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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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nahm vorsichtig seine Hand. »Ich weiß, warum du zögerst«, flüsterte sie ihm zu. »Komm.«

    Graum ging in seiner Dämonengestalt voraus, als sie die schmale, steile Treppe nach oben gingen, die sich den Felsen entlangwand. »Es ist still«, fauchte er. »Ich kann nichts wittern. Wo ist Femris?«
    Angmor bewegte sich langsam, tastend vorwärts. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Ich kann ihn nicht sehen. Nur die Splitter ...«
    »Und Wachen?«
    »Ja. Die sind kein Problem.«
    Rowarn war beunruhigt und machte sich Sorgen um seinen Vater. Weshalb konnte er den Unsterblichen nicht visionär sehen? Verließ ihn seine Gabe? Allerdings ... die Wachen und die Splitter des Tabernakels konnte er erkennen.
    Arlyn verhielt sich ruhig, sie wirkte gelassen. Kannte sie keine Furcht? Oder war sie darüber hinaus, so wie Heriodon es auch Rowarn und Noïrun gelehrt hatte? 
    Immer noch hielt sie Rowarns Hand, und in diesem Moment fühlte er den großen Altersunterschied zwischen ihnen. Es war, als beschütze sie ihn, wie eine Mutter ihr Kind. Ihre Stärke floss durch ihre Wärme in ihn und schenkte ihm Vertrauen.
    Sie erreichten die Tür, und Graum verharrte. Fragend sah er den Visionenritter an.
    »Nur zwei«, flüsterte der. »Du rechts, ich links. Achte auf deine Deckung, er trägt eine Sternkeule.«
    Tamron blieb stehen und zog sein Schwert. »Braucht ihr ...«
    Der Schattenluchs winkte ab.
    Angmor hob die Hand, und die Tür flog mit einem gewaltigen Knall aus den Angeln nach außen. Splitter regneten nach allen Seiten. Bevor die überraschten Wachen reagieren konnten, hatten die beiden Dämonen ihnen das Genick gebrochen. Tamron und Rowarn sprangen mit gezückten Schwertern über sie hinweg, und Arlyn kam langsam nach.
    Innerhalb Dubhans herrschte ein schummriges Zwielicht, woher der Lichteinfall kam, war nicht erkennbar. Es war überall gleichmäßig dämmrig, ohne dass Schatten fielen. Die Wände waren kahl und schmucklos, von innen war der Turm kaum anheimelnder als von außen.
    »Nach rechts«, ordnete Angmor an. »Wir gehen durch eine Seitentür hinein.«
    Sie hasteten den schwach erhellten Gang entlang, immer auf die Zeichen des Visionenritters achtend. »Graum, nach hinten«, zischte er und bedeutete Arlyn und Tamron: »Ihr geht in der Nische dort in Deckung. Rowarn, du und ich gehen im Zwielicht weiter.«
    Der junge König nickte. Nebeneinander bewegten sie sich voran. Rowarn hörte, dass Graum hinter ihnen einen Dubhani angriff. Vor ihnen erschienen vier weitere, und an der Art, wie sie auf ihn und seinen Vater zuliefen, erkannte er, dass sie sie nicht sehen konnten.
    Grimmig packte er das Schwert, und gleichzeitig hieben sie die ersten beiden Wachen nieder, bevor die anderen erkannten, dass sie in eine Falle gerannt waren. Doch dann reagierten sie augenblicklich, und es entbrannte ein kurzes, heftiges Gefecht.
    »Arlyn, Tamron, weiter!«, rief Angmor zwischendrin. »Wir kommen gleich nach.«
    Graum sauste als gefleckter Schatten an ihnen vorbei, dann waren die Wächter überwunden, und sie eilten weiter.
    »Was siehst du?«, raunte Rowarn.
    »Wir sind fast da«, gab Angmor zurück. »Aber ich kann Femris immer noch nicht ausmachen. Verdammt, wo steckt er?« Er taumelte und griff sich an den Kopf.
    »Lass die Vision«, sagte Rowarn besorgt. »Wenn wir gleich da sind, werden wir es mit eigenen Augen sehen. Jetzt können wir ohnehin nicht mehr zurück.«
    Tamron und Arlyn warteten vor einer Doppeltür. Vom anderen Ende des Gangs, um die Ecke, näherten sich Schritte, und das Rasseln und Klirren von Metall war zu hören.
    »Ich übernehme das«, fauchte Graum. »Geht nur hinein!«
    Rowarn griff sich an die Brust und atmete tief ein. »Also dann.« Er nickte seinem Vater zu, der die Tür öffnete, und sie schritten hindurch.

    Dem Feind so nah. Rowarn konnte es kaum glauben, dass er nun am Ziel angekommen war.
    Eine Thronhalle war es allerdings, die sie betraten, ein riesiger Saal, dessen gewölbte Decke die Turmspitze bildete. Ganz oben waren große, gebogene Fenster eingelassen, die ein vielfarbiges Licht verstreuten. Stützende Säulen waren durch hohe Spitzbögen miteinander verbunden, und auch hier war alles aus schwarzem, glattem, fugenlosem Stein gefügt. Der Boden war mit großen, ockerfarbenen Mosaiksteinen ausgelegt, die, jeweils von einer Wand zur anderen, ein Bild ergaben – das Tabernakel in seiner ursprünglichen Form, mit all den symbolträchtigen Mustern und Runen.
    Auf der rechten Seite,

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