keine besonders gute Beobachtungsgabe, um zu erkennen, dass es sich offenbar um denjenigen handelte, der die drei in die Falle gelockt hatte, auch wenn er seine Kapuze inzwischen abgesetzt hatte. In Snips Brust stieg Wut auf – sowohl auf den Reiter dort als auch auf sich selbst, weil er sich so einfach hatte reinlegen lassen. Die Wolfsreiter jubelten dem Ankömmling zu und klopften ihm ermutigend auf die Schulter. Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf seinem bemalten Gesicht ab, während er seinen Wolf zum Anführer der Gruppe hinlenkte. „Was für ein wilder Ritt!“, sagte der Anführer der Wolfsreiter und grinste breit. „Da hast du Recht, Bruder.“, erwiderte der andere, „Aber dafür leben wir doch, oder?“ Die beiden brachen in ein lautes Gelächter aus, und die umstehenden Wolfsreiter taten es ihnen gleich. Als sie sich wieder beruhigt hatten, deutete der Goblin, der sie in die Falle gelockt hatte, auf Snip und die beiden Orks und fragte: „Was haben diese komischen Vögel hier bei uns im Wald zu suchen?“ „Ich habe keine Ahnung. Aber unser Vater wird es schon herausbekommen. Und dann soll er entscheiden, was mit ihnen geschieht. Also lass uns los reiten und sie im Lager abliefern. Damit ist unsere Aufgabe erledigt.“
    Auf sein Zeichen hin setzte sich der Trupp nun in Bewegung. Snip und die beiden Orks mussten zügig laufen, um das Tempo mithalten zu können. Immer wieder schauten sie auf den Boden vor ihnen, um nicht über eine Wurzel oder einen Stein zu stolpern. Denn keiner von ihnen wollte wissen, wie es sich anfühlte, von einem Wolf über den Waldboden geschleift zu werden. Snip haderte nach wie vor mit sich selbst. Andererseits faszinierte ihn aber auch das, was er da gerade erlebte. ‚Wolfsreiter!’ schoss es immer wieder durch seinen Kopf und: ‚Freie Goblins’. Das eine oder andere Mal hatte er davon gehört, dass es Goblins geben sollte, die nicht bei den Orks lebten und für diese die Drecksarbeiten erledigten. Goblins, die ihre eigenen Stämme besaßen mit Häuptlingen, Schamanen und allem, was dazu gehörte. Hier hörten seine Kenntnisse aber auch schon auf. Natürlich hatte er immer wieder versucht, noch mehr in Erfahrung zu bringen, indem er Bücher

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