Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
Vom Netzwerk:
Melly jetzt noch einbringen?«
    »Eine ganze Menge, wenn er die Information, dass ich sie da rausholen will, an den Roten Dal verkauft.« Ich rieb mir erschöpft die Augen. »Verdammt, kann denn nicht ein Mal etwas laufen wie geplant?«
    »Ach, du meinst, gegen zwei Blutmagier zu gewinnen zählt nicht?« Cara stupste mich ernst mit dem Finger an. »Lägst dunicht im Krankenbett, würde ich dir jetzt in den Hintern treten. Dieses ganze Gerede von wegen ich werde dich nie wieder im Stich lassen, und dann lügst du mich an und unternimmst einen selbstmörderischen Befreiungsversuch.«
    Sie sagte es neckend, aber mit echter Wut in den Augen. Ich zuckte verlegen die Achseln. »Einer von uns musste zu den Alathern gehen, und besser du, weil du ihnen nichts ins Land geschmuggelt hast. Ich glaubte aber nicht daran, dass sie rechtzeitig kommen, um Simon aufzuhalten. Folglich musste ich das tun.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sicher, aber darum geht es nicht.«
    »Worum dann? Dass ich dich von einem Blutmagier fernhalten wollte?«
    »Nein, verdammt, sondern darum, dass du mich das nicht hast selbst entscheiden lassen.« Sie stand auf und ging mit schnellen, energischen Schritten zum Fenster. »Mann, Dev! Genau darum war ich immer strikt dagegen, mit Kollegen ins Bett zu gehen. Hinterher ist das Urteilsvermögen getrübt. Jedes Mal.«
    Ich stemmte mich wieder von den Kissen weg. »Du denkst, ich wollte dich nur in Sicherheit wissen, weil ich mit dir im Bett gewesen bin? Verflucht noch eins, Cara! Wir sind befreundet. Bei Sethan hätte ich dasselbe getan.«
    Sie sah mich finster an. »Und Jylla? Hättest du die in dem Fall auch belogen?«
    Mir stieg die Hitze ins Gesicht. Nein, hätte ich nicht. Denn bei Jylla konnte ich darauf zählen, dass sie rücksichtslos pragmatisch denkt, im Gegensatz zu meinen Vorreiterfreunden. »Jylla kann ihre Gefühle vom Beruflichen trennen«, brummte ich.
    Cara schnaubte. »Weil sie keine hat.«
    »Ich hab nicht gesagt, dass das gut ist.« Ich zupfte an dem Leinentuch, das sich um meine Taille bauschte. »Ich dachte, es würde dich quälen, wenn ich dir gesagt hätte, was ich vorhatte. Das wollte ich dir ersparen.«
    Sie setzte sich aufs Bett. »Glaub mir, die Wahrheit tut weniger weh«, sagte sie leise. »Wenn du umgekommen wärst   …« Sie lehnte die Stirn gegen meine, und ich hörte einen unterdrückten Schluchzer. »Ich hätte mich lieber richtig von dir verabschiedet.«
    »Ich auch«, gab ich zu und küsste sie langsam und zärtlich.
    Die Tür ging auf. Cara sprang vom Bett. Ich ließ mich wütend in die Kissen fallen. War ja klar, dass die Alather gerade jetzt reinkommen mussten.
    Durch die Tür schritt ein dürrer Kerl mit Hakennase in einer steifen braunen Kluft, der ein Metallgestell voll klirrender Glasfläschchen trug. Hinter ihm konnte ich die Soldaten sehen, die draußen die Tür bewachten.
    »Ich freue mich, dass du endlich aufgewacht bist«, sagte der Mann. Er setzte das Gestell auf einem Wandtisch ab. Ich beäugte die Fläschchen, die Flüssigkeiten in sämtlichen Farben enthielten. Wollten mich die Alather benommen machen, bevor sie mich unter Wahrheitszauber setzten?
    »Wer bist du?«, fragte ich misstrauisch.
    »Dritter Heiler Pevennar.« Er fasste mir an die Stirn, ohne darauf einzugehen, dass ich unwillkürlich zurückwich. »Das Fieber ist vorbei. Wie fühlst du dich?«
    »Wie soll ich mich schon fühlen?«, antwortete ich ungehalten. »Ich habe Schmerzen, bin müde, verhungere bald und bin hier eingesperrt.« Cara hatte zwar nichts von Haft gesagt, aber die Soldaten vor der Tür hatten meinen Verdacht bestätigt. Nicht nur Kiran steckte in Schwierigkeiten.
    Pevennar zuckte nicht mit der Wimper. »Die Schmerzen waren zu erwarten. Das Amulett hat deine Körpersäfte vergiftet. Die Konzentration des Gifts ist schon nicht mehr so hoch, aber es wird noch einige Tage dauern, bis wir es aus deinem Körper geschwemmt haben.« Er zog meine Lider hoch und sah mir in die Augen. »Ich werde dir etwas zu essen bringen lassen. Aberich sage dir gleich, dass es einfache Kost sein wird. Ohne eure arkennländischen Gewürze, die den Organismus belasten.«
    Ich brachte ein falsches Lächeln zustande. »Damit sich der Gefangene bloß nicht den Magen verdirbt.«
    »Ganz recht«, sagte eine neue Stimme. »Du weißt, wie wir Magier sind   – immer pingelig auf saubere Fußböden bedacht.« Ein dunkelhaariger Mann in Magieruniform lehnte im Türrahmen. Mit seinem runden, freundlichen Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher