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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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schnell wie möglich nach Farnheim zurückzukehren.
    Doch zunächst wollte er sich um die Aufstellung der neuen Reiterschar kümmern, denn davon hing sehr viel ab. Mit dieser Verstärkung hatten sie eine starke Einheit, die den Fußtruppen Dubhans um ein Vielfaches überlegen war. Eine schlagkräftige Reitertruppe konnte das Ungleichgewicht der Kräfte zumindest ein wenig wettmachen.
    Die Tage vergingen schnell. Doch als Rowarn aufbrechen wollte, kam der Sturm. Sechs Tage lang tobte ein Unwetter aus Schnee und Hagel um die Burg Eisenwacht. Niemand konnte sich mehr nach draußen wagen. Am siebten Tag fand Rowarn draußen eine völlig veränderte Landschaft vor, voll tiefer Schneewehen und neuer Hügel. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel herab.
    »Wie sollen wir da durchkommen?«, murmelte der junge König unglücklich. Seit seinem Aufbruch war er ohne Nachricht aus Farnheim, obwohl er drei Briefe an Angmor geschickt hatte. Sicher gab es Gründe für das lange Schweigen – der wahrscheinlichste war, dass der Dämon nie Briefe schrieb. An einen Angriff glaubte Rowarn nicht; Farnheim galt nach wie vor als neutraler und unantastbarer Ort der Heilung, daran würde Femris gewiss nicht rütteln. Und mit Marodeuren wurde sein Vater leicht fertig. Ganz abgesehen davon, dass in den oberen Sphären der Donnervogel-Titan über Farnheim wachte.
    »Wir müssen warten, bis die Schneeschmelze einsetzt«, sagte Olrig. »Das wird nicht mehr lange dauern, denn morgen ist Wintersonnenwende. Dann werden die Tage endlich wieder länger, das Frühjahr kommt ...«
    »Und ein neues Jahr fängt an!«, fügte Baron Solvan hinzu. »Das wollen wir gebührend und gemeinsam feiern, Freunde, und dann könnt ihr getrost aufbrechen.«

    Endlich war es dann soweit. Die Tage des jungen Jahres wurden länger, es wurde rasch milder. Die Schneeschmelze setzte ein, die Wege und Straßen verwandelten sich in schlammige Bachläufe. Trotzdem wollten sie den Aufbruch nicht länger hinausschieben, vor allem Graum trieb es hinaus. »Ich werde hier drin fett und träge!«, beschwerte er sich bei Rowarn. »Diese Zwergenfrauen lassen mich nicht mehr aus ihren Klauen.« Rowarn grinste: »Was für ein schreckliches Schicksal.« Bei sich dachte er: Nicht nur Graum hat es hier gefallen . Er hatte noch nie eine so fröhliche, genussfreudige und trotzdem bodenständige Familie erlebt wie die des Barons. Zudem hatten sie das Land gut im Griff, und gewiefte Kaufleute waren sie darüber hinaus, nicht zuletzt dank Arhilds Geschick. So nah an Dubhan war es nicht einfach, sich so lange gegen den feindlichen Einfluss zu behaupten – noch dazu, da Femris sicher sehr an den Erzen und der Schmiede interessiert war.
    »Hat er nicht versucht, dich mit deinem Sohn zu erpressen?«, hatte Rowarn den Baron gefragt.
    »Humrig ist freiwillig gegangen«, hatte Solvan geantwortet. »Doch er hat sein Land nicht verraten.«
    »Das wundert mich.«
    »Nun, da gab es nichts zu verraten – es gibt keinen Geheimweg nach Eisenwacht, und ich habe Vorsorge getroffen, sollte ich je angegriffen werden. Das darf ruhig jeder wissen. Ich setze im Fall einer drohenden Niederlage einen Mechanismus in Gang, der sämtliche Minen einstürzen lässt, und auch die Schmiede wird vollständig zerstört. Nur Arhild und ich wissen, wie man den Einsturz auslöst. Es ist unwahrscheinlich, dass sie und ich gleichzeitig den Tod finden oder in Gefangenschaft geraten. Zwergenfrauen dürfen vor allem niemals unterschätzt werden. Femris würde damit also nichts gewinnen, daher trachtet er danach, auf andere Weise an unsere Waffen und Rüstungen heranzukommen.«
    Das beschäftigte Rowarn eine Weile, doch erst kurz vor der Abreise wagte er, die Frage zu stellen: »Warum ist Humrig gegangen?«
    Solvan sprach ruhig: »Er ist davon überzeugt, dass Femris im Recht ist.«
    Daraufhin fragte Rowarn nicht weiter. 
    Doch schon bald beschäftigten Rowarn ganz andere Gedanken.
    Je näher sie Farnheim kamen, desto aufgeregter wurde der junge König. Er hatte das Gefühl, als wäre er Jahre fort gewesen, und konnte es kaum mehr erwarten, endlich seine Lady wiederzusehen.
    Aber auch Graum und Olrig freuten sich, als sie Haus Farnheim erblickten, mit rauchendem Kamin und in unverminderter, in sich ruhender Stärke. Auch im Tal hatte die Schneeschmelze längst eingesetzt, die Wege waren zum großen Teil geräumt, und von den Dächern und Bäumen tropfte bereits das Schmelzwasser. Der Tag war sonnig und wolkenlos, ein

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