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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Brody schenkte, war noch unbeholfener.
    Auf der Fahrt zurück nach Lonesome Bend waren Carolyn und Brody emotional zu erschöpft, um viel zu reden. Aber Worte waren zwischen ihnen ohnehin überflüssig.
    Tricia wurde wieder gesund.
    Blue würde wachsen und gedeihen.
    Im Augenblick schien nichts anderes wichtig zu sein.
    Eine Woche später holte Conner seine strahlende Frau und seinen neugeborenen Sohn heim auf die Ranch, wo sie mit einer kurzen, sehr zwanglosen Familienfeier in Empfang genommen wurden.
    Es gab Luftballons, eine große Torte und stapelweise mit hellblauen Schleifen verschnürte Geschenke fürs Baby.
    Tricia sprudelte geradezu über vor Glück und strahlte, als Freunde und Verwandte das neueste Mitglied des Creed-Clans bewunderten. Conner behütete beide wie ein Leibwächter, und alle hatten Verständnis, als er seine Frau in ihrSchlafzimmer geleitete, damit sie ein wenig ausruhen konnte. Nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus hatten die Ärzte bei Tricia eine Ablösung der Plazenta von der Uteruswand diagnostiziert, und auch wenn es ihr jetzt wieder gut ging, ermüdete sie noch sehr schnell.
    Blue allerdings blieb in der Küche, hielt Hof und bezauberte seine Großeltern.
    Davis und Kim waren völlig vernarrt in das Kind, und in Carolyns Augen wirkte Brody genauso stolz wie sein Bruder. Steven und Melissa und deren Kinder würden bald aus Stone Creek zu einem Besuch eintreffen. Melissa und Kim planten, abwechselnd im Haupthaus zu übernachten, um bei der Betreuung des Babys zu helfen.
    Carolyn, die als unbeteiligte Außenstehende zusah, fand es wunderbar, wie eine Familie aktiv wurde und zusammenströmte, wenn ihre Lieben sie brauchten. Dass alle bereit waren, da zu sein, zu jeder Tages- und Nachtstunde, weite Wege auf sich zu nehmen, persönliche Zwistigkeiten und Vorhaben zumindest zeitweilig beiseitezulassen, um einen der Ihren mit Fürsorge zu überschütten.
    Es ist kein Wunder, überlegte sie, als sie in Tricias und Conners Küche saß, dass die Creeds erfolgreich waren, nicht nur in dieser Generation, sondern auch in allen vorangegangenen. Sie hielten in schwierigen und in glücklichen Zeiten zusammen.
    Carolyn versetzte es in Erstaunen, und im Stillen freute sie sich, dass es so etwas gab.
    Jede Nacht seit Kims und Davis’ Rückkehr am Tag nach der Geburt des Kindes hatten sie und Brody das französische Bett in dem rustikalen Blockhaus geteilt, das er scherzhaft als Landhaus bezeichnete. Im Vergleich zu der Hütte mit dem komischen Kühlschrank und der winzigen Mikrowelle wirkte Carolyns Wohnung in Nattys Haus wie ein Palast, doch sie war restlos glücklich dort, denn sie und Brody undWinston und Barney waren zusammen.
    Weder sie noch Brody hatten noch einmal von Liebe gesprochen, geschweige denn von Heirat. Doch das war im Moment gleichgültig. Die Liebesnächte waren erlesen, und sie lachten ständig. Es war richtig, im Augenblick zu leben, denn der Augenblick war gut so, wie er war.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben führte Carolyn keine allumfassende Liste von Dingen, die sein mussten , damit ihr Leben funktionierte. Einfach da zu sein für das, was als Nächstes kam, dabei zu sein, schien zu genügen.
    Die Tage verliefen herrlich normal: Sie half Brody bei der Arbeit auf der Ranch und stellte in aller Ruhe die alte Pracht des Zigeunerrocks wieder her. Außerdem kümmerte sie sich um Winston und manchmal um Barney, und sie sah zu, wie Brodys großes Haus sich gen Himmel erhob und mit jedem Tag, der verging, der Vollendung näherte.
    Jetzt, in Conners und Tricias Küche, inmitten von Freunden und Verwandten, legte Brody ihr die Hand auf die Schulter und beugte sich zu ihr herab. „Lass uns gehen“, flüsterte er. „Ich muss dir etwas zeigen.“
    Carolyn nickte leicht errötend. Die zwei verabschiedeten sich und fuhren in Brodys Pick-up davon. Barney hatte sich stolz auf dem Rücksitz niedergelassen.
    Brody fuhr zu seinem neuen Haus und stellte den Wagen davor ab.
    Die Fenster spiegelten einen apricot-goldenen Sonnenuntergang, und das Dach und die Mauern wirkten solide genug, um ein oder zwei Jahrhunderte von Creeds zu überstehen, die geboren wurden, aufwuchsen, sich verliebten, heirateten und selbst Kinder bekamen, in Würde alt wurden und, wenn ihre Zeit gekommen war, die ewige Ruhe fanden.
    Die Vorstellung machte Carolyns Herz weit.
    Brody öffnete die Wagentür für sie und hob Barney vom Rücksitz, bevor er zur Haustür schritt.
    Die Doppeltür des Eingangs war handgeschnitzt,

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