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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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Belustigung. Glaubst du, du bist anders?, fragte sie spöttisch. Dein teurer Sethan hat dir beigebracht, dich zu verstellen, aber im Grunde bist du so tot wie Shaikars Augen.
    Das war nicht wahr, verflucht noch eins. »Glaubst du etwa, ich gehe gern? Du willst mich verurteilen, weil ich das Geld eines Bandenführers nehme? Nur zu. Hab ich heute selbst schon oft genug getan. Aber so ist es nun mal!«
    »Da hast du recht«, fauchte Cara. »Hau ab, und du wirst nie wieder als Vorreiter arbeiten.«
    »Denkst du, ich weiß das nicht?« Ich konnte meinen Ärger nun auch nicht mehr unterdrücken. Für Melly hätte ich noch viel mehr aufgegeben, trotzdem war der Verlust gallebitter.
    »Dann sag mir, warum du es tust!«
    Frustriert schüttelte ich den Kopf.
    Cara packte mich hart bei den Schultern. »Sethan hat sich immer auf dich verlassen, hat dir vertraut. Nachdem er dir so große Hilfe geleistet hat, wie kannst du ihn so enttäuschen?«
    Wütend schlug ich ihre Hände weg. »Quatsch nicht, Cara. Wenn du denkst, Sethan war lupenrein, dann hast du ihn nicht gut gekannt.«
    »Was soll das denn heißen?« Die ungläubige Wut in ihrem Gesicht brachte mich um meinen letzten Rest Beherrschung.
    »An der ganzen Sache ist nur Sethan schuld! Ich bräuchte den Zaster gar nicht, wenn er nicht so dumm gewesen wäre und …« Mein Verstand holte endlich meine Zunge ein, und ich schluckte den Rest hinunter. Hätte es schwer bereut, wenn es mir jetzt rausgerutscht wäre. Was ich Cara erzählte, würde bei Ruslan landen. Auf gar keinen Fall durfte ein rachsüchtiger Magier von Melly erfahren. Beim bloßen Gedanken brach mir der kalte Schweiß aus. Ich wandte mich ab und bohrte mir die Fingernägel in die Handballen, um mich zur Ruhe zu zwingen.
    »Dev   …« Sie schlug einen sanfteren Ton an. »Sag mir einfach, was los ist.«
    Ich hielt ihr den Rücken zugekehrt. »Vergiss es, Cara. Ich gehe, und es ist mir egal, was du davon hältst.«
    »Dann geh.« Die Sanftheit war verschwunden, jedes Wort klang scharf und kalt. »Aber wenn du die Finger nicht von unserer Ausrüstung lässt, schlage ich sie dir ab. Shaikar soll mich holen, wenn ich dich damit verschwinden lasse, ohne eine Erklärung dafür zu bekommen! Du nimmst deinen eigenen Kram und mehr nicht.«
    »Ach Mann, ich zahle auch dafür! Ich hab das Geld, lass mich nur …«
    »Nein.« Entschiedener ging’s nicht. »Du willst es wohl nicht begreifen, wie? Unser Leben hängt an dieser Ausrüstung. Dein Geld ist mir völlig schnurz!« Sie senkte die Hand zum Messer an ihrem Gürtel und sah mich kalt an.
    Bei Khalmets Hand, gerade als ich glaubte, der Tag könne nicht mehr schlimmer werden. Cara war kein Schatten   – meine Chancen, sie zu entwaffnen, standen gut. Aber es wäre eine hässliche Sache, und selbst wenn ich den Knochenspalter nicht einsetzte, würde mindestens einer von uns ernsthaft verletzt werden. Ich wog das Risiko einer Verzögerung ab. Wenn wirjetzt aufbrächen und ich in der Nacht noch einmal zurückkäme …
    Hinter Cara bewegte sich ein Schatten, berührte sie am Arm, und sie sank lautlos zu Boden. Ich stürmte los und riss den Knochenspalter aus dem Gürtel.
    Es war Kiran, und er zog sich hastig mit erhobenen Händen zurück. »Ich hab ihr nichts getan, ehrlich! Sie kommt gleich wieder zu sich.«
    »Was hast du gemacht?« Caras Puls schlug gleichmäßig und kräftig, ihr Atem ging regelmäßig, nur ihre Haut fühlte sich kalt an. »Du sagst doch, du wagst keine Magie zu benutzen.«
    Er zuckte die Achseln. »Das war keine Magie. Berührung schafft eine Verbindung zu den körperlichen Kräften. Ich habe ihre nur gedämpft, mehr nicht.«
    Keine Magie, ja klar. Ich bekam eine Gänsehaut. Was wusste ich denn wirklich über Kiran? Nur, was er mir erzählte, und bisher hatte er sich als Lügner erwiesen.
    »Sie wollte nicht nachgeben, und du sagst, wir brauchen die Ausrüstung.« Er trat von einem Bein aufs andere und sah mich mit großen Augen drängend an. »Nach ein paar Minuten wird sie wieder aufwachen, ich schwöre es. Wir zaudern schon zu lange   – wir müssen los!«
    Ich hatte große Lust, ihm zu sagen, er solle sich verpissen. Er hatte Harken getötet und irgendwas mit Cara gemacht und dann sollte ich ihm helfen? Aber Mellys jugendliches Gesicht schwebte vor meinem geistigen Auge, mit den flammend roten Haaren und dem begeisterten Lächeln, ein Ebenbild ihres Vaters. Was auch immer nötig ist, hatte ich ihm geschworen.
    »Na schön«, zischte ich, griff Cara

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