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Die Clans von Stratos

Die Clans von Stratos

Titel: Die Clans von Stratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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erkannte. Die andere war ihre Assistentin, Togay. Aber Maia schluckte hart und ging weiter, einen halben Schritt rechts von Poulandres.
    Als die beiden Paare nur noch wenige Meter voneinander entfernt waren, blieben sie stehen. Baltha schüttelte den Kopf mit den kurzen blonden Haaren. »Also, was glaubt ihr Dummschwätzer eigentlich, was ihr erreichen könnt?« fragte sie.
    »Nicht viel«, antwortete Poulandres bedächtig. »Hauptsächlich wollen wir am Leben bleiben. Eine Weile jedenfalls.«
    »Eine Weile, das ist gut. Ihr seid immer noch hier, also müßt ihr erst gar nicht so tun, als hättet ihr den geheimen Ausgang auch gefunden. Wie hättest du es gern, Käpt’n? Möchtest du deine Männer in den Flammen verbrennen sehen? Oder lieber im Wasser ertrinken?«
    Maia raffte sich auf. »Fürs erste glaube ich, daß ihr weder das eine noch das andere versucht«, sagte sie, obwohl ihr Mund wie ausgetrocknet war.
    »Halt du dich da raus, du Knirps!« knurrte Baltha. »Dich hat niemand gefragt.«
    Mit leiser, eiskalter Stimme antwortete Poulandres: »Sei höflich zu unserer derzeitigen Kommissionärin.«
    Im letzten Moment konnte Maia ihre instinktive Reaktion unterdrücken, sonst hätte sie sich blitzschnell umgedreht und den Mann angestarrt, der sprach, als verhandelten sie über eine begehrte Fracht. Bestimmt war es nur ein Trick, um die Gegner zu verwirren.
    »Das da?« fragte Baltha und deutete auf Maia, genauso verblüfft, wie Poulandres es sich wahrscheinlich gewünscht hatte. »Dieser Sommermüll? Ich sag dir, die ist noch lahmer als ihre tote Schwester.«
    »Baltha, streng deine Augen an«, entgegnete Maia ruhig. »Ich bin nicht ganz tot. Und überhaupt, wie kommt eine erbärmliche Diebin wie du auf die Idee, andere Leute zu beschimpfen?«
    »… Diebin?« stieß Baltha mühsam hervor und starrte Maia an. Unwillkürlich machte sie einen Schritt nach vorn und fragte: »Du?«
    Allmählich fand Maia Spaß an der Unterhaltung. »Du hattest schon immer eine schnelle Auffassungsgabe, Baltha. Meinen Glückwunsch.«
    »Aber ich hab gesehen, wie du in Stücke…«
    »Könnten wir uns vielleicht lieber wieder den aktuellen Angelegenheiten zuwenden?« warf Poulandres zu einem äußerst günstig gewählten Zeitpunkt ein. »Beide Seiten haben doch bestimmte dringende Bedürfnisse, aber auch solche, die nicht so wichtig sind. Ich beispielsweise habe den Wunsch, jede einzelne von euch Mistweibern in Ketten zu sehen, und daß ihr wie Lugars auf einer Tempel-Rehabilitationsfarm schuften müßt. Aber ich gebe zu, dieser Wunsch hat geringere Priorität gegenüber dem, daß ich, sagen wir mal, mit allen meinen Männern lebend aus diesem Schlamassel rauskomme.« Er grinste, aber ohne jede Heiterkeit. »Sag mir, was euren Leuten am wichtigsten ist und was ihr aufgeben würdet, um es zu bekommen.«
    Doch Baltha starrte Maia immer noch unverwandt an. Deshalb antwortete die andere Frau im gekünstelten Akzent der Mechant-Küste.
    »Wir suchen den Outsider. Wir müssen ihn wiederhaben, darunter lassen wir uns auf nichts ein. Über alles andere können wir verhandeln.«
    »Hmm. Es müßte natürlich Garantien geben.«
    »Natürlich.« Togay schien ans Verhandeln gewöhnt. »Vielleicht einen Austausch von…«
    Doch nun hatte Baltha genug über Maias Anwesenheit gegrübelt und unterbrach ihre Assistentin mit schneidender Stimme: »Das ist doch Blödsinn. Wenn sie wüßten, wo der Außerplanetarische ist, dann wären sie ihm längst gefolgt. Ich durchschaue deinen Bluff, Käpt’n. Ihr habt gar nichts zum Tausch anzubieten.«
    Der Seemann zuckte die Achseln. »Dann schaut doch einmal hinter uns. Seht ihr das seltsame Licht? Selbst von hier könnt ihr Hohlköpfe erkennen, daß wir mehr erreicht haben als ihr nach fast zweitägiger Suche.«
    »Nimm dich in acht, was du sagst!« Baltha warf einen Blick über seine Schulter auf das sanft flackernde Farbglühen an der fernen Wand. Ihre harten Züge konnten ihre Frustration nicht verhehlen. »Helft uns, ihn wiederzufinden, und wir lassen euch das Leben und die Manitou, wenn wir wieder in See stechen.«
    Poulandres saugte an der Unterlippe. Dann nickte er, zu Maias Überraschung. »Damit wäre ich einverstanden… wenn wir euch trauen könnten. Ich werde deinen Vorschlag meinen Männern unterbreiten. Inzwischen könntet ihr eure Glaubwürdigkeit aufbessern, indem ihr das Licht wieder einschaltet. Danach unterhalten wir uns noch einmal, über Essen und Wasser. Ist das in Ordnung, Maia?«
    Beim

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