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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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abgesehen von gelegentlich herabwallendem Nebel, der jedoch kein Licht brachte. Lediglich das rötliche Glühen des nahen Vulkans vertrieb die Schwärze soweit, dass Rowarn die Hand vor Augen sehen konnte – aber mehr auch nicht.
    Er wagte es nicht, sich von der Stelle zu rühren. Jeden Moment war er darauf gefasst, von irgendeinem Untier der Nacht angefallen zu werden, aber nichts rührte sich. Die Randzone war verlassen und still, die hier lebenden Dämonen wagten sich tatsächlich nicht mehr an ihn heran.
    Wie sollte er hier ein Schattenlabyrinth finden? Und was sollte das überhaupt sein?
    Rowarn stand da, grübelte und schaute sich um. Versuchte, mit den Augen die Finsternis zu durchdringen und zu begreifen, was dieser geheime Pfad bedeutete, wie dieses Rätsel zu lösen war. Sein Vater hätte es bestimmt gewusst, immerhin war er ein Herrscher, und er stammte von Xhy, der Hauptwelt der Dämonen. Wenn, dann musste er wissen, wie man die Frauen erreichte.
    Andererseits hatte Fashirh vor vielen Monden einmal erzählt, dass die Frauen ihr Reich verließen, wenn sie sich mit Männern treffen wollten. Also gab es möglicherweise nicht einmal für Herrscher eine Ausnahme für eine Begegnung im Reich der Dämonenfrauen. Dass die Geschlechter so absolut getrennt voneinander lebten, war für Rowarn nur schwer vorstellbar.
    Seine Aussichten waren offenbar mehr als schlecht. War bereits das Dämonenland tabu für Nicht-Dämonen, so war das Frauenreich tabu für alle männlichen Wesen und tödlich für alle Sterblichen ohne Lebensessenz. Sollte Rowarn sich wirklich darauf einlassen? Wenn die Dämonenfrauen einen Splitter hüteten, war dieser wohl der bestgeschützte von allen. Gegen ihre Macht wäre selbst Femris nicht gefeit. 
    Aber wenn es wirklich unmöglich war, dann würde das Tabernakel niemals zusammengesetzt werden. Und daran konnte doch selbst den rätselhaften Dämoninnen nicht gelegen sein.
    Immer wieder kam Rowarn an diesem Punkt seiner Überlegungen heraus: Wenn er den Pfad nicht weiterging, bedeutete es das Ende. Einerseits würde Femris weiterhin versteinert liegen und Valia von ihm verschont bleiben. Andererseits aber konnte Rowarn nicht darauf hoffen, dass ihm jemand die Verantwortung abnehmen würde. Jetzt war die Zeit zu handeln.
    Rowarn drehte den kleinen Ring am Finger. Wenn er nur irgendetwas spüren könnte! Vorher war der Ring immer ein wenig warm gewesen, und er hatte Trost empfunden, wenn er ihn berührt hatte. Doch seitdem er sich im See verloren hatte, war das Band zerrissen.
    Nun gab es nur noch ihn. Hier im Dämonenland konnte ihn nicht einmal Femris erreichen. Sogar seine Kleidung, seine Waffen hatte er abgelegt, nackt wie am Tag seiner Geburt musste Rowarn sich seiner bisher größten Herausforderung stellen.
    Musste er etwa noch den Ring ablegen? War er das letzte Hindernis?
    Nein , dachte Rowarn. Niemals. Mein Bund mit Arlyn ist heilig, ich verrate ihn nicht. Ich kann ihn nicht mehr lösen, auch wenn ich sie nicht mehr spüren kann. Doch sie ist immer noch meine Königin und Gemahlin. Das werde ich bewahren und niemals aufgeben.

    Endlich erschien ein matter rötlicher Schein am Himmel und kündigte den neuen Tag an. Rowarn hatte schon fast nicht mehr geglaubt, dass es jemals wieder hell werden könnte. Die ganze Nacht über hatte er reglos dagestanden, verloren in der Schwärze, doch diesmal hatte er sich nicht aufgelöst. Er hatte nichts vergessen, auch wenn die Furcht oft so übermächtig gewesen war, dass er sich beinahe gewünscht hätte, es wäre so.
    Aber nun schöpfte er zaghaft Hoffnung, vielleicht am Tag das Schattenlabyrinth zu entdecken. Allerdings hatte er keine Vorstellung, wie, denn die Schlucht lag unverändert vor ihm: flach und staubig, umgeben von massiven Berghängen, die vermutlich nicht bezwungen werden konnten.
    Genau hier , hatte Tracharh gesagt.
    Aber hatte der Dämon auch bedacht, dass Rowarn nicht über magische Kräfte verfügte? Oder nahm er an, dass er selbst mit seiner verwässerten Lebensessenz den geheimen Pfad spüren oder sogar sehen konnte?
    Vielleicht wollte der Dämon sich auch nur lustig über ihn machen und abwarten, wie lange Rowarn hier dumm herumstehen würde, bevor er die Geduld verlor.
    Er versuchte alles. Nach innen zu blicken, den unablässig herabdräuenden Nebel zu durchschauen ... Rowarn versenkte sich in die Tiefe Ruhe, versuchte auf Strömungen zu lauschen, alles, was ihm nur einfiel.
    Und es tat sich nichts. So still, ob nun in der

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