Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Dämonenhaut beißen können, und weil kein warmes Blut durch eure Adern fließt! Das hätte dir doch klar sein müssen, bei allen feuerspeienden Drachen! Wie lange reist und kämpfst du schon mit Warmblütern? Glaubst du, die Antasi machen einen Unterschied, ob wir zu Regenbogen oder Finsternis gehören?«
»Ich sagte bereits, dieser Fehler ist mir zu spät bewusst geworden. Es liegt an eurer Aura ...«, versuchte Angmor zu erklären.
»Nein, es ist der Geruch! Unsere Wärme! Verdammter Narr, du hättest uns warnen müssen!« Kopfschüttelnd wandte Tamron sich ab und versuchte, sein Pferd einzufangen. Windstürmer war bereits auf dem Weg zum Ufer, und die anderen folgten ihm.
Nun, nachdem die Gefahr vorüber war, erholten sie sich allesamt schnell, und Tamrons Zorn griff auch auf die anderen über. Schimpfend und fluchend kämpften sie sich durchs Wasser und sammelten ihre Habseligkeiten ein.
Selbst Arlyns Augen funkelten wie ein schwarzes Leuchtfeuer. Über ihrem nassen Haar lag ein rötlicher Schimmer, wie die Aura einer fernen Sonne. Das Gewand klebte wie eine zweite Haut an ihr.
Nur Rowarn blieb ruhig. Er war viel zu erleichtert, dass dieses Abenteuer gerade noch gut überstanden war, und er sah an Graums schuldbewusster Miene, dass die Dämonen es wirklich nicht als Gefahr verstanden hatten. Sie hatten die Gefährten vor möglichen Verfolgern in Sicherheit bringen wollen und dabei tatsächlich nicht in Erwägung gezogen, dass die Antasi sich auf jedes warme, weiche Fleisch stürzen würden. Die Ameisen waren keine magischen Geschöpfe, und ihr Denken, soweit vorhanden, nur auf Nahrungsbeschaffung und Fortpflanzung ausgerichtet. Sie erschufen kunstvolle Bauten, doch nicht um Eindruck zu schinden oder sich an Schönheit zu erfreuen, sondern weil sie es konnten. Weil sie damit am besten überlebten.
Immer noch schrien alle durcheinander und überhäuften die Dämonen mit Vorwürfen, bis Rowarn die Hand hob und eindringlich rief: »Ruhe! Beruhigt euch! Seid still! «
Endlich hielten sie inne und wandten sich ihm zu. »Sie können nichts dafür«, fuhr Rowarn ruhig fort. »Sie sind Dämonen, und aus ihrer Sicht war es ein guter Weg. Wir haben es überlebt, und so schnell wird sich niemand an unsere Fersen heften.« Er deutete zum südlichen Ufer des Sees, an dem hohes Schilf wuchs und Vögel in großer Zahl im seichten Wasser wateten. »Wie sieht es dort aus? Besteht irgendeine Gefahr durch einen weiteren Angriff der Antasi?«
»Nein«, antwortete Fashirh. »Dort hinten beginnt Lakat-Land, dorthin fliegen die Antasi nicht. Ich glaube, sie mögen den Geruch nicht.«
»Gut«, sagte Rowarn zufrieden. »Heute können wir nicht mehr weiter, unsere Sachen und Sättel müssen erst trocknen. Ich nehme an, unsere Wunden schließen sich von selbst durch das Salzwasser?« Er sah Arlyn an.
Sie nickte. »Aber ich muss uns allen ein Mittel gegen das Gift geben. Ihr merkt es jetzt noch nicht, aber über Nacht würden sich eure Glieder und Muskeln so versteifen, dass ihr euch morgen nicht mehr rühren könnt.«
»Dann entkommt den Antasi wirklich nichts.« Rowarn war im Nachhinein beeindruckt. Er wandte sich an die Dämonen: »Fashirh, Graum, ihr nehmt die Ausrüstung und die Pferde und geht um den See. Zu den Vögeln dort drüben. Sucht einen guten Lagerplatz und stellt Stangen auf, irgendetwas, damit die Sachen trocknen können.« Er wandte sich an Arlyn und Laradim. »Könnt ihr beide dorthin schwimmen?«
Arlyn nickte, und Laradim sagte: »Selbstverständlich.«
»Dann macht euch auf den Weg, reinigt euch dort und lasst euch neue Kleidung geben. Wir bleiben so lange hier und sehen zu, dass wir ebenfalls den ganzen Schleim und Dreck loswerden.« Rowarn merkte erst jetzt, dass er bereits bis auf den Lendenschurz nackt war. Der stille Norem hatte seine umhertreibenden Sachen eingesammelt und bereits ans Ufer getragen. »Dann schwimmen wir ebenfalls hinüber und werden rasten. Wer sorgt für das Essen?«
»Ich fange Fische«, erklärte sich Fashirh bereit.
»Lara und ich werden uns um die Beilagen kümmern«, sagte Arlyn. »Ich weiß, wo wir suchen müssen.«
Die Ritterin nickte. »Ja, das ist kein Problem für uns. Lasst euch Zeit.«
Die Männer brauchten eine ganze Weile, bis auch die letzten Spuren beseitigt waren; es war vor allem knifflig, die hängengebliebenen Kieferzangen aus der Haut zu bekommen. Aber schließlich entschied Rowarn, dass er den Frauen genug Zeit gegeben hatte, und sie schwammen gemeinsam
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