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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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zusammen eine Trage für Tamron, der nicht die ganze Zeit in den Sattel gebunden mitgeschleppt werden konnte.
    »Am besten legen wir ihn gleich darauf und schnallen ihn fest«, entschied Rowarn. »Dann können wir schneller aufbrechen.«
    »Und wenn er zu sich kommt?«
    »Das wird er nicht, fürchte ich.« Vorsichtig schob Rowarn eine Strähne des silbrigweißen Haares aus der Stirn des Unsterblichen. »Dazu bedarf es großer Heilkunst. Aber immerhin lebt er.«
    Er stand auf und legte Holz nach. »Geh schlafen, Gaddo, ich halte Wache. Morgen brechen wir früh auf.«
    Der Soldat zögerte, dann legte er sich neben Moneg. Bald darauf zeigten seine regelmäßigen Atemzüge an, dass er schlief.
    Rowarn war froh, allein mit sich und seinen Gedanken zu sein. Er konnte jetzt noch nicht schlafen, dafür wirbelte zu viel in seinem Kopf herum. Still betrachtete er den Visionenritter, der sich bisher nicht geregt hatte. Sein Atem ging ruhig.
    Vielleicht ist er ein Annatai , dachte Rowarn. Seine Aura ist der Halrid Falkons ähnlich. Sie war mir gleich zu Anbeginn vertraut, und jetzt erinnere ich mich auch, woher. Was ich heute gesehen habe ... und welche große Macht er besitzt ... 
    Die Visionenritter waren über ihre Abstammung zum Schweigen verpflichtet. Es gab keine Aufzeichnungen über den Orden, die berichteten, wer seine Mitglieder waren. Von welchem Volk sie stammten, ob sie Familie hatten. Es war nicht einmal bekannt, wann und von wem der Orden gegründet worden war, und unter welchen Voraussetzungen man Aufnahme finden konnte. Hatte es auch Frauen mit dieser Gabe gegeben? Kämpften die Ordensbrüder gemeinsam, oder waren sie jeweils einzeln immer dort, wo sie gebraucht wurden? Wie viele Mitglieder gab es überhaupt?
    Rowarn wusste, dass er Angmor dazu keine Fragen stellen durfte. Aber vielleicht ergab es sich ja doch, eines Tages. Wenn es möglich war, dass Visionenritter Freundschaft schlossen, so gab es zwischen ihnen vielleicht einmal eine Bindung, die Antworten erlaubte. Denn immerhin kannte Angmor als Einziger das Geheimnis von Rowarns Herkunft. Und Angmor hatte sich nicht von Rowarn abgewendet, obwohl dessen Vater ein verhasster Feind war. Bestimmt kannte er Nachtfeuer, hatte vielleicht sogar schon gegen ihn gekämpft. Tracharh hatte zwar behauptet, dass Nachtfeuer seit Jahrhunderten das Dämonenland nicht mehr verlassen habe, aber das konnte Rowarn nicht glauben. Der Dämon hatte seine Mutter ermordet, und das war etwas über ein Jahr her. Und auch davor hatte er sich bestimmt ab und zu in Valia aufgehalten, vielleicht immer nur kurz. Aber schließlich diente er Femris, oder zumindest war er der Verbündete des Unsterblichen.
    Und der Herrscher des Dämonenlandes. Wie war es nur dazu gekommen, dass er ... und Ylwa ...
    Nach wie vor quälte Rowarn die Frage, ob der Dämon von der Existenz seines naurakischen Sohnes wusste. Suchte er vielleicht schon halb Valia nach ihm ab? Würde er Rowarn töten wollen, so wie seine Mutter – oder ähnlich wie Heriodon versuchen, ihn zu bekehren?
    Nach wie vor war Rowarn an seinen Schwur gebunden. Aber wie wollte er das anstellen? Konnte er einfach so ins Dämonenreich spazieren und seinen Vater herausfordern? Was würde aus seiner naurakischen Hälfte, wenn er Blutschuld auf sich lud?
    Ich kann es jetzt nicht einfach vergessen, nur weil er mein Vater ist. Die Ermordung meiner Mutter darf nicht ungestraft und ungesühnt bleiben, und ich bin der Einzige, der Rache nehmen kann. Es gibt sonst keinen mehr. Ich bin der Letzte der Sippe, die das Meer verließ, und das nur noch zur Hälfte. Nach mir wird es keinen mehr geben, der das Erbe fortführt.
    Aber wird es denn überhaupt noch ein Erbe geben? Wenn wir Femris besiegen, was soll dann geschehen? Soll ich es wirklich wagen, alle Teile zusammenzusuchen und wieder zu vereinen? Ich mag vielleicht der Zwiegespaltene sein, aber woher weiß ich, dass es die richtige Zeit ist? Dass ich damit den Willen Erenatars erfülle, der all dies geplant hat, als ERSTER GEDANKE Ishtrus des Träumers?
    Wie kann ich es überhaupt tun? Ich spüre in mir keine besondere Macht oder große Berufung. Ich habe keine Ahnung, wofür das Tabernakel gut sein soll. Und ich glaube, das weiß auch kein anderer, nicht einmal Femris. Er will es einfach nur haben, weil es ein Artefakt von unglaublicher Macht ist, und weil er glaubt, es für sich nutzen zu können. Er hält sich daran, dass es für jeden Zauber einen Gegenzauber geben muss, also auch einen Weg, die

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