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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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war nahe. Der Fürst würde seinen Beitrag leisten, getreu seines Eides, doch die Last der Verantwortung wog nicht mehr so schwer, und er würde sich nun voll und ganz auf die Schlacht konzentrieren und sein Bestes geben. Er hatte ein zweites Leben geschenkt bekommen, das würde er nicht verschwenden.
    Also trieb er umso mehr zur Eile, er konnte es nach dem langen Winter kaum mehr erwarten, endlich wieder aktiv zu werden. Noch vor dem Ende des dritten Tages erreichten sie daher Eisenwacht, und den Aufschrei der Soldaten konnte man vermutlich bis nach Inniu hören. Sie übertrafen sich gegenseitig in ihren Jubelrufen, das ganze Heer schien ihm entgegenzukommen, alle wollten den Heermeister persönlich sehen, ihn berühren, sich versichern, dass er es wirklich war. Zwei Tage lang war das Heerlager im Ausnahmezustand. Alle feierten, jubelten, tanzten und sangen, es war unmöglich, zur Disziplin aufzurufen und an die Arbeit zu gehen. 
    Baron Solvan amüsierte sich über Noïruns vergebliche Bemühungen, die Leute zur Ruhe zu bringen. »Gönne es ihnen, alter Freund«, lachte er. »So lange waren alle im Ungewissen, schwankend zwischen Hoffnung und Verzagen. Ich kann es ja selbst kaum glauben! Lass dich feiern, Noïrun, Rückkehrer von den Toten. Nun bist du nicht nur eine Legende, sondern auch unsterblich. Unser Volk wird glauben, dass du niemals sterben kannst, und die anderen sind wahrscheinlich auch nicht weit davon entfernt.«
    »Ich selbst bin mir manchmal nicht sicher, was geschehen ist«, versetzte der Fürst und warf einen kurzen Blick zu dem Visionenritter. »Viele Tage hindurch wandelte ich durch ein graues Land, in dem es keine Schatten gab und keine Farben, keine Bäume und Büsche und Wege. Ich suchte nach einem Haus, doch ich fand keines. Aber was mich fand, war ein brüllendes Monster aus Feuer und Stacheln, das mich immer wieder angriff und fraß und dann wieder ausspuckte. Und weiter irrte ich danach durch das graue Land, bis das Untier mich wieder fand.« Sein Blick schweifte in weite Ferne, und er strich sich gedankenvoll über den kurz geschnittenen blonden Vollbart. »Dann kam das Licht in mich, und plötzlich fühlte ich wieder und atmete, und alles war schwer, aber voller Farben und Gerüche. Ich wusste, dass ich wieder ich selbst war. Und doch, manchmal ... habe ich das Gefühl, als würde ich die Dinge anders wahrnehmen.« Noïrun konnte seine Rettung heute noch kaum begreifen. Er erinnerte sich sehr wohl an das Gespräch mit Angmor, weil es in einem seiner seltenen klaren Momente stattgefunden hatte, aber was danach geschehen war, entzog sich seinem bewussten Denken. Zum ersten Mal seit seiner Heilung sprach er darüber, zum ersten Mal konnte er es überhaupt in Worte fassen.
    »Eine Todeserfahrung kann nicht spurlos an einem vorübergehen«, sagte Solvan, der keine weitere Erklärung forderte. »Es verändert den Blick auf die Welt, und ich denke, vieles siehst du jetzt sehr viel klarer. Du wirkst jedenfalls sehr lebendig, und stärker denn je. Das wird uns viele weitere Kampfwillige bringen, hunderte, wenn nicht tausende. Sie strömen jetzt schon herbei, und meine Boten sind bereits unterwegs, um die Kunde überall zu verbreiten.« Er lehnte sich zurück und ließ sich Wein nachschenken. »Wann greifst du an?«
    Noïrun antwortete: »Wir werden in den nächsten drei Tagen sämtliche Vorbereitungen treffen. Am Morgen des vierten Tages brechen wir auf. Du wirst uns nachschicken, was nach dem Abzug noch eintrifft. Ich lasse dafür Fabor als Befehlshaber hier. Wie viele Soldaten brauchst du, um dein Land zu sichern?«
    »Zweitausend genügen«, sagte der Baron. »Die Hälfte habe ich selbst, die andere Hälfte ist von den Kúpir hierher unterwegs, du brauchst also keinen deiner Soldaten zu entbehren. Wir werden auch euren Nachschub sicherstellen, eine entsprechende Postenkette bauen wir gerade auf. Auf eine lange Belagerung solltet ihr euch aber nicht einstellen, es sind fast zwanzigtausend Mann, die du mit dir führst …«
    »Es sollte nicht länger als ein halbes Jahr dauern. Wenn wir Dubhan erreicht haben, werden wir in ausreichendem Abstand zur Burg das Lager errichten und einen Wall ziehen, um Sherkuns Ankunft abzuwarten.« Der Fürst hob den Pokal. »Lasst uns ein letztes Mal darauf anstoßen, dass Rowarn sein Ziel erreichen wird, und dann ziehen wir in den Krieg.«

    Rowarn war aufgeregt und nervös, als er mit Arlyn von Farnheim aufbrach. Es war noch sehr früh am Morgen, die Sterne

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