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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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haben, im Stich gelassen zu haben. Arlyn hat es einmal zu mir gesagt: die Welt ist rund. Egal, wohin ich gehe, eines Tages bin ich wieder dort, von wo ich aufgebrochen bin, und ich bin immer noch derselbe . 
    Doch diese Pause hatte ihm gut getan. Er fühlte sich erholt und getröstet, seine Gedanken waren geordnet und der Verlockung, zu verschwinden, Einhalt geboten. Auch wenn er hier unten Geborgenheit fand, in der Welt des Sees würde er immer allein sein.
    Rowarn schwamm langsam zurück und ließ sich im flachen Wasser ans Ufer treiben, um solange wie möglich im Warmen zu bleiben. 
    Als er auftauchte und sich über den dahintreibenden Nebel erhob, stockte ihm der Atem.
    Arlyn stand vor ihm, das Gesicht von Sonnenlicht übergossen. Sie schien gerade im Begriff loszuschwimmen und verharrte überrascht. »Rowarn! Ich habe dich gar nicht gesehen, es dampft hier so stark, dass man das Wasser direkt unter sich kaum erkennen kann ...« Sie machte keinerlei Anstalten, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken, sondern blieb völlig entspannt stehen.
    Rowarn quetschte den letzten Rest Wasser aus den sich zurückbildenden Kiemen und sog pfeifend Luft in die Lungen. Er musste mehrmals husten, bevor er herausbrachte: »Verzeih, ich habe auf nichts um mich herum geachtet, weil ich zu dieser Zeit sonst immer allein bin ...« Zuerst durchfuhr ihn Schrecken, dann Scheu. Und wieder Schrecken, als sein Kopf sich nunmehr leerte und das gesamte Blut in seine Lenden schoss. Er stand wie zur Steinsäule erstarrt, weil auch der Dunst nicht verbergen konnte, was Arlyns unverhüllter Anblick in ihm auslöste. Zwecklos, es unterdrücken zu wollen. »Es-es tut mir leid«, stammelte er.
    Sie lächelte wie der erste Sonnenstrahl dieses Morgens. »Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen«, sagte sie. 
    Das sah er anders. Er empfand sein Begehren als respektlos. Doch er konnte nichts dagegen tun. Es wurde eher noch schlimmer, je länger er sie ansah. Er sollte schnell wieder abtauchen und zusehen, dass er ans andere Ende des Sees schwamm, und am besten von da aus gleich weiter hinaus ins Meer. Wenn es jemals an der Zeit war, dass die Nauraka von Valia in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehrten, so war dies gewiss der richtige Moment. 
    Rowarn konnte denken, was er wollte, seine Beine gehorchten ihm nicht, und stattdessen stotterte er weiter: »Ich ... gehe jetzt besser ... und dann vergessen wir einfach, was ... äh ...«
    Arlyn sah ihn unverwandt an, betrachtete ihn in aller Ruhe, völlig ohne Verlegenheit. Und mit einem Ausdruck der Neugier, als ob sie ihn zum ersten Mal sähe. Nun ja, so hatte er sich ihr schließlich auch noch nicht offenbart. Dann suchte ihr Blick den seinen, als hoffte sie darin eine Antwort auf eine Frage zu finden, die er jedoch nicht kannte. 
    »Ich habe keine Angst«, sagte sie langsam und klang erstaunt. Als könnte sie ihre Erkenntnis nicht richtig erfassen, setzte sie immer wieder Pausen. Vielleicht auch, um die Worte besser zu ertasten, weil sich in diesem Moment eine wunderbare Wandlung in ihr vollzog. »Ich finde dich ... wunderschön. Bisher ahnte ich nicht, dass man so ... fühlen kann. Dass ich selbst jemals so empfinden könnte ... ist wundervoll. Und ... dass du ... mich ... begehrst ...«
    Ein Wassertropfen rann ihren zart geschwungenen Hals hinab, rollte über ihre linke Brust, erklomm die in der kühlen Luft hoch aufragende Brustwarze und verweilte auf der Spitze, funkelnd im frühen Tageslicht. Das lange Haar klebte an ihr wie ein dünnes, schwarzes Kleid und modellierte ihre sanften Rundungen nach.
    »Arlyn ...« Rowarns Stimme bebte. »Sag so etwas nicht ...« Die edle Lady so zu erblicken, raubte ihm jegliche Fassung. Sie als schön zu beschreiben, wäre eine Beleidigung für sie gewesen. Arlyn war vollkommen , und doch kein Bild oder eine Statue, sondern lebendig, atmend. Unterhalb der rechten Brust entdeckte Rowarn ein entzückendes kleines Geburtsmal, dessen Zwilling sich neben dem zierlichen Nabel fand. Rowarn wollte die Male küssen, eines nach dem anderen. Er wollte die Knospen ihrer Brüste mit seinen Lippen zum Erblühen bringen. Er wollte ...
    Rowarn wurde fast ohnmächtig, weil er vor Aufregung vergaß, zu atmen, während diese Gedanken wild durch seinen Kopf wirbelten und er gleichzeitig versuchte, äußerlich gelassen zu bleiben.
    »Ich fürchte mich nicht«, wiederholte Arlyn, nun nicht mehr erstaunt, sondern mit einem beglückten Klang in der Stimme, und ihre Augen

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