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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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das erzreiche Land für sich erobert hatten und sesshaft geworden waren. Weil die neuen Herren nun selbst das Ziel von Raubrittern wurden, fingen sie an, einen Wall um ihr Land zu ziehen, eine gewaltige Mauer mit vielen Wachtürmen, die auch die Erzminen einschloss. Anstatt Krieg zu führen, verlegten sich die Burgherren nach und nach darauf, die Erze abzubauen und Handel damit zu treiben. Sie schlossen einen Vertrag mit den Kúpir und errichteten gemeinsam mit ihnen die größte Waffenschmiede des Landes.
    »Von dort«, hatte Noïrun Rowarn vor ihrem Aufbruch berichtet, »stammen die meisten Rüstungen und Waffen für Ardig Hall. Mein Freund Solvan ist unglaublich reich, aber im Gegensatz zu seinen Vorfahren ist ihm nicht daran gelegen, noch mehr Land dazuzugewinnen. Es würde ihm zu unübersichtlich. Er hat eher eine Schwäche für schöne Dinge und stattet sein Schloss reichhaltig damit aus. Und seine Frauen ... du wirst es ja sehen.«
    Rowarn war neugierig, was ihn dort erwarten mochte. »Olrig, kennst du Baron Solvan?«
    »Selbstverständlich«, lächelte der Kriegskönig. »Sehr gut sogar, er ist wie ein Bruder für mich.«
    »Warum ist es nur eine Baronie?«, wunderte sich Rowarn. »Er müsste ein König sein nach allem, was ich bisher über ihn hörte.«
    »Ein wenig von den alten Strukturen ist noch erhalten geblieben, Rowarn, aus der Zeit der Vier Königreiche. Es gibt seit dem Untergang keine Könige mehr – mit Ausnahme des Hochkönigs der Zwerge, da unser Volk nie den Vier Reichen angehört hatte, und der Nauraka von Ardig Hall, was auf den königlichen Gründer zurückzuführen ist. Aber das spielt auch keine Rolle, zumindest nicht für Solvan. Er ist mehr Geschäftsmann als Adliger oder gar Herrscher. Ganz anders als Noïrun, dessen Adel sehr viel älter ist.«
    »Das wusste ich nicht. Noïrun sagte mal etwas von zweihundert Jahren oder so.«
    »Seit sein Zweig der Familie auf dem Thron sitzt. Die ältere Blutlinie, die sich direkt vom Gründer ableitete, starb aus. Noïruns Familie entstammt einem Seitenzweig, ist darum aber nicht weniger edel.« Olrig lachte leise. »Es ist typisch für ihn, solche Dinge herunterzuspielen. Was die Menschen betrifft, entstammt Noïrun dem letzten reinblütigen Hochadel von Valia. Seine Linie geht bis auf die Vier Königreiche zurück. Lingvern ist heute ein altes, kleines, verträumtes Reich, Rowarn. Einst war es ein großes Land und von Bedeutung, doch das ist lange vorbei. Und das ist gut so.«
    »Oh«, machte Rowarn. »Dann haben Noïruns Vorfahren vielleicht sogar den Bau von Ardig Hall miterlebt?«
    »Sie haben ihn unterstützt.« Olrig zwinkerte. Dann lenkte er den Schimmel auf einen der Wachtürme zu, die in regelmäßigen Abständen errichtet waren und einen Zugang ins Land ermöglichten. »Es gibt auch eine Hauptstraße, aber das wäre ein Umweg für uns.« Der Zwerg verhielt unter dem Wachturm, legte die Hände wie einen Trichter an den Mund und rief hinauf: »Heda, Posten, Kriegskönig Olrig und Rowarn von Ardig Hall erbitten Einlass und Anmeldung bei Baron Solvan, um das Heerlager zu besichtigen!«
    Der schwer bewaffnete Posten beugte sich über die Brüstung. »Was beweist mir, dass ihr die seid, für die ihr euch ausgebt?«
    In diesem Augenblick tauchte Graum wie aus dem Nichts auf und brüllte kurz hinauf.
    Der Posten lachte. »Das ist mir Referenz genug! Willkommen in Eisenwacht, König Olrig von den Kúpir und Herr Rowarn, Erbe von Ardig Hall! Die Kunde Eurer Anreise ist Euch bereits vorausgeeilt, und wir haben Euch ungeduldig erwartet!«
    Rowarn hatte Herzklopfen, als sich kurz darauf das schmiedeeiserne Tor öffnete, durch das gerade ein Viehkarren passte. Er bedeutete Olrig vorauszureiten, und folgte ihm aufgeregt. Jenseits der Mauer erstreckte sich ein schroffes, felsiges Hügelland mit tiefen Tälern und großen Seen.
    Der Posten schickte ihnen vom Turm herab einen Gruß nach, während sie den Weg zu einer gut ausgetretenen Straße einschlugen.
    Etwa zwei Stunden später kam ihnen eine Schar Reiter entgegen, die das Wappen von Eisenwacht trugen – einen schwarzen Helm auf rotem Grund und darunter ein dreieckiger Schild mit zwei gekreuzten Klingen darauf.
    »Solvans Burggarde«, erläuterte Olrig und hielt an. Ein Reiter löste sich aus der Schar und trabte auf sie zu; auf seinem Helm saß ein wippender Federbusch, das Visier war offen und zeigte das Gesicht eines jungen Mannes von etwa Mitte Zwanzig mit markanten Brauen und braunen Augen. Olrig

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