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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Alathien. Erschrocken fasste ich Caras Handgelenk. »Moment mal, was tust du noch hier? Wir hatten doch abgemacht, dass du nach Ninavel reitest!« Sie sollte meinen schwer verdienten Zaster einsacken und damit zum Roten Dal gehen.
    »Ich muss hier vor dem Rat in Tamanath aussagen«, erklärte sie. »Und nachdem   … tja, wenn du geglaubt hast, ich haue ab, wenn du hier liegst und mit einem Bein schon in Shaikars Hölle stehst, dann bist du verrückt.«
    Wir waren in Tamanath, nicht in Kost? Scheiße.
    »Also haben sie uns entdeckt.« Ich hatte gehofft, wir würden uns durch den Grenzwall schleichen können, ohne dass die Alather davon was merkten. Hätte mir eigentlich denken können, dass sie die Grenze mit Adleraugen bewachten, nachdem Cara bei ihnen gewesen war.
    »Und das war auch gut so«, sagte sie ernst. »Sonst wärst du gestorben. Und fast wärst du trotzdem gestorben, obwohl die besten Heiler Tamanaths mit dir befasst waren. Sie sagen, du hättest das Amulett eines Blutmagiers benutzt, das deine inneren Organe zerfetzt hat.« Sie sah mich böse an. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Dass ich lieber später als früher sterben möchte. Ernsthaft, Cara, nur durch dieses Ding haben wir den Zusammenstoß mitRuslan überlebt.« Dass ich es danach noch aus anderen Gründen getragen hatte, würde ich ihr bestimmt nicht auf die Nase binden.
    Kiran   … ach du Scheiße. »Was ist mit Kiran? Wo ist er?« Hoffentlich hatte er noch abhauen können.
    Cara wich meinem Blick aus und machte plötzlich dicht.
    »Cara. Sag’s mir einfach.«
    Sie seufzte. »Er wurde verhaftet. Die Alather haben gesehen, wie er Simons Amulett benutzte, um durch den Grenzwall zu kommen. Er wird wegen Blutmagie und Grenzverletzung angeklagt.«
    Verflucht noch eins, genau was ich befürchtet hatte, wenn er ihnen in die Hände fiele. Auf beides stand die Todesstrafe. Selbst wenn Kiran so schwer umzubringen war, wie Pello behauptete, die Alather würden schon ein wirksames Mittel finden.
    Um Caras Augen erschienen Sorgenfalten. »Ich habe um Besuchserlaubnis gebeten, aber man will mir nicht mal sagen, wo er ist. Fast hätten sie mich auch nicht zu dir gelassen. Ich habe aber herausgefunden, dass sie wegen Kiran eine Ratsversammlung abhalten. Wahrscheinlich warten die nur darauf, dass du aufwachst. Sie wollen dich als Zeugen vernehmen.«
    Ich fuhr aus den Kissen hoch. »Wenn die denken, ich unterschreibe Kirans Todesurteil   – nach allem, was ich getan habe, um ihm das Leben zu retten! –, dann haben die sich mächtig geschnitten.«
    »Dir bleibt gar keine Wahl. Ich habe mit einigen von der Wache gesprochen. Die Befragung wird von Magiern durchgeführt, und die setzen dich unter Wahrheitszauber.« Sie guckte unglücklich. »Das haben sie mit mir in Kost auch schon gemacht. In Ninavel lacht ja jeder über die alathische Magie, und ich dachte, was die benutzen, ist nicht stärker als ein Zungenlöser   – aber Dev, das war überhaupt nicht zum Lachen. Glaub mir, du wirst nichts vor ihnen geheim halten können.«
    Scheiße. Kiran war ein Blutmagier, klar, und er hatte Blutmagie gewirkt, weshalb jetzt Harken und ein paar andere tot waren, aber inzwischen bezweifelte ich nicht mehr, dass er Leben retten wollte. Der Rat würde das natürlich anders sehen und dasselbe Entsetzen, dieselbe Verachtung empfinden wie ich in der Höhle am Bärenfangkar, als ich Simon und Ruslan noch nicht erlebt hatte. Kiran hatte überhaupt nichts von dieser arroganten, unbekümmerten Grausamkeit.
    Ich würde mein Bestes tun, um dem Rat das begreiflich zu machen. Aber wer einen Haufen sauertöpfischer, engstirniger Alather überzeugen wollte, dass ein Blutmagier die Freiheit verdiente, brauchte eine Zunge glatter als varkevische Seide.
    »Was ist mit Pello?«
    »Da gibt es auch nichts Gutes zu berichten. Ich hätte geschworen, dass er unsere Knoten nicht aufkriegt, und habe das zweite Pferd mitgenommen, als ich nach Kost ritt. Doch als ich mit den Alathern auf die Lichtung zurückkam, war er weg. Sie haben sofort nach ihm suchen lassen. Es war genug Blut von ihm dort, um Hundert Find-mich-Amulette damit einzuschmieren. Aber wenn sie ihn geschnappt haben, ist es noch nicht bis zu mir durchgedrungen.«
    Ich ließ mich gegen die Kissen sinken. »Ich hätte ihn doch umbringen sollen.«
    »Nein, es war richtig so.« Cara drückte mir die Schulter. »Du hast sein Leben verschont. Er wird sich sicher erinnern, dass er dir etwas schuldet. Außerdem   – was könnte ihm

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