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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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konnte ich mich immer gut verborgen halten«, sagte er, während er auf dem letzten Ast über den beiden Reitern verhielt.
    »Er kann die Hochsprache! Wenngleich auch verunstaltet und mit seltsamer Betonung, aber immerhin!«, rief der Kleinere erfreut.
    »Bisher hast du dich wohl nur vor blinden Maulwürfen versteckt«, meinte der größere Mann freundlich und hob die Hand zum Gruß. »Ich wiederhole es: Wir kommen nicht als Feinde. Deshalb würde ich dich liebenswürdigerweise um eine Auskunft bitten, denn natürlich sind wir nicht ohne Grund in dieses schöne, gleichwohl sehr abgeschiedene Tal gereist.«
    »Durch unwegsames Gelände, über stürmische und abweisende Gebirgspässe, mit den letzten Winterfrösten, und ohne jeglichen Komfort, wenn ich das mal so bemerken darf«, brummte sein Begleiter. »Ohne ein gemütliches Gasthaus mit weichen Betten und feinen Daunenkissen. Nicht einmal ein Strohlager war in dieser götterverlassenen Gegend zu finden!«
    Rowarn sah, dass der Tross inzwischen angehalten hatte und wartete. Er blickte den größeren Mann ruhig an. »Womit kann ich Euch zu Diensten sein, mein Herr?«
    Der Krieger öffnete den Helm und nahm ihn ab. Rowarn blickte in das von vielen Erfahrungen geprägte Antlitz eines Mannes von etwa Mitte vierzig. Er hatte richtig vermutet: Dies war kein gebürtiger Bauer, Handwerker oder Händler, und auch nicht ein Söldner oder einfacher Soldat, sondern ein Mann hohen Geblüts und ein Anführer, dessen Befehl man gehorchte. In seine schulterlangen, dunkelblonden Haare schlichen sich vereinzelt graue Fäden, ebenso in den kurz geschnittenen Bart. Seine Augen, so klar wie Glas und so grün wie ein Birkenblatt, lächelten. »Ich bin erfreut über die Gastfreundlichkeit dieses Tales, entsprechend den wenigen Geschichten über Inniu, die man verstreut in Valia findet. Ich bin Noïrun, genannt Fürst Ohneland, denn ich verlor mein Reich vor Jahren, und es gelang mir bisher nicht, es zurückzugewinnen. Und dies hier ...«, er stieß seinen Begleiter an, der sich daraufhin bequemte, ebenfalls den Helm abzunehmen.
    »Ich bin Olrig«, übernahm der Kleinere mit polternder Stimme selbst die Vorstellung, »Kriegskönig der Zwerge aus dem Stamm der Kúpir von Valia.« Sein langes, zotteliges Haar war nahezu vollständig ergraut, und sein Gesicht verschwand fast in einem wuchernden dunklen Bart. Zwei stahlblaue Augen stachen unter buschigen Brauen hervor. »Und wenn du dich fragst, mein Junge, warum ein Mann wie ich im fortgeschrittenen Alter von zweihundertachtunddreißig Jahren noch so dumm ist, auf eine Fahrt zu gehen, bei der man sich bestenfalls Gliederreißen und Muskelkrämpfe holt, so lass dir gesagt sein, dass ich keine Wahl hatte. Mein Volk erachtet mich als den Besten in den Belangen der Kriegskunst, und auch, wenn ich darüber nur lachen kann, musste ich dennoch mein Pferd satteln.«
    »Stimmt, im Grunde seines Herzens ist er stets ein unbeachteter Poet geblieben, schwatzhaft wie eine Elster und launisch obendrein«, bemerkte der Fürst und lachte. »Und mit wem haben wir die Ehre?«
    »Ich bin Rowarn.«
    »Rowarn, und ...?«, hakte Olrig nach.
    »Nichts weiter. Einfach nur Rowarn.«
    Der Zwergenkönig stieß ein schnarrendes Geräusch aus. »Nun denn, Einfach-nur Rowarn Nichts-Weiter, wäre es wohl möglich, dass du uns die Richtung weist?«
    Fürst Noïrun schüttelte den Kopf. »Nun ist es aber genug, alter Freund. Es ziemt sich nicht, in fremdem Land derartige Scherze zu treiben. Was soll man denn von uns denken!«
    »Nichts Gutes, wie überall«, brummte Olrig.
    Noïrun blickte zu Rowarn auf und sagte freundlich: »Wir sind auf der Suche nach Weideling, der Heimstatt zweier bestimmter Velerii, nämlich Schattenläufer und Schneemond.«
    »In welcher Angelegenheit?«, fragte Rowarn.
    »Holla!«, rief Olrig. »So viel Misstrauen in diesem süß schlummernden Tal, das anscheinend selbst die Wolken meiden, um das Licht nicht zu trüben?«
    Rowarn wandte den Kopf ab. »Ihr ahnt ja nicht ...«, flüsterte er.
    In den grünen Augen des Fürsten blitzte etwas auf. »Der Kummer trieb dich also hierher an diesen einsamen Ort, ist es so?«
    Rowarn fuhr sich durchs Haar und verlagerte leicht seine Sitzhaltung, als wollte er den Baum wieder hinaufklettern. »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet.«
    »Richtig. Ich bitte um Verzeihung.« Noïrun lächelte zuvorkommend. »Wir bringen Kunde, die für die Velerii von großem Interesse ist, und leider keine gute. Gleichzeitig sind

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