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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Boden. Andere ließen die Waffen fallen und flohen.
    Den gewaltigen Stachelschwanz schwingend, verließ das Dämonentier sein Gefängnis und streckte die langen Scherenarme nach den Dubhani aus. Es mochte annähernd so groß sein wie Fylang, der weißgoldene Drache, und es stürzte sich gnadenlos auf die Soldaten.
    Rowarn gaffte noch mit offenem Mund, als Aschteufel herangesprengt kam. »Los, weiter!«, rief Angmor, das Schwert schwingend, und galoppierte an ihm vorbei.
    Windstürmer zitterte vor Furcht, aber er folgte brav dem schwarzgrauen Hengst, und Tamrons angebundenes Pferd ließ sich tapfer mitziehen. Gaddo trieb sein Tier hektisch an und hielt sich mit Moneg und dem Handpferd irgendwie hinter ihnen.
    Angmors Schwert fiel tödlich auf jene tollkühnen Soldaten herab, die den Weg immer noch nicht freigeben wollten, und dann ging es im vollen Galopp durch die Schlucht, aus dem Lager hinaus, den breiten Weg entlang. Sie ließen Chaos und Geschrei hinter sich, und ebenso die Donnervögel, die weiter nach Osten zogen.

Kapitel 23
Die Sühne des Verräters

    Mit Einbruch der Dunkelheit kamen sie dem Ende der Schlucht näher. Nun ging es stetig bergauf. Noch reichte die Sicht aus, und die Pferde liefen fleißig. Sie schienen froh zu sein, der Gefangenschaft zu entkommen.
    »Das Dämonentier ...«, begann Rowarn unterwegs, doch Angmor winkte ab.
    »Heriodon wird es mit Tracharh schnell wieder einfangen. Leider wird es kaum genug Schaden anrichten können. Aber uns verschafft es den entscheidenden Vorsprung. Sie werden uns nicht mehr einholen können, sobald wir Ferlungar erreicht haben.«
    »Ferlungar?«
    »Der Nordwald von Valia. Er wird dir gefallen.«
    Und weiter ging es, bis nur noch die Sterne den Weg beleuchteten. Als die Sicht zu schlecht wurde, ließen sie die schweißnassen Pferde im Schritt gehen. Die Splitterkrone lag schon ein gutes Stück hinter ihnen, doch immer noch ging es bergauf. Verfolger gab es bisher keine, und so schnell war auch nicht damit zu rechnen. Heriodon und Tracharh würden eine Weile brauchen, das Dämonentier wieder einzufangen, die Schäden im Lager zu begutachten und die Befehle für die Aufräumarbeiten zu geben. Bis eine geeignete Suchtruppe zusammengestellt war, würden weitere Stunden vergehen. Rowarn war sicher, dass sie vor dem nächsten Morgen nichts zu befürchten hatten.
    Angmor wechselte nun die Richtung von Norden mehr nach Osten. Sie entfernten sich immer weiter vom Goldenen Fluss und den Ruinen von Ardig Hall auf der anderen Seite.
    »Das war ziemlich aufsehenerregend«, bemerkte Rowarn unterwegs.
    »Anders wäre es nicht möglich gewesen«, versetzte Angmor. »Heriodon hätte unsere Abwesenheit gespürt, noch bevor wir das Ende der Schlucht erreicht hätten. Aber so ist er eine Weile beschäftigt, und außerdem haben wir sein Heer ein wenig dezimiert.«
    »Die Donnervögel ...«
    »Ich kenne den Weg, sie zu rufen. Wie du weißt, begleiten sie die Visionenritter nicht selten zu einem Kampf. Aber ich habe keine Gewalt über sie, wenn du das annehmen solltest. Sie ziehen nun wieder ihrer eigenen Wege, bis sie erneut eine Schlacht wittern. Das zieht sie an, ebenso wie großes Unglück und dergleichen mehr. Sonst weiß ich nichts über sie. Es sind geheimnisvolle Wesen.«
    »Nicht mehr als Ihr«, bemerkte Rowarn trocken. »Was ist aus den Mitgefangenen neben Eurem Kerker geworden?«
    »Ich habe ihnen die Türen geöffnet. Vielleicht gelang es dem einen oder anderen, zu erwachen und Heriodon weitere Schwierigkeiten zu bereiten«, antwortete Angmor.
    Rowarn blickte zum Sternenhimmel hoch. Der Große Läufer prangte hell über ihm, mit der Laterne in der einen und dem Speer in der anderen Hand. Sein Auge, Ishtrus Träne, strahlte beinahe so hell wie der Mond. Ein Zeichen, das dem verirrten Wanderer den Weg wies. Rowarn hatte das mächtige Sternbild während der Gefangenschaft in der Splitterkrone kein einziges Mal gesehen. Der Himmel war zu klein gewesen, die Dunkelheit zu groß. 
    Immer noch ging es bergauf, dem Himmel entgegen, zum Trost der Seele. Rowarn seufzte und drehte sich nach hinten.
    Gaddo hielt sich mit dem nach wie vor bewusstlosen Moneg auf Abstand hinter ihnen. Rowarn hatte gehofft, dass er sich unterwegs absetzen würde, aber der Feigling hatte wohl zu viel Angst. Allerdings fragte sich der junge Ritter, was der Mann wohl erwartete. Ihre Wege würden sich in jedem Fall trennen, und zwar schon morgen früh. Ab und zu sah er sich nach Gaddo um, sprach aber nicht

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