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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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unter großem Getöse befreit haben.
    Rowarn hatte erwartet, dass eine Flucht möglichst still und unauffällig vonstattengehen sollte. Aber für einen Mann wie Angmor galt das wohl nicht.
    Er hörte Graums Fauchen, als dieser zwei angreifende Warinen umriss. Der Schattenluchs war ihm gefolgt, ohne dass Rowarn es gemerkt hatte, und beschützte ihn. Auffordernd miaute das Tier, schon halb auf dem Sprung. Rowarn schnallte die Ausrüstung fest, beeilte sich, auf den Falben zu kommen, und sprengte den anderen nach, die bereits im Galopp Richtung Graben unterwegs waren. Von allen Seiten strömten die Soldaten nun auf sie zu und mussten dabei immer wieder den in kurzen Abständen überall einschlagenden Blitzen ausweichen. Hoch über ihnen kreisten die riesigen Donnervögel im Zentrum des Gewitters. Jeder Schrei schickte einen Blitz, begleitet von bellendem Getöse.
    Graum und Windstürmer hatten Aschteufel schnell eingeholt, und Rowarn keuchte: »Wir werden bald Probleme bekommen.«
    »Nein«, antwortete der Visionenritter gelassen. » Die .« Er reichte Rowarn die Zügel von Tamrons Pferd.
    Der junge Ritter befestigte sie hinten am Sattel und vergewisserte sich, dass der Unsterbliche gut verschnürt obenauf lag. Gaddo hielt Monegs Tier am Zügel; das überzählige Pferd hatte er mit dazugebunden.
    Wie sie allerdings aus der Schlucht kommen sollten, war Rowarn ein Rätsel. Trotz des brausenden Sturms, krachendem Donner und Blitzeinschlägen formierten sich die Soldaten und waren dabei, ihnen den Weg abzuschneiden. Zu Fuß allerdings, denn die freigelassenen Pferde waren noch nicht wieder eingefangen. Immerhin hatten die Fliehenden nicht das gesamte Heerlager gegen sich, das an vielen verschiedenen Fronten beschäftigt war. Und zum Glück war keine Federschlange weit und breit in Sicht. Aber allmählich zog sich der Ring um sie zusammen, so sehr Rowarn auch auf Angmors und Graums Kräfte vertraute. Wie also sollten sie entkommen?
    Aschteufel schlug einen Bogen Richtung Norden, den Graben zur Linken lassend, doch auch von dort rückte bereits eine Hundertschaft heran. Die Dubhani konnten sich auf rasche Richtungswechsel einstellen, denn wie Rowarn inzwischen wusste, gab es von hier aus nur einen einzigen offenen, direkten Ausgang aus der Splitterkrone.
    Rowarn spürte, dass sie allmählich in den unheilvollen Bannkreis des Wesens dort unten im Graben gerieten. »Herr, was habt Ihr vor?«, rief er. Die Pferde weigerten sich, die unsichtbare Grenze zu überschreiten, und konnten nur mit Mühe am Rand entlang gehalten werden.
    Statt einer Antwort parierte der Visionenritter Aschteufel plötzlich durch. Der schwarzgraue Hengst wieherte und bäumte sich auf. Steigend drehte er sich langsam auf den Hinterbeinen, und Angmor zog sein mächtiges, geflammtes Schwert. Sein langer schwarzer Umhang wehte im Wind, und die über ihm zuckenden Blitze ließen den gehörnten Helm aufglühen. 
    »Warte!«, rief Rowarn Gaddo zu, hielt Windstürmer an und wandte sich dem immer noch steigenden Hengst zu. 
    Ein eindrucksvolles Bild, das musste Rowarn zugeben, und auch auf die nachfolgenden Dubhani zeigte es die gewünschte Wirkung. Sie wogten auseinander und wichen vor dem Visionenritter zurück. Wie mochte das Schauspiel erst wirken, wenn sich der ganze Orden auf diese Weise versammelte!
    Angmor streckte das Schwert in die Höhe und rief etwas mit volltönender, weittragender Stimme, die trotz des Getöses zu hören war. Wie als Antwort fuhr ein Blitzstrahl vom Himmel herab, direkt in die Schwertspitze, verzweigte sich knisternd und funkensprühend und umgab den Mann und das Pferd für einen kurzen Moment mit gleißendem Schein. Dann senkte der Visionenritter das Schwert Richtung Graben. Ein schwarzer Flammenstrahl löste sich von der Klinge und schoss auf den lichtlosen Schlund zu.
    Rowarn fuhr zusammen, und nicht nur er, als der Strahl mit einem lauten Knall im Inneren des Grabens verschwand. In einer gewaltigen Explosion sprengte es Gestein auseinander, Felsbrocken und Sand wurden ringsum geschleudert. Einige Soldaten wurden von Steinen getroffen und stürzten, die anderen wichen voller Schrecken aus und suchten Abstand zu gewinnen.
    Ein schrilles Zirpen drang aus dem Graben und klingelte in Rowarns Ohren. Kurz darauf wurde der monströse Kopf des Dämonentiers sichtbar, als es die mit Widerhaken versehenen Beine über den Grabenrand schob.
    Unter den Dubhani brach Panik aus. Viele sanken schreiend, die Hände an die Ohren gepresst, zu

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