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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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glaube es«, brummte der Visionenritter. »Loghir war völlig verrückt nach deiner Mutter, und sie nach ihm. Den ganzen Tag steckten sie zusammen, wenn er einmal im Ordenshaus weilte.«
    Arlyn lachte. »Willst du behaupten, mit dir und Ylwa hätte es sich nicht so verhalten?«
    »Das war etwas anderes.«
    »Und was? Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich ...« Angmors Blick ging in die Ferne. Dann sah er kurz Rowarn an, und ein seltsam weicher Ausdruck huschte dabei flüchtig über sein Gesicht. »Nein. Nichts anderes war es. Und ich schätze mich glücklich deswegen, genau wie dein Vater auch.« Mit strengem Ausdruck kehrte sein Blick zu Arlyn zurück. »Du bist respektlos, junge Dame, und ich muss dich dafür nicht zum ersten Mal rügen.« Und er trieb Noïruns Wallach an, mit dem er vorlieb nehmen musste, seit er sich von Aschteufel getrennt hatte. Das Pferd war ein typisches Schlachtross, für einen Ritter in Rüstung gezüchtet, schwer und gedrungen, doch litt es offensichtlich unter dem Gewicht des Visionenritters, und Rowarn wartete jeden Moment darauf, dass es unter ihm zusammenbrach.
    Vergnügt grinste Rowarn Arlyn an. »Niemand wagt das, außer dir.«
    Sie blieb jedoch erstaunlich ernst. »Rowarn, er kennt mich seit meiner Geburt, und ich ihn, solange ich zurückdenken kann. Er hat mich auf seinen Knien gewiegt, wenn niemand zugesehen hat. Für einen Dämon ist er ebenso außerordentlich gefährlich wie außerordentlich gefühlvoll. Ich glaube, es gibt keinen wie ihn.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Warum haderst du mit ihm?«
    »Aus vielen Gründen«, antwortete er. »Der erste mag inzwischen Eifersucht sein, weil er zwanzig Jahre mit dir und nicht mit mir verbrachte.«
    »Es tut mir leid.«
    »Nein! Nein ... das sollte es nicht. So habe ich das nicht gemeint. Ich habe keine solche Tragödie durchleben müssen wie du. Ich bin froh, dass er bei dir war und dir helfen konnte. Das war das Beste für dich, Arlyn.«
    »Das Gute mag sich ins Schlechte verkehren«, sagte sie sinnend. »Doch aus Schlechtem wiederum erwächst Gutes.«
    »Was meinst du damit?«, fragte er unruhig.
    »Ich meine damit, dass weder Regenbogen noch Finsternis das Recht haben, den Krieg für sich zu entscheiden, weil es so niemals von Ishtru gedacht war, und weil wir so auch nie wieder zu Harmonie und Gleichgewicht zurückkehren können. Und ich glaube, Rowarn, dass hier auf Waldsee, einer der ältesten und größten Welten des Universums, auf die die anderen Welten ehrfürchtig schauen, ein Zeichen gesetzt werden soll. Mit dem Tabernakel, und es liegt an uns.«
    »Du und ich?«, flüsterte er.
    »Du und ich«, bestätigte sie.
    »Oje«, war alles, was ihm dazu einfiel.

    Ragon sicherte nach allen Seiten. »Ich hoffe nur, wir treffen auf keine weitere Patrouille«, bemerkte er. »Wir präsentieren uns hier weithin sichtbar.«
    »Keine Gefahr«, versicherte Angmor. »Hier herrschen seit einigen Jahrhunderten die Antasi. Sie halten alles auf, was sich anschleichen und Böses will.«
    »Also deshalb nehmen wir den direkten Weg?«
    »Entschuldigt die Zwischenfrage«, warf da Laradim ein. »Aber hört ihr das auch?«
    Rowarn lauschte, dann nickte er. Rings um sie, im dürren Steppengras, wuselte das Leben, es schnarrte und scharrte, zirpte und rasselte. »Ja, das sind Zirpsen«, sagte er.
    Reeb schüttelte es. »Keine Heuschrecken? Ich kenne Heuschrecken. Ein einziger Schwarm besteht aus Millionen, und sie ... wenn sie über ein Gebiet herfallen ...«
    »Nein«, beruhigte Rowarn ihn. »Es sind nur Zirpsen, grüne und braune, die großen und die ganz kleinen, sieh doch nur.« Er deutete nach unten, und tatsächlich hüpfte in diesem Moment ein langbeiniges Insekt aus dem Gras, schlug einen hohen Bogen und landete neben einem anderen, das sirrend die Hinterbeine aneinanderrieb. »Sie feiern zu dieser Zeit Hochzeit, legen Eier, und dann sterben sie.«
    »Sie sind gute Wächter«, fügte Angmor hinzu. »Wenn sie verstummen, ist jemand auf der Jagd. Dann wissen wir, dass wir verfolgt werden.«
    »Entschuldigt«, wiederholte Laradim, nun deutlich ungehalten. »Aber das habe ich nicht gemeint. Das ist ein anderer Klang, viel stärker.«
    »Ja, das sind die Antasi«, bestätigte der Visionenritter.
    Oïsin sagte düster: »Das gefällt mir nicht.«
    Doch es war schon zu spät. Rowarn hörte es plötzlich, ein dumpfes Brummen, das schlagartig anschwoll. Windstürmer wurde nervös, schnaubte und scheute. Rowarn zog das Schwert.
    »Gegen wen willst du

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