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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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günstigsten zu sein, wenn ich mich dem Kerl anschließe, der höchstwahrscheinlich gewinnt.«
    Kiran krampfte sich die Brust zusammen. Seine Befürchtungen bestätigten sich, und Dev hatte recht: Er war so schwach, dass er keinen Zauber wagte. Kalter Schweiß lief ihm den Rücken hinab. Irgendwie würde er Dev überzeugen müssen. Irgendwie. »Ich weiß, dass du Geld brauchst. Von Ruslan wirst du keines bekommen. Hättest du ihm vor der Lawine eine Nachricht übersandt, würde er dich vielleicht belohnt haben. Jetzt würde er dir allenfalls das Leben lassen, oder nicht einmal das.«
    Kiran beugte sich nach vorn und zog sein Amulett aus dem Hemd. »Wenn du mich bis nach Kost begleitest, bekommst du es, sobald wir die Grenze überquert haben. Du kannst ein Vermögen machen, wenn du mir hilfst.«
    Dev blieb still, hielt den Kopf gesenkt. Kiran trommelte der Puls in den Ohren.
    »Erklär mir mal was«, sagte Dev. »Wenn du diesem Kerl so dringend entkommen willst, warum hast du dann bei der Lawine eingegriffen?«
    »Ich konnte nicht all diese Leute sterben lassen.« Kiran zögerte. »Ich weiß, was du von mir denken musst, nachdem   … nachdem Harken dabei umgekommen ist, aber ich bin nicht wie Ruslan. Ich bin kein Mörder.«
    »Wünschte, ich könnte dir glauben«, brummte Dev. Mit einer Steilfalte zwischen den Brauen forschte er in Kirans Gesicht. »Was meinst du denn, warum Harken und die anderen in der Mitte jetzt tot sind? Weil du den Zauber irgendwie versaut hast?«
    Kiran schluckte. Ein Glück, dass Dev zu wenig über Magie wusste und nicht auf Kirans Methode schließen konnte. Aber in gewisser Weise stimmte es: Hätte er den Zauber geschickter gewirkt, wären die Männer noch am Leben. »Ja. Wie schon gesagt, ich musste es schnell tun. Wenn ich nur mehr Zeit gehabt hätte   … aber hätte ich gar nichts getan, wären alle umgekommen.« Wieso konnte Dev nicht einsehen, dass er viel mehr Leute gerettet als geopfert hatte?
    Devs Stirnrunzeln blieb. »Wieso ist dieser Ruslan so scharf darauf, dich zu finden?«
    Kiran knautschte den Deckenzipfel. Jetzt hieß es vorsichtig auftreten. Vielleicht sollte er klug ausgewählte Wahrheiten einsetzen, anstatt zu lügen …
    »Wenn zwei Magier zusammenwirken, können sie mehr vollbringen als einer allein. Allerdings ist es schwierig und gefährlich mit jemanden seinen Geist und seine Kraft zu vereinigen. Ich jedoch habe in dieser Hinsicht gewisse Fähigkeiten. Ruslan will meine Mitwirkung. Doch seine Zauber sind   … Er beschwört Magie ohne Rücksicht auf andere und tötet aus Vergnügen. Ich würde lieber meine magischen Kräfte verleugnen, als sie ihm zur Verfügung zu stellen!«
    Kiran hielt inne und versuchte, sich zu beruhigen.
    »Lass mich raten: Ruslan lässt kein Nein als Antwort gelten«, sagte Dev.
    »Seine Kräfte übersteigen meine bei Weitem. Ich kann mich ihm nicht entgegenstellen. Wenn er mich jetzt findet, wird er nicht bitten. Er wird ohne Zögern meinen Willen brechen und mich endgültig zu seinem Sklaven machen.« Verzweiflung überkam ihn. »Du musst mir helfen, bitte!«
    Dev schwieg wieder. Schließlich schnaubte er. »Na schön. Ich fliehe mit dir und tue mein Bestes, um uns unversehrt nach Kost zu bringen. Aber nicht, weil du Hilfe verdient hättest   – ich will mir nur meinen Lohn abholen.«
    Kiran schloss die Augen. Ihm war schwindlig vor Erleichterung. Sollte Dev denken, was er wollte, solange sie nur Ruslan durch die Finger schlüpften. »Ich verstehe.« Er raffte seine Kräfte zusammen und kam schwankend auf die Beine. »Dann bin ich bereit aufzubrechen.«
    »Noch nicht.« Dev schaute drohend. »Auch wenn Ruslan sich jeden Moment hierherzaubern kann, werde ich nicht ohne Ausrüstung loslaufen. Ich packe so schnell ich kann, aber es dauert seine Zeit.«
    »Aber   …«
    Dev schnitt ihm mit scharfer Geste das Wort ab. »Ich meine es ernst. Sonst kann du dich gleich von der nächsten Klippe stürzen, und das wäre sogar noch der schönere Tod.« Er hievte einen Sack vom Wagen. »Ich will auch Cara und Jerik vor ihm warnen.«
    »Auf keinen Fall!« Kiran packte Devs Arm. »Je weniger sie wissen, desto sicherer sind sie. Ruslan wird ihre Gedanken durchsuchen, wenn er hier ist. Das wird für sie zwar unangenehm, aber sie werden es überleben, solange sie nichts über mich wissen und nicht geholfen haben.«
    Dev wand sich los. »Verfluchte Scheiße! Der wird doch eine Mordswut haben, wenn er sieht, dass du abgehauen bist. Wir sollten ihnen

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