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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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keine Umstände, ihr Herren, diese Teppiche werden von mir geknüpft, und ich habe stapelweise davon. Auf Bestellung von Adligen fertige ich auch Wandbehänge mit Szenen aus Legenden. Solche Werke erachte ich durchaus selbst als wertvoll. Doch diese hier sind nur für den Gebrauch gedacht.«
    »Haben die Muster eine magische Bedeutung?«, fragte Noïrun. Er versuchte, sich auf einem Sitzteppich niederzulassen, stellte fest, dass ihm das Schwert dabei im Weg war, und sprang beschämt wieder auf. »Olrig, wo bleiben unsere Manieren! Wir sind in voller Bewaffnung hier hereingetrampelt, wie Soldatentölpel niedersten Ranges, die nie eine gute Erziehung genossen haben!«
    Der Kriegskönig reagierte ähnlich hastig und murmelte eine Entschuldigung. Dann legten sie ihre gesamte Bewaffnung neben der Eingangstür ab.
    »Macht euch keine Gedanken, wir fühlen uns nicht beleidigt«, beruhigte Schneemond die Gäste. »Um Eure Frage zu beantworten, Fürst Noïrun: Diese Muster gefallen mir, das ist alles. Keine weitere Bedeutung.«
    Endlich saßen sie und ließen sich zwei Kelche mit gewürztem Honigwein reichen. Schattenläufer verteilte noch drei weitere Kelche und setzte den vollen Krug ab, bevor er sich auf seiner Liege niederließ und den Oberkörper anlehnte. Er hob seinen Pokal. »Auf eure Gesundheit.«
    »Auf unsere Gastgeber«, antworteten Noïrun und Olrig im Chor und tranken. Zuerst vorsichtig, dann mit zunehmender Begeisterung.
    »Bevor wir zum Grund eurer Anwesenheit kommen«, begann Schattenläufer, »sollten wir zuerst die Frage eurer Unterkunft regeln.« Er wies auf Schneemond. »Meine Gemahlin begleitet Euch nachher nach Madin, geehrter Fürst, ehrenwerter Kriegskönig, wo Ihr und Eure Männer ein Euch genehmes Gasthaus finden werdet. Dort erhaltet Ihr auch die Speisen, die Ihr vermutlich bevorzugt.«
    »Offen gestanden, gegen einen knusprigen Braten wäre nichts einzuwenden«, bemerkte Olrig und griff zuerst in die Schale mit den Trockenfrüchten, dann zu den Nüssen. »Dies sind wahrhaftig wundervolle Genüsse, aber ein Zwerg braucht hin und wieder etwas Deftiges.«
    Schneemond lächelte. »Dann werdet ihr in Madin gut aufgehoben sein. Dort wissen sie eine ausgezeichnete Küche zu schätzen und geben sich entsprechend Mühe.« 
    Der Zwerg probierte nun auch von den Kräuterpilzen und wandte sich Rowarn zu, der in seinem Sessel hockte. »Wie hältst du das aus, Junge?«, fragte er unverblümt.
    Rowarn errötete leicht. Über das Essen zu sprechen, war für ihn eine Art Tabu. Er wusste, dass seine Eltern niemals etwas vom Tier zu sich nahmen, was es auch sein mochte. Trotzdem brachten sie ungewöhnliche, erlesene Sachen auf den Tisch, sodass er weder Mangel an Abwechslung litt noch eine Einbuße an Geschmack hinnehmen musste. Aber manchmal überkam es ihn eben doch, und dann gelüstete es ihn vor allem nach Fisch. Wenn es soweit war, bat er um Erlaubnis, ein oder zwei Tage beim Fischer oder Köhler verbringen und dort übernachten zu dürfen, bis er seinen Heißhunger gestillt hatte. Im Gegenzug half er dort bei der Arbeit, doch war er bei den einsam gelegenen Nachbarn auch so stets willkommen.
    »Er lebt seinen Bedürfnissen entsprechend«, antwortete Schneemond ruhig an seiner Stelle.
    »Ich meine ja nur, weil er doch ziemlich hochgewachsen ist, wenngleich von etwas schmaler Statur«, meinte Olrig munter kauend und spülte mit Honigwein nach.
    Fürst Noïrun, offensichtlich peinlich berührt, schwenkte zum Thema zurück: »Ich komme selbstverständlich für mich und meine Leute auf.«
    Schneemond lachte. »Ich denke, das Verhandeln übernehme besser ich, mein lieber Fürst. Inniu mag ein abgelegenes Tal sein, aber die Bürger von Madin wissen sehr wohl die klingende Münze zu schätzen.«
    Schattenläufer wandte sich an Noïrun. »Erklärt Ihr mir Euren Beinamen, Fürst Ohneland?«
    »Aber natürlich«, antwortete der Adlige. »Ich stamme aus dem Fürstentum Lingvern, fast an der Grenze zu Dalim gelegen. Vor etwa sechs Jahren begab es sich, dass die Truppe eines unbedeutenden Burgherrn aus Dalim mein Fürstentum überfiel. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich völlig überrumpelt wurde und mein Schloss schneller verlor, als ich es überhaupt begreifen konnte. Diese Bande war sehr gut organisiert und hatte alles von langer Hand geplant, und ich war ahnungslos. Mir blieb nur die Flucht. Von der Fremde aus habe ich versucht, mein Land zurückzubekommen. Aber bisher scheiterte das am Truppenaufwand und

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