Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
Blätter. 
    An der äußeren Seite sorgte ein Kamin für Rauchabzug, wenn im Winter die Kälte vertrieben werden musste. Die Schräglage des Daches sorgte für guten Abfluss bei Regen und hielt auch das Gewicht des Schnees. Es war undurchlässig und mit großen Blättern gedeckt, die wie die Schuppen eines Fisches angeordnet waren. Die Höhe maß etwa drei Mannslängen, doch das Weidenhaus besaß nur ein einziges Stockwerk, weswegen seine Fläche entsprechend ausladend war. Schließlich mussten zwei große Geschöpfe beherbergt werden.
    Ein Karrenweg führte bis zum Moosteppich. Nach Westen zu glitzerte der See in der Ferne, und nicht weit davon entfernt der Wald, der Weideling von Madin trennte und um den die Handelsstraße bis zum abzweigenden Karrenweg herumführte.
    Das lebende Haus war so in den Baum eingepasst, dass die höheren Äste noch darüber hinausragten und es auf den ersten Blick gut verbargen. Um zum Eingang zu gelangen, musste man erst einen Blättervorhang beiseiteschieben. Die Tür selbst war allerdings bescheiden gehalten, kaum breiter als eine normale Tür zu einem Menschenhaus, und kaum höher.

    »Möchtest du uns jetzt anmelden?«, fragte der Fürst.
    »Sie wissen es bereits«, erwiderte Rowarn. »Aber lasst die Pferde besser nicht traben, sondern geht Schritt. Und nehmt sie gut am Zügel, denn es könnte sein, dass sie scheuen. Lasst sie unter keinen Umständen durchgehen!«
    »Was befürchtest du, Junge?«, fragte Olrig.
    Rowarn rutschte vom Pferderücken. »Eure Pferde haben noch nie Velerii gesehen, und umgekehrt sehen meine Eltern nie fremde Pferde, die sie nicht selbst gezüchtet und aufgezogen haben. Es könnte sein, dass sie außer Fassung geraten.«
    »Wer?«
    »Alle, ehrenwerter Kriegskönig. Unterschätzt nie einen Velerii. So sanftmütiger Wesensart sie auch sein mögen, durch ihre Adern strömt kochendes Blut.«
    Olrig schnaubte ungläubig durch die Nase und behauptete, sein braves Pferd sei von ihm aufgezogen worden und daher wie ein Teil von ihm. Auch habe es schon viele Schlachten durchgemacht und schreckliche Gemetzel, und dabei nie die Ruhe verloren. »Ich kenne es besser als mich selbst.«
    Rowarn zuckte die Achseln und ging voran.
    Der Fürst gab der Schar deutliche Anweisung, die Pferde am Zügel zu halten und sofort Paraden zu geben, sollte sich Nervosität bemerkbar machen. Er nahm seinen kupferfarbenen Hengst deutlich zurück, Olrig hingegen ließ seinen Schimmel fleißigen Schrittes auf Rowarns Spuren folgen.
    »Vater! Mutter!«, rief Rowarn, als er den Fuß des Hügels fast erreicht hatte und ihn nur noch wenige Speerwürfe von Weideling trennten. »Wir haben Gäste, von sehr weit her! Aus Valia!«
    Er verharrte und gab ein Zeichen nach hinten, dass die Schar ebenfalls anhalten sollte. Olrig zügelte sein Pferd neben Rowarn.
    »Und was passiert jetzt?«
    »Wir warten.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Sie sind nicht im Haus. Und vielleicht wollen sie keine Gäste empfangen. Manchmal sind sie dazu nicht in der Stimmung.«
    Der Zwerg brummte etwas in seinen Bart, fügte sich aber.
    Es dauerte allerdings nicht lange.
    Rowarn hatte davor gewarnt, und wer darauf gehört hatte, konnte sein Pferd gerade noch im Zaum halten. Die anderen aber, die nachlässig und unkonzentriert gewesen waren, bereuten es, nicht auf einen scheinbar unerfahrenen Jungen gehört zu haben.
    Schlagartig kam Unruhe in die Schar. Einige Pferde wieherten und tänzelten oder drehten sich im Kreis. Andere, die nicht fest genug gehalten wurden, steckten sich gegenseitig mit ihrer Aufregung an. Sie bäumten sich auf, buckelten oder rasten los. Olrigs Schimmel stieg mit schmetterndem Wiehern. Der Zwerg, unaufmerksam und abgelenkt, hatte keinen ausreichend guten Sitz im Sattel und verlor dadurch schnell das Gleichgewicht. Mit einem wütenden Fluch auf den Lippen stürzte er ab, während der Schimmel bockspringend und nach hinten auskeilend davonrannte.
    Rowarn drehte sich um und hob die Hände. »Ruhe, Ruhe!«, rief er mit gelassener Stimme den Pferden zu, aber betont und deutlich. »Ho-ho, es ist alles gut, beruhigt euch wieder!« Er blickte den Fürsten eindringlich an, dessen Hengst schnaubte und wild die Augen rollte, aber immerhin kontrolliert blieb. »Versucht, Eure Truppe schnell zu sammeln, mein Herr, ich bitte Euch!«
    Noïrun nickte und trieb seinen Hengst an, der sofort begriff, was sein Herr von ihm wollte, und sich auf seine Aufgabe konzentrierte. Er stieß ein donnerndes Wiehern aus, und

Weitere Kostenlose Bücher