Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
bereits zappelnd an ihm. Nun konnten sie sich allerdings nicht mehr losreißen, ihre Zähne steckten fest. Obwohl sie fast doppelt so lang waren wie der Dämon, kam er nicht im Geringsten aus dem Gleichgewicht, noch zeigte er sich beeindruckt. Angmor kümmerte sich zunächst nicht um die Wurme, die an ihm hingen, sondern holte zuerst einen nach dem anderen aus dem Schwarm und brach ihnen das Genick.
Rowarn schaute kurz zu, dann wusste er, dass sein Vater allein damit fertig wurde. Er tauchte den Gefährten entgegen. Arlyn und Tamron schwammen knapp unter der Wasseroberfläche, ihre Körper zeichneten sich bereits gegen das rasch zunehmende Tageslicht ab. Unten ging ein herzzerreißend dreinblickender Graum.
Graum, dein Herr könnte deine Unterstützung gebrauchen, außer, du willst ihm den ganzen Spaß allein überlassen .
Spaß? Was? Wo? Ein Angriff?
Der leidende Schattenluchs vergaß, wo er sich befand, verwandelte sich in die Katzengestalt und strampelte in erstaunlicher Geschwindigkeit auf allen vieren den Seegrund entlang. Zwischendurch konnte er sich sogar abstoßen und kurz dahingleiten.
Rowarn schwamm nach oben, ergriff Tamrons und Arlyns Hände und zog sie mit sich, damit sie schneller vorankamen. Es schien so, als habe die Verwandlung im Wasser seine Kräfte vervielfacht, er spürte das Gewicht kaum.
Bald sah er die von Angmor beschriebenen Katakomben auf sich zukommen; wie ein Wurzelgeflecht zog sich der Fels über den Grund, durchlöchert und bis tief ins Innere von Höhlen durchzogen. Rowarn ließ die Freunde los und tauchte in das Labyrinth ein. Zuerst wurde es stockfinster, doch dann erkannte er einen schwachen Lichtschein und hielt darauf zu.
Kurze Zeit später durchbrach er die Wasseroberfläche und fand sich in einer Grotte wieder, in der tatsächlich ein paar Boote schaukelten. Am anderen Ende gab es einen schmalen Durchlass nach draußen, gerade breit genug für ein Boot.
Rowarn tauchte zurück zu Arlyn und Tamron, die sich in einem Steingeflecht dicht unter der Oberfläche versteckt hielten und durch das Schilfrohr atmeten. Als er auftauchte und winkte, kamen sie zu ihm.
»Rowarn ...«, sagte Arlyn staunend. »Du ... bist ganz verändert ...«
»Ich bin ein Nauraka«, antwortete er glücklich. »Ich weiß nicht, wie mir das bis jetzt entgehen konnte. Ich kam wohl nie in die Lage, es ausprobieren zu müssen, denn es wird nur ausgelöst, wenn ich bewusst Wasser einatme.« Er deutete zum Inneren des Felsens. »Ich habe den Eingang gefunden. Arlyn, halte dich an mir fest, ich ziehe dich hindurch. Tamron, du folgst einfach, schaffst du das?«
»Sicher.«
Kurz darauf tauchten sie in der Höhle auf, krochen an Land und wrangen Kleidung und Haare aus. Rowarns Verwandlung war nach wenigen Atemzügen wieder zurückgebildet. Er kämpfte sich in die nassen Stiefel und sah sich dann um.
Die Grotte war sehr hoch, und eine schmale Treppe führte weiter hinauf ins Innere der Festung.
Arlyn fing gerade an: »Wo sind ...«, als Angmor und Graum die Oberfläche durchbrachen.
Der Schattenluchs schüttelte sich wieder und wieder, streckte die Beine und Pranken und schüttelte sie ebenfalls. Er miaute und murmelte und grummelte, dann schüttelte er wieder den Kopf. Die langen Haare an seinen Ohrspitzen hingen traurig herab. »Scheußlich! Widerlich!«
Angmor zupfte ein paar stecken gebliebene Zähne aus dem rechten Arm. »Es gibt angenehmere Pfade«, meinte er. Er blickte Rowarn auffordernd an. »Bist du bereit, Sohn?«
»Ja, Angmor.«
»Vorhin hast du mich Vater genannt. Das gefällt mir besser.«
»Ich dich ...? Ich habe dich nicht Vater genannt.«
»Doch, hast du. Warum sprichst du mich nicht wieder so an?«
»Weil ich es nicht getan habe!«
Graum hielt sich die Ohren zu. »Aufhören! Ihr treibt mich in den Wahnsinn!« Er stellte sich zwischen die beiden. »Ich weiß nicht, was gestern zwischen euch vorgefallen ist, aber solange Rowarn wütend auf dich war, war es bedeutend angenehmer!«
Arlyn lächelte, und Rowarns Herz machte einen Sprung, als er den zärtlichen Ausdruck in ihren Augen sah. Daraufhin gab er sich einen Ruck. »Vater ... wir benehmen uns albern.«
»Es ist das Wasser«, erklärte Angmor. »Irgendein Giftstoff befand sich darin.«
Rowarn nickte. »Ja, das stimmt. Mir ist jetzt noch schwindlig, als ob ich betrunken wäre.«
»Gewiss«, schmunzelte Arlyn.
»Kommt endlich«, sagte Tamron ernst. »Dem Ziel so nahe, worauf wartet ihr noch?«
Arlyn kam an Rowarns Seite und
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