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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Graum und Aschteufel! Wie ... wie hat er das nur geschafft ... Rowarns Herz sprengte ihm fast die Brust vor Aufregung. Jetzt glaubte er nicht nur, sondern wusste , dass ihnen die Flucht gelingen würde!
    Das gesamte Heerlager war auf den Beinen, doch kein Oberbefehlshaber sagte, was zu tun war. Verwirrt, ohne Führung, rannten die Dubhani durcheinander. Die Donnervögel waren nun heran, überall schlugen Blitze ein, und Feuer brach aus. Die meisten Soldaten konzentrierten sich auf das, wofür sie ausgebildet waren – den Kampf. Sie versuchten, einen Feind auszumachen, gegen den sie sich formieren konnten. Andere machten sich daran, die Brände zu löschen, die sich rasch ausbreiteten. Von verschiedenen Seiten wurden widersprüchliche Anordnungen geschrien und schwirrten wie entfesselte Heuschrecken durch das Lager. Offiziere sprachen sich gegenseitig die Befehlsgewalt ab und gingen einander fast an die Kehle.
    Niemand kam darauf, dass dies nur zur Ablenkung für eine Flucht diente. Die Warinen rannten an Rowarn vorbei, ohne auf ihn zu achten. Das Licht hatte sich bereits geändert, nun konnte er nicht mehr ungesehen durchs Zwielicht wandeln. Dennoch fiel er zwischen all den kreuz und quer herumlaufenden Soldaten nicht auf.
    Gaddo und Moneg warteten immer noch am Brunnen, und Rowarn lief zu ihnen. Windstürmer spitzte die Ohren, regte sich sonst aber nicht. Er war ein bestens ausgebildetes Kriegspferd, das sich und seinen Herrn nicht verriet. Moneg verlor augenscheinlich soeben die Geduld und forderte Erklärungen, denn er schrie Gaddo zusammen. Als er Rowarn kommen sah, verstummte er aber und ging in Abwehrstellung.
    »Tut mir leid, Moneg«, sagte da Gaddo. Bevor sein Freund reagieren konnte, hatte er ihn zu Boden geschlagen. Er beugte sich über den Bewusstlosen und flößte ihm eine Flüssigkeit ein. Dann bat er Rowarn: »Hilf mir, ihn aufs Pferd zu heben.«
    »Vergiss es«, versetzte Rowarn und sah sich suchend um. »Da kommen sie«, flüsterte er, und ein helles Strahlen glitt über sein Gesicht.
    Aschteufels schwere Hufe dröhnten auf dem Boden, und sein donnerndes Wiehern übertönte sogar das Gewitter. Der Wind brauste mit ihm um die Wette, rüttelte an Zelten und Verschlägen, stürzte um, was nicht fest genug verankert war. Graum stieß ein wütendes Gebrüll aus und sprang die ersten Soldaten an, die es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen. Fetzende Prankenschläge rissen sie um, und der Schattenluchs setzte den Weg ungehindert fort. Der riesige schwarzgraue Hengst stampfte ohne anzuhalten durch die Reihen und trampelte alles nieder, was ihm im Weg war.
    »Rowarn.«
    Der junge Ritter zuckte zusammen und fuhr herum. Angmor stand vor ihm, auf seinen Schultern den bewusstlosen Tamron. Freude durchfuhr Rowarn. »Herr ...«
    »Hilf mir.«
    Gemeinsam hoben sie den Unsterblichen auf eines der bereitgestellten Pferde und verschnürten ihn. Auch Gaddo hatte seinen Freund inzwischen in den Sattel gewuchtet und festgezurrt.
    Aschteufel traf derweil bei ihnen ein, gefolgt von Graum. Weiterhin war das Durcheinander zu groß, und es ging alles so schnell, dass niemand auf sie achtete. Aber das würde sich gewiss bald ändern.
    »Er trägt immer noch Sattel und Zaumzeug«, sagte Rowarn fassungslos.
    »Natürlich«, versetzte der Visionenritter, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. »Es ist seine Pflicht.« Er zog den Sattelgurt fest, gürtete sich mit dem Schwert, das in einer Schlaufe an der Sattelseite hing, steckte Dolch, Messer und Handaxt ein. »Aufgesessen«, befahl er. »Wir müssen los.«
    »Ich komme gleich nach«, sagte Rowarn, dem gerade noch die Ausrüstung einfiel. Er schwang sich auf Windstürmer und trieb ihn quer über den Platz zu dem Versteck.
    Aus der Höhle der Gefangenen taumelte ihm ein verwundeter Warine entgegen, die Hand auf eine stark blutende Kopfwunde gepresst. Er stockte, als er Rowarn erkannte. »Alarm!«, schrie er. »Sofort hierher! Ausbruch!«
    Mit einem raschen Schwerthieb brachte Rowarn ihn zum Schweigen, doch dadurch zog er die Aufmerksamkeit erst recht auf sich. Einige Soldaten in der Nähe horchten auf und erfassten endlich die Lage. »Alarm!«, riefen sie im Chor, um sich Gehör zu verschaffen. »Wachen, hierher! Gefangenenrevolte!«
    Rowarn hastete zu dem Versteck und holte die Sachen. Er wagte trotz der Eile einen eiligen Blick in den Gang mit den Verliesen. Aus sämtlichen Zellen waren die Gitter gerissen, und überall lagen tote Soldaten. Angmor musste sich

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