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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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dieses abscheuliche Silo zu treiben. Weil Mary sich trotz ihrer Erfolge nicht dem Gefühl widersetzen konnte, Verachtung für ihn zu empfinden. Und ihre Verachtung war in den letzten Jahren immer größer geworden.
    Es war eine Tatsache – und er mußte sich ihr stellen –, daß er in seinem Beruf nicht annähernd so erfolgreich gewesen war wie sie.
    Sein Job, der ihm persönlich eine Menge Spaß machte, war der eines Simulacrum-Programmierers im Geheimdienst der Regierung in Cheyenne. Er war für die endlose Propaganda und Agitation gegen den Ring der kommunistischen Staaten zuständig, die die USA umgaben. Zwar glaubte Chuck persönlich fest an seine Tätigkeit, doch man konnte sie kaum eine hochbezahlte oder edle Berufung nennen. Die Programme, die er austüftelte – um ein anderes Wort zu vermeiden –, waren infantil, verlogen und von Vorurteilen geprägt. Ihr Hauptziel bestand in der Schulung der Kinder der USA, in den kommunistischen Anliegerstaaten und der gewaltige Masse der Erwachsenen mit niedrigem Bildungsstand. Nahm man es genau, war er ein Zeilenschinder. Das hatte Mary ihm mehr als einmal zu verstehen gegeben.
    Ob er nun ein Zeilenschinder war oder nicht, er hatte seinen Job ausgeführt, auch wenn ihm im Verlauf seiner sechsjährigen Ehe andere Unternehmen Angebote gemacht hatten. Vielleicht lag es daran, daß es ihm Spaß machte, menschenähnliche Simulacren reden zu hören. Vielleicht lag es auch daran, daß er seine Tätigkeit für allgemein nützlich hielt: Die Vereinigten Staaten waren politisch und wirtschaftlich in der Defensive und mußten sich schützen. Die Regierung brauchte Menschen, die für – zugegeben – niedrige Gehälter arbeiteten, und zwar in Jobs, denen es an heroischen oder großartigen Qualitäten mangelte. Irgend jemand mußte die Propaganda-Simulacren schließlich programmieren, die auf der ganzen Welt verteilt wurden. Die Simulacren mußten schließlich ihren Jobs nachgehen – sie mußten als Vertreter der geheimen Abwehr agitieren, überzeugen und beeinflussen. Aber…
    Vor drei Jahren hatte die Krise angefangen. Einer von Marys Klienten – er war in unglaublich komplizierte Eheprobleme verwickelt gewesen und hatte drei Geliebte gleichzeitig gehabt – war Fernsehproduzent. Gerald Feld produzierte die berühmte und einmalige Bunny-Hentman-TV-Show und kontrollierte einen großen Anteil am Unternehmen des populären Komikers. Als kleines Nebengeschäft hatte Mary ihm mehrere Programmskripte gegeben, die Chuck für die örtliche CIA-Zweigstelle in San Francisco geschrieben hatte. Feld hatte sie mit Interesse gelesen, weil sie – und dies erklärte Marys Auswahl – einen ordentlichen humoristischen Teil aufgewiesen hatten. Darin bestand Chucks Talent; er programmierte etwas anderes als das übliche, pompöse, feierliche Zeugs… Man sagte seinen Programmen nach, daß sie voller Witz seien und vor Humor sprühten. Feld war zur gleichen Ansicht gelangt. Er hatte Mary gebeten, ein Treffen zwischen ihm und Chuck zu arrangieren.
    Und jetzt, als er am Fenster des kleinen, düsteren, alten Silos stand, in das er noch keinen Fetzen Kleidung gebracht hatte, starrte Chuck auf die Straße hinunter und erinnerte sich an das Gespräch mit Mary, das daraus erwachsen war. Es war ein besonders heißes Gespräch gewesen, ganz bestimmt ein klassisches. Es hatte den Bruch zwischen ihnen auf den Punkt gebracht.
    Für Mary war die Sache klar gewesen: Hier war eine JobMöglichkeit; man mußte um jeden Preis am Ball bleiben. Feld würde ihn gut bezahlen, und die Tätigkeit würde gewaltiges Prestige einbringen. Jede Woche würde sein Name zusammen mit denen der anderen Skript-Autoren am Ende der BunnyHentman-Show auf dem Bildschirm auftauchen, so daß die ganze Welt ihn lesen konnte. Damit Mary – und das war die Crux – stolz auf seine Arbeit sein konnte, denn sie war nämlich bemerkenswert kreativ. Kreativität war für Mary das Sesamöffne-Dich zum Leben. Wer für den CIA Propaganda-Simulacren programmierte, die ungebildeten Afrikanern, Lateinamerikanern und Asiaten eine Botschaft vorbrabbelten, war nicht kreativ. Denn solche Botschaften neigten dazu, sich zu wiederholen, und außerdem hatte der CIA in den liberalen, begü terten, hochnäsigen Kreisen, in denen Mary verkehrte, einen schlechten Ruf.
    »Du bist wie jemand, der in einem Vorortpark die Blätter zusammenharkt«, hatte Mary erzürnt gesagt. »Als wärst du nur auf eine Verbeamtung aus. Du gehst völlig auf Nummer Sicher und

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