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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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schätzen, denn es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Auch eine Abteilung Zwerge war dabei, die ihren Kriegskönig besonders laut begrüßte.
    Hinzu kamen noch hunderte Bedienstete, die Waffen und Rüstungen instand hielten, Essen zubereiteten und ausgaben, Verletzungen versorgten, sich um Pferde und Vieh kümmerten und vieles mehr. Hier überwog der Frauenanteil, und Rowarn beobachtete durchaus angetan ihre rosigen Wangen und die üppigen, in Mieder und Leinen gepressten Formen, ihre fröhlichen Gesichter. Wann immer sie an einem Übungsplatz vorbeikamen, warfen die Frauen den Rekruten schelmische Blicke zu und wiegten die Hüften, ungeachtet der Last schwankender Wasserkrüge oder überladener Körbe.
    Fürst Noïrun wurde umgehend umringt und begeistert begrüßt, von den Offizieren des ersten bis sechsten Ranges, die hier als Ausbilder tätig waren und gleichzeitig ihre künftigen Einheiten zusammenstellten. Bald löste sich die Schar einschließlich Olrig von den Rekruten, und es gab allgemeine Umarmungen, Schulterklopfen und Gelächter.
    Die Neuankömmlinge verharrten ein wenig verloren auf dem großen Platz, wenngleich wohlgeordnet, und warteten auf Befehle. Rowarn und Rayem standen mit ihren Pferden ganz vorne. Auf dem benachbarten Areal hörten die Kämpfe plötzlich auf, als »die Neuen« bemerkt und in Augenschein genommen wurden. Schließlich lösten sich fünf junge Männer aus ihrer Einheit und traten mit ihren Schwertern vor die Rekruten aus Inniu.
    Einer war der geborene Unruhestifter; ein großer, grobschlächtiger junger Mann Anfang zwanzig, mit starken Muskeln, die er wohl gern zeigte, da er nur spärliche Kleidung trug.
    »Sieh da, sieh da«, fing er mit höhnischem Grinsen an. »Nun sind sie ja endlich eingetroffen, die Frischlinge! Und wie nett sie sich herausgeputzt haben, wie sie dastehen in ihrer verlorenen Würde, kaum dass sie aus dem Erdboden hervorgekrochen sind und über die Grassoden schauen können!«
    »König Barfuß und Prinzessin Blaugesicht aus dem stolzen Tal Inniu, das so mächtig ist, dass man es auf keiner Landkarte findet«, spottete der junge Mann neben ihm, offenbar die Nummer zwei der Riege. Er deutete nacheinander auf Lohir und Ravia, dem geschlagenen Mädchen, dessen Gesicht allerdings fast verheilt war. Als nächster war Kalem an der Reihe: »Der beste Freund der Barbiere, Herr der schwarzen Zähne!« Dann wies er auf Rayem. »Und der oberste aller Ritter, auf dem treuesten aller fetten Ackergäule!«
    »Und der«, fuhr der Rädelsführer fort und wandte sich Rowarn zu, »ist der Meister über alle, ein Edelmann der Schweinekoben, Gebieter über Speck und Ringelschwänze! Zweifelsohne sind sein Zaumzeug und der Sattel das Kostbarste, was er besitzt, denn er hat sie unsichtbar gezaubert!«
    Daraufhin setzte erwartungsvolle Stille ein. Rowarn war sich bewusst, dass ihn nicht nur seine vier verspotteten Freunde anstarrten, sondern nahezu jeder, der in der Nähe dieses Platzes war. Er sah auch Noïrun, der Morwen am Arm festhielt, als sie mit verbissenem Gesicht vorstürmen wollte, und er sah Olrig sich einen guten Platz suchen und seelenruhig seine Pfeife entzünden. Und er betrachtete all die anderen Rekruten, Soldaten und Befehlshaber, die Marketenderinnen, Schmiede und wer sie alle waren, die sich neugierig zusammendrängten.
    Er seufzte. »Also gut.« Rowarn schwang das rechte Bein über Windstürmers Hals und rutschte an der linken Seite herunter. Rayem beeilte sich, von seinem Wallach zu kommen. Rowarn wandte sich an die Rekruten, die hinter ihm und den vier anderen in Reih und Glied standen.
    »Stillgestanden«, sagte er, was umgehend höhnisches Gelächter und Pfiffe der fünf auslöste.
    »Und Befehlshaber ist er auch schon!«
    Rowarn fixierte die Rekruten der ersten Reihe und nahm ihnen das stumme Versprechen ab, Haltung zu bewahren und sich nicht zu rühren, bis es ihnen befohlen wurde. Sie nickten unmerklich. Natürlich wollten sie sich keine Blöße geben und als halbwilde Tölpel verachtet werden; sie hatten Stolz entwickelt. Rayem und die anderen hielten ihre Stöcke bereit. Er stellte sich vor sie und wandte sich dem Großmaul zu.
    »Was hast du da gesagt?«, fragte er.
    Der Rädelsführer öffnete den Mund, guckte dann aber verdutzt und wusste zunächst keine Antwort. Aber er hatte ja seinen Freund. »Das hast du schon verstanden«, schnappte der. »Oder müssen wir es wie für eine taube Nuss noch einmal wiederholen?«
    »Ich wollte nur

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