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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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war vorüber, erkannte Rowarn. Es wurde tatsächlich wieder heller im Raum, und die Vögel draußen setzten ihr Konzert fort. Durch das Fenster sah Rowarn die Insekten durch den Baum schwirren, Tausende winziger, bunter Punkte. Hinter dem lichten Laubvorhang, der spielerisch in der sanften Brise auf und zu schwang und abwechselnd Streifen goldenen Lichts durchließ, lagen die ausgedehnten, hügeligen Wiesen, wie ein Bild im Rahmen eingefasst von Alleen, Hainen und den Ausläufern des Waldes, dessen geschwungener Saum bis Madin reichte. 
    Zu dieser Zeit zeigten sich viele Waldtiere ohne Scheu am helllichten Tag und genossen die Frühlingswärme auf ihrem Fell. Viele führten bereits Jungtiere, oder waren ins Liebesspiel versunken. Andere stürzten sich hungrig auf das fleißig sprießende, saftige Gras, die ersten Kräuter und Blumen. Raubtiere brauchten sie kaum zu fürchten, denn die waren mit dem eigenen Nachwuchs und der Werbung beschäftigt und fanden zumeist erst nachts ein paar Stunden zur Jagd.
    Die Tiere dort draußen wussten nichts vom Ausbleiben des Weißen Falken und dem folgenden Unglück. Rowarn hegte keinen Zweifel mehr, dass dies alles zusammenhing. Einmal mehr hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er seinen Muhmen so viel Kummer bereitete. Als ob es nichts anderes gäbe! Die Mitteilung vom Tod der Königin von Ardig Hall hatte sie beide tief getroffen. Bestimmt hätten sie es leichter verkraftet, wäre die Sache mit Anini nicht gewesen. Und Rowarn nicht darin verwickelt.
    Er biss die Zähne zusammen und starrte auf den Tisch. Er lebte hier in diesem idyllischen Tal, und hinter den Bergen herrschten Krieg, Elend und Zerstörung. Unschuldige Menschenleben wurden vernichtet. War das Gerechtigkeit?
    Gewiss nicht. Rowarn hätte gern mehr über das ihm völlig unbekannte Volk der Nauraka erfahren, dem die Königin angehört hatte, über die genaue Bedeutung von Ardig Hall und weshalb die Erwähnung des »dritten Splitters«, was auch immer das sein mochte, die Velerii in größte Aufregung versetzt hatte. Anscheinend vergaßen sie sogar ihren Kummer, nur weil dieser Femris, ein wohl seit langem erklärter Feind, ihn gestohlen hatte ... Aber noch stellte Rowarn keine Fragen, denn das gehörte sich zu diesem Zeitpunkt nicht. 
    Jedenfalls stand eines fest: Sein Leben würde nie mehr dasselbe sein, seit Aninis Tod hatte es sich grundlegend geändert, und nun kam eine weitere Veränderung hinzu. Diese beiden Krieger hatten die Welt von draußen mit sich gebracht und Rowarn gezeigt, dass es da mehr, sehr viel mehr gab, und dass der Platz hier ihm bald zu eng werden würde.
    Vorausgesetzt, er … war unschuldig. Und daran wollte Rowarn weiterhin glauben.
    Schattenläufer erhob seinen schweren, muskulösen Körper mit jener unvergleichlichen Anmut, die Teil der Einzigartigkeit der Velerii war. Auch wenn Rowarn noch nicht viel von der Welt gesehen hatte, so war er sicher, dass diese Geschöpfe Lúvenors zu den vollkommensten der Welt gehörten, und dass sie einen Hauch seines Lichtes in ihrem glänzenden Fell mit sich trugen.
    »Es ist von größter Bedeutung, dass Ihr die Botschaft gebracht habt«, sagte der Pferdmann. »Auch, wenn wir Euch wegen des alten Kriegergeschlechts enttäuschen mussten, so bin ich sicher, dass der eine oder andere waffenfähige junge Mensch Euch begleiten wird. Ich werde Nachrichten über ganz Inniu verbreiten, und Ihr werdet Ort und Zeit bestimmen, wann die Willigen zu Euch stoßen sollen. Und was wir Euch sonst noch geben können für den Kampf, sollt Ihr erhalten.«
    Er blickte zu Schneemond. »Wir sind hier gebunden und können euch daher nicht begleiten. Ich fürchte, um unsere Kampfkunst wäre es ohnehin nicht sonderlich gut bestellt.«
    »Darum hätte ich auch nie gebeten«, erwiderte Fürst Noïrun verlegen. »Allein Euch begegnen zu dürfen, ist eine große Ehre für mich. Kein Weg, keine Strapaze wäre dafür zu viel gewesen.«
    »Dies ist auch das Wort der Zwerge hierzu«, sagte Olrig und hob den Becher. »Den letzten Schluck auf Euch, ehrenwerte Velerii, und dann wollen wir unsere ungeduldig wartende Schar nach Madin führen und Quartier beziehen.«
    Schattenläufer nickte. »Wir sollten morgen alles Weitere besprechen, edle Herren, denn Ihr habt Ruhe und Erholung nötig, und wir müssen uns beraten. Ich verspreche Euch, Euer Aufenthalt wird nicht zu lange dauern, damit Ihr so schnell wie möglich nach Ardig Hall zurückkehren könnt.« Er hob leicht die Hand, als

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