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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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von den Hufen der Pferde aufgewirbelt und flogen, Geschossen gleich, durch die Luft. Snip musste sich immer wieder ducken, um nicht von ihnen getroffen zu werden. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend klammerte er sich an den Hals seines Pferdes und hoffte inständig, dass dies bald vorbei sei. Der Wolf schlug eins ums andere mal geschickte Haken und änderte die Richtung so abrupt, dass die Pferde fast ausgerutscht wären, als sie seine Richtungswechsel nachvollzogen . Die wenigen Minuten, die die Jagd dauerte, zogen sich für Snip schier endlos hin. Dann erreichte der Wolf eine kleine Lichtung. Die Orks waren ihm dicht auf den Fersen. Quer über die Lichtung lagen mehrere große Baumstämme und blockierten den Weg. Sie bildeten einen weiten Halbkreis, der sich zu ihrer Seite hin öffnete. Der Wolf beschleunigte noch einmal, setzte zu einem gewaltigen Satz an und sprang über die Barriere vor ihm. Staunend blickten ihm die Orks nach und realisierten zugleich, dass ihre Pferde das Hindernis niemals überspringen konnten. Mit aller Kraft griffen sie in die Zügel und versuchten ihre Pferde zu bremsen. Im letzten Moment gelang es ihnen und sie kamen wenige Meter vor der Barriere zum Stehen. Kurz darauf trottete auch Snip auf seinem Pferd an, wobei er mehr in seinem Sattel hing, als dass er darauf saß. „Verdammte...“, setzte Nogg gerade zu einem Fluch an, als urplötzlich hinter den Baumstämmen ein Dutzend Gestalten auftauchten. Es handelte sich um Goblins. Recht kräftige Exemplare. Sie alle trugen feste Lederkleidung. In ihren Händen hielten sie Kurzbögen und zielten mit ihren Pfeilen direkt auf die drei Reiter. Das Auffälligste an ihnen stellten ihre Gesichter dar, die sie kunstvoll bemalt hatten. In rot, gelb und weiß waren Symbole und Zeichen darauf gemalt. Jedes Gesicht sah anders aus – und doch fügte sich alles harmonisch zusammen. Um ihre Köpfe trugen sie schmale Lederstirnbänder, in denen bunte Federn steckten. ‚Oh,oh!’, schoss es Snip durch den Kopf, ‚Das sieht gar nicht gut aus.’ In seinem Gehirn begann es zu arbeiten. Wie konnten sie heil aus der Situation herauskommen? Die Flucht nach vorn erschien ihm nicht sehr vielversprechend. Selbst mit dem Überraschungseffekt auf ihrer Seite dürfte es kaum möglich sein, die Übermacht der Goblins zu bezwingen, zumal ihre Gegner mit Bögen bewaffnet und hinter den Baumstämmen sehr gut geschützt waren. Sicher, die Orks waren vermutlich die besseren Kämpfer, aber das reichte in diesem Fall wohl nicht aus. Blieb also nur der Rückzug. Schnell zurück auf den Weg und dann bloß weg von hier. Mit knappen Worten raunte er seinen Leibwächtern die entsprechenden Befehle zu, wohl wissend, dass dies den Orks kaum schmecken dürfte. Denn Rückzug, das gehörte eigentlich nicht zum Repertoireeines Orks. Das machten nur Weichlinge: Menschen oder Goblins. Ein Ork starb lieber in einem aussichtslosen Gefecht, als dass er floh. Dennoch taten Nogg und Rabb, wie geheißen. Ganz langsam, Schritt für Schritt ließen sie ihre Pferde rückwärtsgehen. Dabei hielten sie ihre Schilde hoch, um die heran fliegenden Pfeile abwehren zu können. Snip wusste, dass das alles andere als ein ausgereifter Plan war. Ein paar gezielte Schüsse auf die Pferde und ihre Flucht wäre zu Ende, bevor sie begonnen hatte. Doch gab es keine wirkliche Alternative. Und bislang funktionierte der Plan ja . „Halt!“ Der Befehlston der Stimme hinter ihnen ließ sie zusammenzucken. Augenblicklich fuhren ihre Köpfe herum, um zu sehen, woher die Stimme kam. Was sie dort sahen, gefiel ihnen nicht wirklich: Zwischen ihnen und dem vermeintlichen Fluchtweg standen sechs Wölfe, und auf jedem von ihnen saß ein Goblin. Sie waren ähnlich gekleidet wie die Bogenschützen. Allerdings hielten sie lange Speere in der Hand, die sie direkt auf die drei richteten. In der anderen Hand trugen sie hölzerne Schilde, die mit Leder bezogen und mit den gleichen Farben bemalt waren wie ihre Gesichter und mit Federn geschmückt. Snip schüttelte resignierend mit dem Kopf. Eine Falle! Wie konnten sie nur so dämlich sein und darauf hereinfallen. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt. „Werft eure Waffen weg und steigt langsam von euren Pferden!“ Der Goblin, der da sprach, verwendete die gleiche Sprache, die auch im Stamm des schwarzen Bären gesprochen wurde. Allerdings mischte sich ein Akzent mit hinein, den Snip nicht kannte. Der Sprecher saß auf dem größten Wolf. Er schien noch recht

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