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Die Company

Die Company

Titel: Die Company Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Littell
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mit den notwendigen Papieren zu versorgen.«
    Die Lider des Zauberers schienen ihm aus purer Langeweile zuzufallen.
    Der Russe warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. »Ich kann Ihnen Mikrofone anbieten … Telefonabhöranlagen … Lauschposten.«
    Der Zauberer warf vor offensichtlicher Enttäuschung einen Blick durch den Raum auf Jack. »Einen KGB-Offizier – angenommen, Sie sind einer –, seine Frau und seinen Sohn nach Westberlin zu holen und sie dann in den Westen auszufliegen, bedeutet für uns ein hartes Stück Arbeit. Menschen müssen dafür ihr Leben aufs Spiel setzen. Es kostet eine gewaltige Summe Geld. Ist der fragliche Offizier erst einmal im Westen, muss er versorgt werden, und auch das ist teuer. Er braucht eine neue Identität, ein Bankkonto, eine monatliche Geldzuwendung, ein Haus an einer ruhigen Straße in einer entlegenen Stadt, ein Auto.« Der Zauberer steckte sein Notizbuch wieder ein. »Wenn Sie nicht mehr zu bieten haben, mein Freund, fürchte ich, dass wir beide unsere Zeit verschwenden. Es soll siebentausend Spione in Berlin geben, die bereit sind, Bares für das hinzulegen, was unsere deutschen Freunde Spielmaterial nennen. Versuchen Sie Ihr Glück bei einem von denen. Vielleicht bei den Franzosen oder den Israelis –«
    Jack, der aufmerksam zuhörte, begriff, dass Torriti ein Meister seines Fachs war.
    Der Russe senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Seit einigen Monaten arbeite ich als KGB-Verbindungsmann mit dem neuen Nachrichtendienst der DDR zusammen. Sie richten zurzeit ein Büro in einer ehemaligen Schule im Ostberliner Stadtteil Pankow ein, nicht weit von der Sperrzone, wo die führenden Partei- und Regierungsmitglieder wohnen. Der neue Nachrichtendienst, Teil des Ministeriums für Staatssicherheit, hat einen Tarnnamen – ›Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung‹. Ich kann Ihnen den genauen Aufbau des Instituts bis ins kleinste Detail liefern. Der Leiter ist Ackermann, Anton, aber es heißt, sein achtundzwanzigjähriger Stellvertreter ist als zukünftiger Chef vorgesehen. Sein Name ist Wolf, Markus. Vielleicht finden Sie ja Fotos von ihm – er war 1945 als Berichterstatter des Berliner Rundfunks bei den Nürnberger Prozessen dabei.«
    Jack, der in den sechs Wochen, die er in Deutschland eingesetzt war, im Archiv der Berliner Basis Akten gewälzt hatte, warf mit, so hoffte er, gelangweilter Stimme ein: »Wolf war während des Krieges in Moskau und spricht perfekt Russisch. In Karlshorst nennen ihn alle bei seinem russischen Namen, Mischa.«
    Wischnewski warf sich weiter ins Zeug, nannte Namen und Daten und Orte, in dem verzweifelten Versuch, den Zauberer zu beeindrucken. »Das Hauptdirektorat hat mit acht Deutschen und vier sowjetischen Beratern angefangen, aber es expandiert rasch. Innerhalb des Hauptdirektorats gibt es eine kleine, unabhängige Einheit, genannt Abwehr. Sie soll die westdeutschen Sicherheitsdienste überwachen und infiltrieren. Die Abwehr plant, mit Hilfe erbeuteter Naziarchive Prominente im Westen zu erpressen, die ihre Nazivergangenheit verschweigen. Ganz oben auf ihrer Liste steht Hans Filbinger, Politiker in Baden-Württemberg, der als Marinerichter unter den Nazis Todesurteile über Soldaten und Zivilisten verhängt hat. Architekt dieses Westprogramms ist der derzeitige Leiter des Hauptdirektorats: Richard Stahlmann –«
    Jack schaltete sich erneut ein. »Stahlmann heißt mit richtigem Namen Artur Illner. Er ist seit dem Ersten Weltkrieg Mitglied der KPD. Er operiert schon so lange unter seinem Decknamen, dass selbst seine Frau ihn inzwischen Stahlmann nennt.«
    Der Zauberer, erfreut, dass Jack so gut mitspielte, belohnte ihn mit einem schwachen Lächeln.
    Jacks Einwürfe hatten den Russen nervös gemacht. Er zog ein übergroßes Taschentuch aus der Hosentasche und wischte sich damit über den Nacken. »Ich kann Ihnen –« Wischnewski zögerte. Eigentlich hatte er sein Wissen sparsam verteilen wollen und erst, wenn er sicher im Westen war, mit dem Clou herausrücken, nachdem er seinen Gastgebern ein großzügiges Versorgungspaket abgepresst hatte. Als er erneut sprach, waren seine Worte kaum hörbar. »Ich kann Ihnen die Identität eines sowjetischen Agenten im britischen Geheimdienst verraten. Jemand ganz oben im MI6 …«
    Jack hatte den Eindruck, dass der Zauberer auf der Stelle erstarrte.
    »Sie kennen seinen Namen?«, fragte Torriti mit gleichgültiger Stimme.
    »Ich weiß Dinge über ihn, mit deren Hilfe Sie ihn

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