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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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und den Drachen das Land streitig.« Der Kriegskönig senkte den Kopf. »Es war eine furchtbare Zeit, Rowarn, und keiner von uns kann behaupten, dass dieser Krieg ruhmreich war, auch wenn er heutzutage verklärt wird. Aber ich sage dir, alle Kriege um das Tabernakel zusammengenommen waren nicht so schrecklich wie jene Schlacht damals.«
    »Lebt heute noch jemand, der damals dabei war?«
    »Da bin ich sicher, denn nicht alle Unsterblichen haben die Lande verlassen. Sicher auch nicht alle von den Alten Völkern. Aber sie sprechen nicht darüber, und das ist besser so. Wir sollten froh sein, dass auf dieses Gemetzel ein langer Frieden folgte. Und wir sollten gut daran tun, ein zweites zu verhindern, indem wir Femris aufhalten und das Tabernakel an seinen ursprünglichen Platz zurückbringen.«
    Rowarn blickte Olrig an. »Ihr würdet es nicht zusammensetzen? Benutzen?«
    »Benutzen könnte es nur der Zwiegespaltene, wie du weißt, Rowarn. Und: nein, ich würde es nicht zusammensetzen. Ich weiß nicht, was Erenatar damit beabsichtigt hat, aber der Erste Gedanke ist so alt wie das Universum, und deshalb ist dieses Artefakt viel zu groß für uns, selbst wenn wir es im Guten einsetzen könnten. Es übersteigt unsere Kräfte und wird Waldsee zerreißen. Das ist meine Meinung.« Der Kriegskönig wandte sich ab. »Die Noïrun übrigens nicht mit mir teilt; einer der wenigen Punkte, in denen wir uns uneins sind. Wie auch immer: Wir brechen auf. Spute dich, Junge, und hilf deinem Fürsten in den Sattel. Er hat heute Morgen einen etwas schweren Kopf.«
    Rowarn atmete unwillkürlich auf, als er das hörte. Wie es aussah, war die heimliche Liebesnacht mit Morwen allen verborgen geblieben, und er brauchte sich keine Sorgen mehr zu machen.
     

Kapitel 10
Die Blutstätte

    Alle herhören!«, rief Morwen und stemmte die Arme in die Seiten. »Wir werden nicht als verwahrloster Haufen ankommen, sondern in geordneten Reihen, wie wir es in den letzten Tagen gelernt haben. Also bringt eure Kleidung in Ordnung und nehmt diese Stöcke, denn sie sind eure Waffe. Ich will kein Geschlurfe, kein Geschwätz, kein Tanzen aus der Reihe. Ihr seid Soldaten von Ardig Hall, die Elite von Valia!«
    »Ay!«, kam es nahezu geschlossen zurück.
    Zu Rowarns Überraschung wurde ihm Windstürmer gebracht, und Rayem sein gemütlicher Gaul, der sich allerdings ebenfalls zum Muskelprotz entwickelt hatte und sehr viel lebhafter wirkte. Auch alle anderen, die mit Pferden gekommen waren, erhielten den Vorzug zu reiten. Glücklich schwang Rowarn sich auf den Rücken des Falben, dessen Fell in der Sonne einen leichten Goldschimmer hatte.

    Mittags erreichten sie nach einem ruhigen Marsch das »Titanenfeld«, wie Olrig es bezeichnet hatte. Tatsächlich lag eine seltsame Stimmung über dieser steppenartigen Senke, die sich deutlich von dem grünen und blühenden Überfluss ringsum abhob. 
    Hier gab es nur Dornkraut, raues Steppengras, und trockenen, sandigen Boden. Selbst Tiere mieden das Gebiet, nur selten flog ein Vogel darüber, und sogar Insekten waren kaum zu finden. Nur ein paar Käfer und gelegentliche Mückenschwärme, aber das war auch schon alles. Die Pferde gingen gleich beschwingter, weil es hier keine Versuchung gab, den Kopf zu senken, durch die Gräser zu streifen und die süßesten Stängel zu zupfen.
    Rowarn keuchte plötzlich auf und griff sich an die Kehle.
    »Was hast du?«, fragte Lohir Sommersprosse, der neben ihm ging und selbstvergessen in der Nase bohrte.
    »Dieser ... Ort ...«, stieß Rowarn hervor. Er krümmte sich zusammen, sein Gesicht lag fast auf der Mähne. Windstürmer wieherte leise, sein Schritt wurde vorsichtig, als ob er über rohe Eierschalen ginge. »Es greift nach mir ... viele eiskalte Finger ... und ich sehe ...«
    Er sah unbeschreibliche Dinge, vor langer Zeit geschehen. 

    Er sah einen Tag in der Dämmerung einer lange vergangenen Zeit, als Valia noch jung gewesen war. Nichts erinnerte an das Land, wie es jetzt aussah, alles wirkte viel größer und weiter.
    Riesen wandelten über eine von Dunkelheit übergossene Ebene, wateten durch knöcheltiefen Blutschlamm. Unbeschreibliche Wesen hieben mit furchtbaren Waffen aufeinander ein – mit Morgensternen, größer als Pferdeschädel, mit Vielklingenschwertern, Wurfscheiben, stachelbewehrten Keulen, mit durch Ketten verbundenen Stöcken, die spitze Enden und Stachelringe besaßen. Sie warfen lange Speere mit einer geraden und einer gekrümmten Spitze, hieben und stachen mit den

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