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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Sicherheit reisen, bis fast vor die Tore Ardig Halls, so wie wir beide es jetzt tun werden. Ich sagte ja, es ist nicht mehr weit. Und da wir beide angeschlagen sind, ist diese Straße genau richtig für uns, um jedem Ärger aus dem Weg zu gehen.«
    »Allerdings«, lachte Rowarn.
    Das Pferd stieg auf die Freie Straße hinauf, und von hier aus wirkte sie sogar noch größer und mächtiger.
    »Jetzt geht es flugs dahin«, meinte der Fürst heiter, und das Pferd beschleunigte schon von selbst. 
    Die Landschaft sauste an Rowarn vorbei. Er konnte kaum mehr einzelne Konturen ausmachen, alles wirkte verwischt, und er staunte nur so. »Magie, richtig?«, rief er.
    »Wie vieles auf Waldsee«, antwortete Noïrun.

    Als die Sonne ein gutes Stück in den Westen vorgerückt war und ihren Rücken beschien, wurde das Pferd langsamer. Rowarn erblickte auf der linken Seite ein gewaltiges Gebäude, mit mindestens fünf Stockwerken, was bei der verwinkelten Bauweise allerdings schwer zu erkennen war. Erker, Türmchen, Vorsprünge, Wandelgänge, Balkone und Stützstreben hoben sich davon ab, und es gab viele Ecken und Winkel. Das Dach glänzte wie reiner Schiefer, die Platten waren fein wie Schlangenschuppen angeordnet. 
    Das Haus selbst war kunstvolles Fachwerk aus weiß gekalktem Stein und Holz, mit Sprossenfenstern und Butzenscheiben. Um die genaue Größe zu erkennen, hätte man wahrscheinlich einmal ganz herumgehen müssen und es zusätzlich wie ein Vogel überfliegen. Kein Metallschild zeigte ein Bild oder einen Namen an; durch die gewaltige, kunstvoll geschnitzte Eingangstür hätten Rowarns Muhmen und auch Fashirh erhobenen Hauptes schreiten können. 
    Rowarn wunderte sich nicht, als der Fürst das Pferd dorthin lenkte. »Hier werden wir rasten und essen«, bestimmte er.
    »Ein namenloses Gasthaus mitten im Niemandsland«, meinte Rowarn. »Und nicht einmal eine Wegkreuzung ist da.« Zu sehen war niemand, auch keine Kutschen oder angebundene Pferde, und kein Laut drang aus dem Inneren. Rowarn hoffte, dass das Haus nicht geschlossen war.
    »Es ist ein Freies Haus«, erklärte Noïrun prompt. »Hier ist jeder willkommen. Und es gibt eine gute Küche, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, wenn man schon in der Gegend ist.«
    Rowarn rutschte über die Kruppe ab und half Noïrun mit einer Hand aus dem Sattel. Der Fürst konnte sich zwar schon viel besser bewegen, musste aber noch vorsichtig auftreten. Er reichte einem plötzlich von irgendwoher geschäftig herbeieilenden Stallknecht die Zügel.
    »Benötigt Ihr das Pferd noch, Herr?«, fragte der Bursche.
    »Nein, auch Sattel und Zaumzeug nicht«, antwortete Noïrun zu Rowarns Überraschung.
    »Sehr wohl. Geht einfach hinein, Ihr werdet alles erhalten, was Ihr wünscht. Willkommen im Freien Haus.«
    »Was tust du da?«, wisperte Rowarn, während Noïrun die große Tür ansteuerte.
    »Ich habe ziemlichen Hunger, du auch? Was hältst du von einem Krustenbraten mit Mandel-Pflaumenfüllung, Schwarzbier und Süßgemüse in dunkler Soße, dazu eingelegte scharfsüße Früchte mit hauchdünnem Knusperbrot?«, erhielt Rowarn zur Antwort, und obwohl er nochmals nachhaken wollte, übertönte sein knurrender Magen die Neugier, und der augenblickliche Speichelfluss im Mund schwemmte sie endgültig davon. Er beeilte sich hinterherzukommen.
    Rowarn stand gleich mitten in der Gaststube, die sich unter Treppen und Übergängen auf der ganzen Fläche des Erdgeschosses ausbreitete. Am hinteren Ende befand sich der Ausschank vor der angrenzenden Küche, mit gewaltigen Fässern, von der Decke hängenden Würsten und Schinken, getrockneten Kräuterbünden, Zwiebel- und Knoblauchketten; dort herrschte rege Betriebsamkeit.
    Das Gasthaus war voll, zumindest hier unten. Die meisten Leute schienen Bauern, Händler und Tagelöhner aus der näheren Umgebung zu sein, wie Rowarn ihrer Kleidung und den Gesprächsfetzen entnahm. 
    Die Einrichtung bestand vollständig aus grob bearbeitetem Holz, auch der Boden war mit Brettern ausgelegt. Große Kamine spendeten Licht und Wärme, wobei es für Rowarns Geschmack fast zu warm war. Trotz der vielen Gäste war es nicht laut, die Unterhaltungen wurden eher gedämpft geführt, und niemand schien auf die Idee zu kommen, die eifrig hin- und hereilenden Schankmaiden unschicklich zu behandeln, wie es so oft in anderen Gasthäusern der Fall war.
    Ein grauhaariger Mann mit Halbschürze kam auf sie zu und wies einladend weiter nach innen. »Bitte sehr, hier entlang,

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