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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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drückte eine Hand an Devs Schulter, aber ohne sorgfältige Untersuchung und einen gelenkten Zauber konnte er ihn nicht heilen. Vielleicht würde sich sein Zustand zumindest stabilisieren, wenn er ihm von seiner eigenen Ikilhia ein wenig abgab, wie man es bei einem Magier täte. Kiran schickte ihm ein Rinnsal.
    Anstatt in Dev hineinzusickern, löste es sich auf.
    »Ich fürchte, der Nathahle wird meiner Rache entkommen.« Ruslan seufzte spöttisch. »Ein Jammer, dass sie so leicht sterben.«
    Kiran weigerte sich, zu ihm hinzusehen. Angst und Frustration wirkten in ihm und brachten seine Kräfte so sehr in Wallung, dass sie auszubrechen drohten. Dev brauchte dringend einen Heiler, und Kiran konnte nicht einmal schätzen, wie weit sie von Kost entfernt waren. Er wusste auch nicht, wie er Dev sicher dorthin befördern sollte.
    »Nun, das war wirklich interessant«, bemerkte jemand gut gelaunt, und Kiran sprang erschrocken auf.
    Ein dunkelhaariger Mann in der blau-grauen Uniform der alathischen Magier kam aus dem Wald geschlendert. Sein rundes, stupsnasiges Gesicht wirkte aufgeschlossen und heiter, seine Statur und sein selbstsicherer Gang widersprachen jedoch dem Anschein der Harmlosigkeit. Hinter ihm kamen noch mehr uniformierte Magier zwischen den Bäumen hervor und bildeten einen Halbkreis hinter dem Sprecher.
    Kiran spannte sich an. Die Alather   … Er unterdrückte seinen Drang zu fliehen. Gegen so viele wäre es aussichtslos. Undvielleicht wären sie bereit, Dev zu helfen, wenn er sich friedlich ergab.
    »Mir kam das Gerücht zu Ohren, ein Blutmagier wolle mithilfe eines Amuletts den Grenzwall durchqueren. Das war schwer zu glauben, doch da stehst du, auf frischer Tat ertappt.« Der Alather blickte auf die Armschiene, dann auf das Akheli-Sigillum auf Kirans Brust, das durch sein zerfetztes Hemd zu sehen war. Sein Ton war ungezwungen, sein Blick durchdringend.
    »Der gehört mir«, fauchte Ruslan und zeigte auf Kiran. »Gib ihn mir, und ich verspreche, eure kostbare Grenze ist sicher.«
    In Kiran stieg Panik auf. Er machte einen taumelnden Schritt von ihm weg. Der Alather hob die Hand. Seine mit Sigilla versehenen Ringe blitzten warnend auf.
    »Nicht so schnell. Auf Erlass des Rates von Alathien verhafte ich dich wegen Blutmagie und Grenzverletzung.« Dann wandte er sich mit bewusst förmlicher Haltung an Ruslan. »Die Auslieferung eines Kriminellen muss beim alathischen Botschafter in Ninavel beantragt werden.«
    »Gib ihn mir zurück oder ich werde euer Land dem Erdboden gleichmachen«, entgegnete Ruslan zutiefst gehässig. Kiran bekam weiche Knie. Ruslan machte keine leeren Drohungen.
    Der Alather wirkte jedoch unbeeindruckt. »Ruslan Khaveirin, nicht wahr? Oh ja, ich weiß über dich Bescheid. Befasse dich mit der Schlange, bevor sie zustößt, sagt ein sulanisches Sprichwort. Gestatten, Hauptmann Martennan von der Siebten Wache.«
    In sein rundes Gesicht kam eine Härte, die zu seinem Blick passte. »Vielleicht hast du mich nicht verstanden. Ich bestehe darauf, dass du die Angelegenheit nach Ninavel trägst. Sofort.« Von seiner Ungezwungenheit war nichts mehr zu spüren. »Und nimm den anderen da mit.« Er zeigte auf Mikail, der sich bislang völlig ruhig verhalten hatte.
    Ruslan blickte in die Luft, wo der Grenzwall verlief, dann zu dem Halbkreis der Magier. Seine Lippen wurden schmal. »Ich habe euch gewarnt, Alather. Denkt daran.« Damit schritt er in östlicher Richtung davon.
    Kiran schluckte. Das war ein rein strategischer Rückzug. Ruslan ließ sich auf keinen Kampf ein, da er auf keinen größeren Zusammenfluss zugreifen konnte, den Alathern hingegen die enormen Kräfte ihres Grenzwalls zur Verfügung standen. Sobald er wieder in Ninavel war, würde er die kolossale Magie unter der Stadt für raffinierte und machtvolle Zauber nutzen.
    Mikail zögerte noch und sah Kiran an. »Du täuschst dich in ihm«, sagte er leise, als wäre er mit ihm allein. »Er liebt dich, Bruder. Bedenke das, wenn dein Zorn abgekühlt ist, und komm nach Hause.« Dann schritt er hinter Ruslan her.
    Kiran konnte nur den Kopf schütteln. Der Hauptmann stellte sich vor ihn und spreizte die beringten Hände. Kiran holte scharf Luft, weil ihm Dev einfiel. »Ich lasse mich widerstandlos abführen, aber bitte besorgt ihm einen Heiler.« Er zeigte auf den bewusstlosen Dev.
    »Wir sind keine Barbaren«, sagte Hauptmann Martennan. »Natürlich lassen wir ihn behandeln.« Er winkte eine zierliche Magierin mit zerzausten braunen Haaren

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