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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Zelt.
    Und nun standen die beiden nebeneinander im frühen Morgendunst, der in der aufstrebenden Sonne rasch verging, während überall gelbe, rote und violette Teppiche aufblühten. Es war kein Unterschied zu Inniu zu erkennen – auf kurze Entfernung.
    »Wie du siehst, befinden wir uns immer noch auf einer Hochebene, nicht im Talgrund«, fuhr der Kriegskönig fort und führte Rowarn zum Rand. »Und nun öffne deinen Blick und sieh dich um.«
    Und Rowarn sah weiter als jemals zuvor, über Hügel, Wälder, Auen, ein weit verzweigtes Straßennetz und rauchende Türme und Mauern in weiter Entfernung, und verstreut Höfe, Marktflecken, Felder und Weiden.
    »Wir befinden uns hier im äußersten Westen des Landes Valia«, erklärte Olrig. »In diesem Teil findest du die Zwerge vom Stamm der Ennish, dem größten unseres Volkes, und natürlich Menschen, wie überall. Hauptstadt des ganzen Zwergenvolkes ist Ennishgar, dort Richtung Osten, die vielen Rauchsäulen am Horizont. Wir haben auch einen König, der jedoch nicht in Ennishgar residiert, sondern im Nordwesten.« Er zeigte nach links. »Dort, im zerklüfteten, rauen Gebirgsland, das sich durch den ganzen Norden zieht und viele Namen hat, leben weit verstreut die Gandur, nicht minder rau und zäh wie das Land. Aus diesem Stamm kommt unser gewählter Hochkönig Jokim, ein mächtiger und vermögender Mann dank seiner wunderbaren und allerorts geschätzten Ushkany-Brennerei, die nach ihm benannt ist. So macht man sich unsterblich.« Olrig grinste. Dann fuhr er fort: »In den östlichen Ausläufern des Gebirges gibt es viele verborgene Täler, die von den Dämonen beherrscht werden, wohin weder Mensch noch Zwerg ihren Fuß je setzen.«
    »Die Dämonen haben ihr eigenes Reich?«
    »Aber ja. Sehr abgeschieden. Gut für uns.« Sein Arm schweifte weiter nach rechts. »Ganz im Westen rollt das Meer gegen feine Strände, bis weit in den Süden hinab, am benachbarten Land Nerovia vorbei bis zur Großen Wüste. Aus der Westsee, so heißt es, kam einst die Sippe der Nauraka, die das Meer verließ und Ardig Hall errichtete, und deren letzte Nachfahrin Königin Ylwa war. 
    Nach Süden hinunter finden sich viele menschliche Provinzen, darunter auch das Fürstentum Lingvern, das sich Noïrun törichterweise hat abjagen lassen, nicht weit von der Landesgrenze Valias zu Nerovia entfernt. Dazwischen, überall im Land verteilt, gibt es verwunschene Gegenden, wo sich Angehörige der Alten Völker aufhalten, fabelhafte Wesen und noch andere Geschöpfe, von denen wir nur wenig ahnen.«
    »Wo liegt Ardig Hall?«, wollte Rowarn wissen.
    Olrig deutete Richtung Osten, ein wenig nach Süden gerichtet. »Ungefähr sechzehn Tage mit einem schnellen Pferd von hier entfernt.«
    »Das ist doch nicht das Zentrum von Valia«, meinte Rowarn und spielte damit auf eine Bemerkung Noïruns in Madin an, der genau dies behauptet hatte.
    »Räumlich gesehen vielleicht nicht, das stimmt, es liegt eher nahe der westlichen Grenze«, versetzte Olrig. »Aber politisch auf alle Fälle.« 
    Er wies weiter Richtung Osten. »Tief im Osten, wo die Schatten länger werden, liegt ein riesiges Gebirge, das über die Grenze zum Land Luvgar in das gewaltige Fyrgar-Gebirge übergeht, mit dem Himmelsreiter als höchstem Berg. Dahinter rollt die Umschließende See donnernd an die Klippen. 
    Im Osten von Valia, vor dem Gebirge, gibt es einen See, und darin eine Insel, auf der eine Burg steht – Dubhan, die Lichtlose, wie man sie nennt. Sie soll ein schwarzes Leuchten verströmen, heißt es. Ich weiß es nicht, denn ich war nie dort. Dort jedenfalls lebt Femris und sammelt die Splitter des Tabernakels.«
    Rowarn hörte aufmerksam zu und spürte sein Herz schneller klopfen. »Ein großes Land ...«
    »O ja. Um Valia von einem Ende zum anderen zu durchqueren, brauchst du viele Mondwechsel mit einem schnellen Pferd. Die Berge nicht eingerechnet.« Olrig faltete die Hände zusammen. »Als Erstes reiten wir jetzt Richtung Ennishgar. Das Hauptlager werden wir noch heute erreichen, es liegt in einem weiten und sehr geschichtsträchtigen Tal. Vor langer Zeit fand dort einmal eine große Schlacht statt, in der Altvorderenzeit, doch die Spuren sieht man noch heute. Viele berühmte Helden verloren damals ihr Leben, und so werden sie heute besungen.«
    »Worum ging es?«
    »Um die Herrschaft über Waldsee, nicht mehr, nicht weniger. Viele Götter begleiteten damals ihre Völker, darunter auch uns, die Zwerge, und machten den Alten Völkern

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