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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Vater gesucht. Doch als sie sich dann gefunden hatten, haben selbst sie sich der Prüfung unterworfen. Und anstelle deines Vaters werde nun ich dafür sorgen, dass ihr die Regeln einhaltet. Um deine Eltern zu ehren, Arlyn, und deine Mutter, Rowarn – und um festzustellen, ob ihr diesen endgültigen Schritt auch wirklich unternehmen wollt. Bei den Zwergen und Menschen können Eheleute sich scheiden lassen, bei den Alten ist es jedoch anders. Für sie hat dieser Bund eine besondere Bedeutung, vor allem, wenn sie Machtträger sind. Das bringt Veränderungen im Gefüge der Welt mit sich und deshalb muss stets das Gleichgewicht gewahrt bleiben.«
    Rowarn hatte noch nie eine so lange Rede aus dem Mund seines Vaters gehört, deshalb wusste er, wie ernst es ihm war.
    Arlyn wirkte allerdings eher amüsiert, sie schien Gefallen daran zu finden, dass die Erlösung erst nach einigen Tagen der süßen Qual folgen sollte. »Dann bitte ich dich, uns bei den Ritualen behilflich zu sein.«
    »Diese drei Tage, die nun bis zur Hochzeit folgen müssen – denn das hast du instinktiv richtig erkannt – dienen der innerlichen und äußerlichen Reinigung gleichermaßen, der Besinnung auf sich selbst und auf die eigenen Ziele«, führte Angmor aus. »Ihr werdet außer zu den Mahlzeiten keine Zeit miteinander verbringen. Die Mahlzeiten dienen der Ehrung der Braut. Dabei wirst du Arlyn aufwarten, Rowarn. So lernst du zugleich, dich zu beherrschen, und was sich ziemt. Solltest du Arlyn außerhalb der Mahlzeiten zufällig begegnen, halte Abstand und den Blick gesenkt. Gehe in Demut an diese große Veränderung deines Lebens heran.«
    Noïrun, der wohl die wachsende Verzweiflung auf Rowarns Gesicht erkannte, fragte unverblümt: »Was versteht eigentlich ein Dämon von diesen Dingen?«
    Angmor wandte sich ihm zu, und Noïruns Fuß zuckte kurz, er wich jedoch nicht zurück.
    »Solche Dinge wissen selbst Dämonen, vor allem, wenn sie lange Zeit in der Welt der Menschen und Alten Völker gelebt haben«, sprach der Visionenritter mit grollender Stimme. »Ich lernte viel von Loghir, und von Ylwa gleichermaßen. Was blieb mir anderes übrig, als ich zum Regenbogen kam!«
    »Es soll alles geschehen, wie du es sagst«, warf Arlyn besänftigend ein. »Es ist mir eine Ehre, dass du an meines Vaters statt diese Rolle übernehmen wirst, und ich werde alles befolgen, was du mir aufträgst.« Ihre Augen wurden plötzlich feucht, und sie ging rasch ins Haus.
    Rowarn stand völlig verdattert da und errötete, als er seine Freunde breit grinsen sah.
    »Willkommen im Joch«, kicherte Olrig.
    »Aber ... wie soll ich das ... nach der langen Zeit, und ihr so nah ...«, stammelte er unglücklich. Er hatte sich das sehr viel romantischer vorgestellt nach der langen Trennung, vor allem heute Nacht.
    Der Fürst legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sieh es so, Junge«, sagte er schmunzelnd, »dann wird es so sein wie das erste Mal oder sogar noch besser.« Er zwinkerte ihm zu und hob dann auffordernd die Hände. »Nun, es gibt viel zu feiern, doch vorher haben wir eine Menge zu tun. Reeb, Laradim, ihr kümmert euch heute allein um die Ausbildung der Rekruten. Rowarn, Olrig, ihr werdet mir nun alles berichten. Angmor, wirst du dabei sein?«
    »Ja«, antwortete der Visionenritter.
    »Ich ebenfalls«, miaute Graum und ging voran.
    Angmor wartete, bis alle gegangen waren, dann hielt er Rowarn auf. »Sohn ...«
    »Ich ... es geht alles sehr schnell, nicht wahr?«, sprudelte Rowarn hervor. »Aber ich musste einfach ...«
    »Rowarn«, unterbrach Angmor. »Du musst mir gar nichts erklären, und ich ... bin überwältigt, nicht zum ersten Mal, von Ylwas Weisheit und Voraussicht. Sie wäre wahrscheinlich der beste Visionenritter von uns allen gewesen.« Für einen kurzen Augenblick wandelte sich seine Hautfarbe zu dunklem Blau, und seine Hörner glitzerten wie mit Silberstaub überzogen. Er schien in die Höhe zu wachsen, und dort wo sein finsterer Schatten auf den Boden fiel, schmolz der Schnee. Durch die Erinnerung wurde er für einen Moment wieder jung. »Alles fügt sich zusammen.«
    »Und alles nähert sich dem Ende. Ja, ich weiß.« Rowarn nickte. Als er gehen wollte, fügte sein Vater hinzu:
    »Eines noch. Tu niemals etwas aus einem Schuldgefühl heraus, und triff keine Entscheidung auf dieser Grundlage. Noch dazu, wenn es gar nicht dich betrifft.«
    Rowarn begegnete ruhig seinem Blick. Er wunderte sich nicht, dass sein Vater dies ansprach, denn er hatte in einem Brief

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