Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)
Abwesenheit an Strategien geplant hast, und ich bin sicher, dass wir noch weitere Ideen haben werden. Aber jetzt muss ich erst etwas anderes erledigen.« Er winkte Reeb. »Bitte hol Angmor zurück, und du, Lara, gibst Arlyn Bescheid, dass sie hierher zum Hintereingang kommen soll, denn ... heute bin ich nicht als Gast oder Besucher hier, sondern offiziell, daher muss ich der Herrin meine Aufwartung machen und von ihr die Erlaubnis erhalten, Haus Farnheim zu betreten. Ich möchte, dass ihr alle dabei seid, wenn ich das tue.«
Noïrun verharrte erstaunt und sah Olrig auffordernd an, der grinsend mit vor der Brust verschränkten Armen neben ihm stand und sich weigerte, auch nur ein Wort zu sagen. Hinter ihm erhob sich Graum in seiner Dämonengestalt und zeigte seine furchteinflößenden Zähne in einem ebenso breiten Grinsen.
Reeb kehrte mit dem Visionenritter zurück, der ein wenig ungehalten wirkte. Rowarn fragte sich, wie sein Vater gleich reagieren würde.
»Es ist seltsam«, begann er mit einem kurzen Blick in die Runde; ziemlich kurzatmig in seiner Aufregung, aber das würde er jetzt auch noch durchstehen. »Ich bin bettelarm, besitze nicht einmal ein Kupferstück, und trotzdem komme ich immer irgendwie zu kostbaren Dingen, und das stets genau im richtigen Moment. Baron Solvan verehrte mir sein Schwert, aber das ist noch lange nicht alles.« Er öffnete das Bündel, legte den Umhang um seine Schultern und setzte den Helm auf. Reeb und Laradim gafften mit offenem Mund, selbst Noïrun war für einen Moment erstaunt.
In diesem Moment kam Arlyn aus dem Haus, und Rowarn musste mehrmals heftig schlucken, so sehr wühlte ihr Anblick ihn auf. Es war beinahe wie bei ihrer ersten Begegnung, ein Lichtstrahl fiel auf sie und ließ ihre Aura wie eine zweite Sonne aufleuchten. Ihre schwarzblauen Augen lächelten ihn an, genauso wie damals, nur dass sie diesmal keine Schale mit Orchideenwasser trug. Rowarns Herz quoll über. Genau das hatte er befürchtet, weil es ihn garantiert zum Stottern bringen würde. Deswegen hatte er den ganzen Weg hindurch geübt, wieder und wieder, um jetzt nicht als ungeschickter Tollpatsch dazustehen.
Doch er sah auch, wie Arlyns Blick auf seinen Helm und den Umhang fiel und sich Staunen über die Wiedersehensfreude in ihrem Gesicht legte. Sie konnte nicht ahnen, was nun auf sie zukam, und das war gut so. Andernfalls hätte ihn längst der Mut verlassen.
»Ich bin der gekrönte König von Ardig Hall«, sprach Rowarn mit beherrschter Stimme weiter. »Baron Solvan von Eisenwacht hat das Zeremoniell übernommen, und Olrig und Felhir waren Zeugen. Als König habe ich nun offiziell das Erbe von Ardig Hall übernommen und vor meinem Aufbruch eine Aufforderung an Dubhan geschickt, mir die drei Splitter zusammen mit einer Unterwerfungserklärung auszuhändigen, um die Friedensverhandlungen zu eröffnen. Andernfalls würde ich im Frühjahr angreifen.«
Langsam ging er auf die Lady zu. »Dies ist mein erster Besuch in Farnheim als König von Ardig Hall, und ich komme in Frieden und Freundschaft und mit dem Wunsch, unseren Bund zu erneuern und ... dauerhaft zu schließen.«
Arlyn verharrte überrascht, als Rowarn feierlich vor ihr auf ein Knie sank und ihre Hand ergriff.
»Lady Arlyn von Farnheim«, setzte Rowarn nun mit doch leicht zitternder Stimme an, » dene ă danu do círa fārnheĩm, årlyněvī , ich entbiete meinen Gruß Arlyn, der edlen Herrin von Farnheim. ā’staņe denaru varunŏ-me . Und ich bitte darum, mein Herz geben zu dürfen. mylannië , für immer.«
Arlyns goldene Pupillen weiteten sich. Rowarn drehte den Kopf und blickte schüchtern zu seinem Vater hoch, der wie eine schwarze Säule abseits stand. »Habe ich es richtig ausgesprochen?«, flüsterte er. Er hoffte, dass er nicht gerade eine fürchterliche Beleidigung von sich gegeben hatte.
Doch anstelle von Angmor sagte Arlyn: »Ja, das hast du.« Sie hatte ihre Stimme kaum mehr unter Kontrolle, war gerührt und verwirrt zugleich.
»Da bin ich froh«, stieß Rowarn erleichtert hervor. »Graum war schon völlig verzweifelt, weil ich mich so dumm angestellt habe.« Er räusperte sich und blickte ernst zu der Heilerin auf. »Lady Arlyn«, fuhr er mit festerer Stimme fort, »ich bin der König von Ardig Hall, und momentan besitze ich nichts außer den Sachen, die ich trage. Ich stecke mitten in einem Krieg, vor dessen Ausgang sich jeder fürchtet – und ich weiß, es ist der denkbar schlechteste Augenblick, aber wenn wir
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