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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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kamen zu spät«, antwortete Fürst Noïrun rau. »Es heißt, dass es der Dämon Nachtfeuer gewesen sei. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, denn Königin Ylwa war mächtig. Kein anderer hätte ihr so nahe kommen können und sie vor allem angreifen.«
    »Nachtfeuer? Ich habe nie von ihm gehört«, sagte Schattenläufer.
    »Von den meisten Dämonen hörten wir bisher wenig«, versetzte Olrig. »Femris hat sich einige verpflichtet, und diesen besonderen Auftrag soll wohl Nachtfeuer übernommen haben, obwohl ihn niemand gesehen hat. Es heißt, er verfüge über außergewöhnliche Kräfte.«
    »Ein Zwielichtgänger«, stieß Schneemond hervor. »Das würde erklären, wie er Ardig Hall betreten konnte ...«
    »Als wir davon hörten, haben wir das Schloss sofort gestürmt. Aber wir kamen zu spät«, berichtete der Fürst weiter. »Königin Ylwa atmete nicht mehr, wir fanden sie in ihrem Blut.«
    Schattenläufer richtete sich auf. »Und das ist noch immer nicht alles, richtig?«
    Sowohl Olrig als auch Noïrun schlugen die Augen nieder.
    Schneemond sprang erregt auf, ihr rechter Vorderhuf donnerte auf den Boden. »Redet!«
    Rowarn war jetzt so erschrocken und eingeschüchtert, dass er sich in seinen Sessel verkroch. Er kannte seine Muhmen nicht mehr wieder, und er fürchtete um die Sicherheit der Gäste. Aber er wusste nicht, was er tun sollte.
    »Femris hat den dritten Splitter«, gestand der Fürst schließlich leise, mit gebrochener Stimme. »Die Schlacht um Ardig Hall ist noch nicht ganz beendet, verehrte Schneemond, denn wir haben seinen Abzug verhindert. Bisher konnten wir immerhin die Stellung halten, und derzeit belauern wir uns gegenseitig. Es kommt immer wieder zu kleinen Scharmützeln, doch keiner gewinnt einen Fußbreit Boden. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Femris der Durchbruch gelingen wird. Und dann müssen wir bereit sein, ihm den Splitter abzunehmen.«
    »Wann wird das sein?«
    »Unserer Schätzung zufolge haben wir noch etwa ein halbes Jahr Frist, um ausreichend Verstärkung für die letzte Schlacht zu sammeln. Solange können wir uns in der jetzigen Aufstellung halten. Aber Femris bereitet sich natürlich ebenfalls vor.«
    »Und das ist der nächste Grund für unsere Reise«, fuhr Olrig fort. »Boten wurden in alle Teile des Landes gesandt, um jeden verfügbaren Anhänger des Regenbogens herbeizurufen, der eine Waffe halten kann. Wir müssen den Splitter zurückerobern, und wir werden Femris ein für alle Mal vom Antlitz dieser Welt fegen.«
    Noïrun nickte bekräftigend. »Es heißt, dass hier vor den Augen der Welt verborgen ein altes Kriegergeschlecht lebt, welches schon im ersten Kampf gegen Femris ruhmreich gekämpft hat und sich dann zurückzog, aber mit dem Versprechen, in der Zeit der größten Not zurückzukehren.«
    Schneemond und Schattenläufer wechselten Blicke. Dann sagte der Pferdmann langsam: »Wir leben hier seit tausend Jahren, Fürst. Wir kennen jeden Baum, jedes Getier und jedes Wesen von Intelligenz in Inniu, und alle Geschichten. Ein Kriegergeschlecht, wie Ihr es beschreibt, hat es hier nie gegeben.«
    Den beiden Gästen blieb der Mund offen stehen. Selbst der Vogellärm draußen war verstummt, als hätten es alle gehört und wären davon betroffen.
    »Aber ... aber ...«, fing Olrig stotternd an. »Dann sind wir einem üblen Scherz aufgesessen?«
    Schattenläufer schüttelte das schwere Haupt, dass seine Mähne flog. »Einem Märchen, werter Kriegskönig. Vermutlich von den ersten Menschen erfunden, die sich hier ansiedelten, um künftig sicher vor Räubern und Dieben zu sein und in Frieden zu leben.«
    »Das kann ich nicht glauben«, flüsterte der Fürst niedergeschmettert. »Wir haben so sehr gehofft ...«
    Schneemond kauerte sich wieder hin. »Es tut mir leid, edler Fürst, Euch eine solche Enttäuschung bereiten zu müssen.«
    »Dann werden wir...«, setzte Olrig an, doch Noïrun unterbrach ihn:
    »Nein! Dies ist nur ein Fehlschlag mehr, ein weiteres Hindernis auf unserem dornigen Weg. Aber deswegen geben wir nicht auf und haben noch lange nicht verloren! Unser Weg hätte uns auch ohne diese Legende hierher geführt. Ihr, die ehrenwerten Velerii, solltet unverzüglich und persönlich in Kenntnis über das Geschehen in Ardig Hall gesetzt werden. Das war Ylwas letzter Wille, von ihrer Leibdienerin in Form eines versiegelten Briefes an uns getragen.«
    »Ihr habt wohl daran getan.« Schattenläufer beugte sich vor und goss Honigwein nach. 
    Der düstere Augenblick

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