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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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unwahrscheinlich, dass sie bereits jetzt in Gefahr waren. Femris wollte ja, dass Rowarn die Splitter fand und zu ihm brachte. Solange war auch Arlyn in Sicherheit.
    Sie aßen von den Vorräten, tranken heißen Tee und kuschelten sich dann dicht am Feuer aneinander. Rowarn war glücklich über Arlyns Nähe. Er würde es nicht zulassen, dass irgendetwas sie voneinander trennte. Niemals.
    Am Nachmittag des nächsten Tages kamen sie auf die große Hauptstraße, und wie Arlyn es prophezeit hatte, herrschte hier lebhafter Betrieb. Händler, Abenteurer, Handwerker, Barden und viele mehr waren unterwegs, die meisten in Richtung Süden. Arlyn und Rowarn schlugen die Kapuzen hoch und schlossen fest ihre Umhänge. So wurden sie zwar als Edelleute erkannt, aber niemand würde sie genauer anschauen, denn das ziemte sich nicht. Und tatsächlich wichen ihnen die meisten Reisenden ohne weitere Umstände aus; nur manchmal mussten sie selbst von der Straße herunter, wenn der Strom ins Stocken geriet, weil unerwartete Begegnungen stattfanden, die lautstarke Begrüßung und ein Schwätzchen erforderten. Auch schnelle Boten kamen hier entlang, die pausenlos Flüche ausstießen, weil sie auf ihrem Weg aufgehalten wurden. Sie wurden für Eile bezahlt.
    Schließlich erspähte Rowarn die große Kreuzung; das Freie Haus war unverkennbar, ein verschachtelter Bau mit vielen Fenstern und Türen, jenem Haus im Westen, jenseits des Goldenen Flusses, sehr ähnlich. Nicht weit davon hatte sich an einem Fluss ein Marktflecken gebildet, mit riesigen Lagerhäusern, Tiergehegen und Handelsstationen.
    »Hoffentlich finden wir überhaupt einen Platz«, stellte Rowarn staunend fest. Nicht einmal in Ennishgar hatte derart viel Trubel geherrscht, soweit er sich erinnern konnte.
    Arlyn lachte. »Keine Sorge.« Sie übernahm die Führung und hob grüßend die behandschuhte Hand, als ein Knecht ihr entgegeneilte. »Zum Gruß«, sagte sie. »Wir erbitten eine Unterkunft auf unbestimmte Zeit, für uns und die Pferde.«
    »Selbstverständlich, edle Dame«, sagte der Knecht und verbeugte sich mehrmals. Er nahm die Zügel der beiden Pferde, ohne den Blick zu heben, winkte einem Hausdiener, damit er sich um das Gepäck kümmerte, und ging Richtung Stall.
    Rowarn sah sich um; er entdeckte den einen oder anderen reisenden Krieger, aber keine Soldaten Dubhans. Niemand nahm Notiz von ihnen, jeder war viel zu sehr mit sich beschäftigt. Als er die Haupttür öffnete, schlugen ihm erhitzte Luft und Stimmengewirr entgegen. Die verschiedensten Gerüche stiegen in seine Nase – frischer Braten, Rauchkräuter, getrocknete Duftblumen und natürlich die Ausdünstungen der vielen Gäste.
    Arlyn steuerte geradeaus den Empfangstresen an, hinter dem ein langnasiges, verhutzeltes Wesen mit wirrer weißer Mähne stand und eifrig mit spitzer Feder in ein großes Buch kritzelte. Es sah auf, als die Königin sich näherte, und sie sagte ihren Namen. »Arlyn Antasa.«
    Die Feder flog dem Hutzelmännlein aus der Hand, es sprang von dem Podest und wieselte eilig in den dunklen hinteren Bereich. Sie mussten nicht lange warten, bis ein menschlich aussehender Mann erschien, so groß wie Rowarn, von massiger Statur. Er trug die langen grauen Haare im Nacken zusammengebunden, eine große Lederschürze mit Latz; Hosen und Stiefel waren ebenfalls aus Leder und das dunkle Hemd aus schwerer Wolle. Seine Nase war breit, mit großen Nüstern, die Lippen voll und fleischig, und die großen alten Augen waren von tiefem Moosgrün, mit länglicher Pupille. Seine großen, nach oben geschwungenen Ohren waren über und über mit Schmuck behängt.
    Arlyn schlug die Kapuze zurück und bedeutete Rowarn, es ihr gleichzutun.
    »Ihr seid es!«, rief der Wirt und verbeugte sich tief, zuerst vor Arlyn, dann vor Rowarn. »Verehrte Königin, edler König, ich habe Euch bereits erwartet, denn eine Botschaft traf ein, die Eure Ankunft ankündigte.«
    »Von wem?«, fragte Rowarn erstaunt.
    Der Wirt lächelte. »Nun, wenn Ihr es nicht wisst, wie sollte ein unbedeutender Mann wie ich davon Kenntnis haben?«
    »Er weiß immer, was in Valia vor sich geht, doch er gibt seine Informanten nie preis«, erklärte Arlyn Rowarn. »Ulram der Leutselige wird der Wirt des Freien Hauses genannt, und das mit gutem Grund, denn als Einziger von allen Besitzern dieser Häuser zeigt er sich den Gästen, zumindest einigen auserwählten.«
    »Lasst mich Euch ansehen«, fuhr der Wirt fort und musterte die Königin anerkennend. »Als ich Euch

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